Freitag, 12. September 2008
Cold Blooded (1995)
Cosmo Reif, ein schüchterner junger Mann und Wettbuchhalter eines Mafiazweiges in Los Angeles, soll nach der Machtübernahme durch einen neuen Boss plötzlich zum Killer ausgebildet werden. Sein Ausbilder Steve entdeckt rasch, dass der so unsicher wirkende Cosmo mit starken Nerven ausgestattet zu sein scheint und ungewöhnlich schnell in die neue Rolle hineinwächst. Erst als sich Cosmo in seine Yogalehrerin Jasmine verliebt und sein Leben für diese Liebe verändern möchte, sucht er nach einem Weg, die Organisation zu verlassen. Der einzige Ausweg scheint über weitere Leichen zu führen.

"Cold blooded" ist eine völlig unterschätzte Killer-Komödie der 90er, der Freunden von bitterbösen Filmen wie "Very bad Things" oder "True Romance" gefallen könnte. Der melancholisch-ruhige Erzählspiel verstärkt dabei die Wirkung der geschliffenen Dialoge mit seinem beißend schwarzen Humor, der zudem selten trocken von den Darstellern vorgebracht wird.
Besonders "Beverly Hills 90210"-Beau Jason Priestley überrascht mit einer packenden Performance als stumpfsinniger (leicht autistischer) Cosmo, der Schwächen in der Kommunikation und dem sozialen Verhalten hat, dafür aber hervorragendes Reaktionsvermögen (z.B. beim Schiessen) beweist. Das macht ihn zu einem kaltblütigen Killer, der ohne viele Fragen einfach seine Jobs ausführt, selbst wenn bei ihm trotz seiner Begriffsstutzigkeit schon einmal Zweifel an seinem Handeln aufblitzen. Allerdings hat er keine Probleme, sich vorab von seinem Opfer in Beziehungsfragen beraten zu lassen. Grandios dabei der Cameo von Michael J Fox (der in "Interstate 60" noch übertroffen wird).
Während die ungeschnittene Version von "Cold blooded" in Deutschland indiziert war, gibt es eine um 93 Sekunden gekürzte FSK16 Version, die neben Mord-Details auch einige zu makabere Sprüche ausspart. Die Schnitte sind zwar ärgerlich, mindern das Filmvergnügen jedoch kaum.
Bewertung: 9/10


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