Dienstag, 23. September 2008
Queer as Folk - Staffel 4 auf DVD
Die Lebensgeschichten der schwulen Clique nehmen dramatische Wendungen: Brian (Gale Harold) macht sich mit einer eigenen Werbeagentur selbständig. Justin (Randy Harrison) und Michael (Hal Sparks) bekommen ein verführerisches Angebot aus Hollywood: Ein Actionfilmproduzent möchte ihren schwulen Superheldencomic "Rage" verfilmen. Ted (Scott Lowell) braucht lange, um sich nach dem Entzug im Leben wieder zurechtzufinden. Ben (Robert Gant) und Michael kämpfen mit Melanies (Michelle Clunie) Unterstützung um das Sorgerecht für Hunter (Harris Allan) ...

Die Jungs aus Pittsburgh sind zurück! Mit 4 Jahren Verzögerung wurde nun auch in Deutschland die vierte Staffel "Queer as Folk" auf DVD veröffentlicht. Auch wenn die Episodenanzahl auf 14 verkürzt wurde, haben die neuen Geschichten es in sich.
Einmal mehr in Mittelpunkt steht der scheinbar eiskalte Brian, der erst um seine finanzielle Existenz und dann um sein Leben bangen muss, sich aber mit der ihm eigenen Gefühlskälte gegen jegliche Hilfe von aussen wehrt. Sein Dauer-Liebhaber Justin versucht derweil sein eigenes Trauma zu bekämpfen und schließt sich einer Truppe gewaltbereiter Schwule an, die gegen jeglicher Art von Diskriminierung vorgehen wollen. In seiner entzugsbedingten Verzweiflung verliebt sich Ted erneut in seinen Drogenberater und ehemaligen Liebhaber Blake, der ihn ermutigt seinen Traum vom Operngesang wahr werden zu lassen. Mit seinen alten Freunden, insbesondere mit Emmett, scheint er endgültig gebrochen zu haben. Michael ist derweil voller Eifer dabei, für den jungen Hunter ein Ersatzvater zu sein, während Lindsay und Melanie ein Kind von ihm erwarten. Am härtesten schlägt das Schicksal allerdings bei Mutter Debbie zu, die lange den Tod eines Familienmitgliedes nicht überwinden kann, bis ihr ein alter Freund einen Heiratsantrag macht ...
Auch im vierten Jahr präsentiert "Queer as Folk" jede Menge spannende Stories zwischen Soap Opera, Klischees und harten Realismus aus der schwulen Welt. Dabei scheut man sich erneut nicht vor provokanter Thematisierung von Gewalt, Tod und Sex. Das zentrale Thema Aids wird immer wieder in verschiedenen Varianten aufgegriffen (verlogene Medikamentenwerbung - Pozen) und hat es sogar bis in den Vorspann (mit neuer Titelmusik) geschafft. Auch wenn man sich bei softpornografischen Szenen im Vergleich zur vorherigen Season etwas zurückgehalten hat, gibt es trotzdem zumeist mindestens einen Fick der Woche. Die Abkehr von ausgiebigen Sexdarstellungen zugunsten ernsterer und persönlicherer Konflikte hat den Folgen auch merklich gut getan und wieder um einiges glaubhafter gemacht. Und in wenigen Wochen wird auch die fünfte (und bedauerlicherweise letzte) Staffel auf DVD veröffentlicht.


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The Rolling Stones in Martin Scorseses 'Shine a Light'
Zum 42. Jubiläum ihres Bestehens beschenken sich die Rolling Stones mit einem ganz besonderen Konzertfilm: inszeniert von Oscar-Gewinner Martin Scorsese (der Musik der Stones bereits in vier seiner Spielfilme einsetzte) mit Hilfe einer ganzen Phalanx herausragender Kameramänner, darunter Robert Richardson und Emmanuel Lubezki. Neben dem kompletten Konzert mit vielen hinlänglich bekannten Stücken gibt es Abwechslung durch ein humoriges Intro und nach Belieben zwischengeschnittenen Interview-Sprengseln aus dem Archiv.

Im Zeiten wo wirklich jeder Musiker DVDs auf dem Markt wirft, um die schwindenden Gewinne auf dem Tonträgermarkt abzufangen, bedarf es keinen Martin Scorsese, um einen Konzertfilm zu drehen. Zwar ist die Idee ganz witzig, den Auftritt der Künstler immer wieder durch Archivmaterial zu unterbrechen, aber letztendlich auch nicht wirklich neu. Wenn man trotz prominentem Regisseur filmisch nichts besonderes herausstellen kann, muss man letztendlich anfangen die Künstler zu bewerten. Aber da es sich um die Rolling Stones handelt, entzieht sich das nach fast einem halben Jahrhundert Musik jeglicher Wertung, sieht man von der Frage ab, ob man mit der Musik etwas anfangen kann oder nicht. So kann man Regisseur Scorsese vielleicht die Leistung anerkennen, dass er es geschafft hat, die musikalischen Legenden auf Film bannen zu dürfen, unabhängig davon, dass er rein technisch gesehen nicht viel mehr gemacht hat als andere Konzertfilmer auch.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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