Dienstag, 7. Oktober 2008
Requiem for a dream (2000)
Eine Schar von Verlierern: Harry (Jared Leto) ist ein kleiner Dealer in Brooklyn, immer auf der Suche nach dem nächsten Schuß und voller Hoffnung auf das große Geld. Er und sein Freund Tyrone (Marlon Wayans) strecken Heroin und sind auf dem Weg nach Florida, um es dort an den Mann zu bringen. Harrys Freundin Marion (Jennifer Connelly) bleibt in New York. Sie ist schön, aus gutem Haus - und ebenfalls hoffnunglos süchtig. Mit dem Dealer Big Tim (Keith David) tauscht sie Sex gegen Dope. Harrys Mutter Sara (Ellen Burstyn) hingegen scheint einen Treffer gelandet zu haben: Sie ist als Kandidatin für ihre Lieblings-TV-Show eingeladen. Bis zu ihrem Auftritt möchte sie mit Hilfe von Appetitzüglern abnehmen. Doch durch ihren Pillenkonsum verliert sie völlig den Kontakt zur Realität...

Was für ein skuriler Film! Ab der ersten Minute ist keine Szene mit herkömmlichen Film-Bildern zu vergleichen. Extreme Nahaufnahmen von Gegenständen bei Dialogen, abgeschrägte Kameraperspektiven und Parallel-Montagen verschiedener Bilder sind nur einige Stilmittel, mit denen die Sehgewohnheiten des Zuschauers auf die Probe gestellt werden. Durch die stupide Wiederholung typischer abgehakter Schnittfolgen wird die Monotonie und der damit einhergehende Verfall deutlich gemacht (Heroin-Spritzen - Tabletten-Einwerfen - Einschalten der Fernsehshows). Besonders fallen die Szenen auf, in denen die Kamera direkt mit der Person verbunden ist und so auf jede ihrer Bewegungen reagiert (SnorriCam). In Kombination mit Zeitraffer und hektischen Schnitten gibt das sehr surreale Szenen (die vor allem den Rauschzustand dokumentieren). Die Schauspieler lassen sich auf das verquerte Spiel der Bilder ein und wachsen über sich hinaus (Oscarnominierung für Ellen Burstyn als Mutter). Verstärkt werden die beeindruckenden Aufnahmen durch den vielfach gelobten Score ("Lux Aeterna"), der in mehreren anderen Filmen / Trailern wiederverwendet wurde. Trotzdem ist "Requiem for a dream" zwar ein sehr stylischer und bemerkenswerter, aber nicht wirklich ein "schöner" Film, den man häufiger sehen kann.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 8,5)


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Howard the Duck - Ein tierischer Held (1986)
Durch ein Laserexperiment des Wissenschaftlers Jenning (Jeffrey Jones) wird Howard, eine menschengroße Ente, von seinem Heimatplaneten auf die Erde gebeamt. Er rettet die Rocksängerin Beverly (Lea Thompson) vor Unholden und lernt durch sie Jennings Assistenten Phil (Tim Robbins) kennen. Beim Versuch, Howard auf seinen Heimatplaneten zurück zu beamen, landet ein böses Wesen aus dem All auf der Erde und ergreift von Jenning Besitz. Der hat nun nichts Geringeres im Sinn als die Erde zu vernichten.

Nicht gut muss nicht gleich heissen, dass etwas wirklich schlecht ist. Wenn ein Film jedoch an der Kinokasse floppt, aber vier "Goldene Himbeeren" und eine Nominierung für den schlechtesten Film des Jahrzehnt bekommt, und dieses Jahrzehnt in den eh schon grausigen 80ern liegt, dann kann das Objekt doch nur erschreckender Ausschuss sein - oder eben ein herrlich trashiger Kultspaß. Im Fall dieser großen bissigen E.T.-Ente von George Lucas liegt die Antwort eindeutig im Blick des Betrachters.
Ich habe einen Film gesehen, der derart schräg ist, dass der Unterhaltungsfaktor extrem hoch liegt. Die Schauspieler wie auch die Musik und jegliche Ausstattungen und Effekte (die Fönfrisuren stehen!) sind entsetzlich 80er (ob Tim Robbins der Auftritt von damals heute peinlich sein mag?). Aber eigentlich hat die damalige Zeit in demselben Stil viel viel grottigeres hervorgebracht als diesen Enten-Spaß (den Jahre später immerhin ALF in seinem Kinofilm familiengerecht abkopiert hat). Und Jeffrey Jones war schon als Lehrer in "Ferris macht blau" genauso abgespaced wie hier als Wissenschaftler. Ich plädiere daher für: nicht wirklich gut aber auf abgefahrene Art durchaus wesentlich besser als schlecht. ;-)
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 4)

Eine ausführliche Kritik mit mehr Hintergrundinfos auf www.dasmanifest.com
(im neuen Fenster zu öffnen)


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Vergeltung - Sie werden Dich finden
Drei Freunde haben ein Alien gefangen, an einer Stelle in der Prärie, wo es mehr davon gibt. Sie sinnen auf Rache, denn vor Jahren brachten die Aliens den Bruder von einem der Männer um. Sie verfrachten ihre Beute zur Farm ihres Kumpels Wyatt (Adam Kaufman "Taken"), der schon mal für längere Zeit von Aliens entführt war und vielleicht weiß, was man tun muss. Wyatt ist alles andere als begeistert, vermutet er doch zu recht eine Falle der Fremdlinge. Tatsächlich beginnt der Gefangene, seine Häscher zu manipulieren.

Eduardo Sánchez, Erfinder des "Blair Witch Project"-Hypes, liefert ein kleines Science Fiction Kammerspiel, dass fast ausschließlich in einem Haus im Wald spielt. Der Zuschauer wird nicht lange mit irgendwelchen Erklärungen eingeführt, sondern mit der Entführung von "Es" direkt in die Handlung gerissen. Nähere Informationen bekommt er erst häppchenweise im folgenden Katz- und Maus Spiel zwischen der Gruppe und dem Wesen. Zwar sieht man manchen Aufnahmen das Low Budget an, aber dafür gibt es die ein oder andere deftige Gore-Szene, die den Horror-Fan bei Laune halten wird. Unterm Strich ist "Altered" (= verändert) ein durchaus trashiger aber durchgehend spannender Horrorfilm, der mal etwas anderes bietet als die übliche Teenie-Folterware, die das Genre die letzten Jahre hervorbrachte.
Bewertung: 7/10


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