Dienstag, 28. Oktober 2008
Lautlos
Victor ist der perfekte Profikiller. Er tötet lautlos, hinterlässt keine Spuren und stellt keine unnötigen Fragen. Doch dann zeigt der Einzelgänger, der mit der Präzision einer Maschine handelt, plötzlich Gefühle, und verliebt sich in eine schöne junge Frau namens Nina. Victor beginnt, Fehler zu machen. Kleine, unbedeutende, doch genug, um den erbarmungslosen Profiler Lang auf seine Spur zu lenken. Doch Victor, aus der Perspektivlosigkeit erwacht, denkt nicht daran, sich seine Zukunftspläne vermiesen zu lassen.

"Lautlos" ist ein für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich spannend inszenierter Thriller der hiesigen "X-Filme" Produktion von Tom Tykwer. Besonders Joachim Król, der bis dato nur für seine liebenswerten aber etwas trotteligen Rollen bekannt war ("Der bewegte Mann"), überrascht als eiskalter Killer, der Gefühle für ein potentielles Opfer entdeckt. Auch Nadja Uhl zeigt als eben diese Frau eine unnahbare Verletzlichkeit, die eine fast schon hypnotische Anziehungskraft ausstrahlt. Unter der sicheren Regie von Mennan Yapo ("Die Vorahnung") wird sein Filmdebüt zum einem durchaus spannenden Psychospiel, das in ein explosives Finale mündet. So sehr die unterkühlten und zum Großteil dialogfreien Szenen (lautlos eben) allerdings beeindrucken, so sehr verhindern sie auch eine Identifikation des Zuschauers mit den Figuren. Das schließt ihn ein wenig aus und degradiert ihn zum reinen Beobachter der Geschichte. Diese Distanzierung ist aber das einzige - wenn auch nicht unbedeutendes - Manko des ansonsten packend geschnittenen Hochglanz-Thrillers, der in besten Momenten zu dem ähnlich gelagerten französischen Film "Leon - der Profi" aufschließen kann.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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