Freitag, 12. Dezember 2008
Die Disco-Klassiker
Studio 54 (1998) + Saturday Night Fever (1977)
1979: Shane O' Shea (Ryan Phillippe), der in New Jersey ein langweiliges Leben als Tankwart führt, schafft das scheinbar Unmögliche: Der Türsteher des Studio 54, der angesagtesten Disco von New York, läßt ihn passieren. Innerhalb kürzester Zeit avanciert der gutaussehende, charmante und naive Shane vom einfachen Gast zum bewunderten Barmann. Er verliebt sich in die schöne TV-Seriendarstellerin Julie Black (Neve Campbell), erlebt aufregende Nächte mit Prominenten, konsumiert Koks und Alkohol im Überfluß. Doch dann stürmt die Steuerfahndung das Studio 54 ...

Der Streifen zum berüchtigsten New Yorker Szeneclub der 70er genießt heute den Ruf eines Kultfilm. Er rechtfertigt diesen Ruf insofern, dass Ryan Philippe in seiner ersten Hauptrolle als knackiger Good Guy definitiv auftrumpft, während "Austin Powers"-Darsteller Mike Myers mit viel Spielfreude den etwas abgedrehten Clubbesitzer gibt. Auch Salma Hayek und Neve Campbell überzeugen in ihren Rollen und sind zudem eine Augenweide. Trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass bei der Legende um das "Studio 54" irgendwie mehr hätte kommen können als nur eine seichte Geschichte, die mit optischen Reizen glänzt und ansonsten eine reale Rahmenhandlung abarbeitet. Von Party, Drogen und sexuellen Ausschweifungen bekommt man nur am Rande mit, was den Film fast schon in die Nähe einer oberflächlichen Seifenoper hievt. Andererseits haben auch solche Geschichten ihre Berechtigung, zumal wenn sie so gut verpackt sind wie in diesem Fall. Und der zeitgemäße Soundtrack ist sowieso Klasse.
Bewertung: 7,5/10




Tony Manero (John Travolta) ist ein Teenager aus Brooklyn. Sein wöchentlicher Höhepunkt ist der Besuch der örtlichen Diskothek. Dort ist er nicht der "Loser" des Alltagslebens, sondern der "König der Tanzfläche". In der Disco lernt Tony Stephanie (Karen Lynn Gorney) kennen und die beiden beschließen, gemeinsam an einem Tanzwettbewerb teilzunehmen. Obwohl Tony an einer Beziehung mit ihr interessiert wäre, lehnt Stephanie dies ab, da sie größere Ziele verfolgt. Schließlich entscheidet sich auch Tony, etwas aus seinem Leben zu machen, und er und Stephanie verlassen Brooklyn, um in Manhattan ihr Glück zu finden.

Der Disco Klassiker schlechthin! Sicher hat die Story mit den vielen kleinen Dramen nicht sonderlich viel Tiefgang. Sie konzentriert sich voll und ganz auf die eigenwillig smarte Figur des Tony Manero, der von John Travolta irgendwo zwischen supercool und treudoof dargestellt wird. Seine auf jung getrimmten und teilweise aufgesetzt flapsigen Sprüche glaubt man schon in diversen Terrence Hill Italo Filmen gehört zu haben (was insofern nicht überrascht, da Deutschlands Allzweckwaffe gegen die ausländische Sprache mit Namen Thomas Danneberg schon damals beide synchronisierte). Trotzdem wirkt der Film über die Spaßgeneration der 70er mit den kleinen und großen Problemen und Träumen der damaligen Jugend erstaunlich stimmungsvoll und authentisch, wenn auch aus heutiger Sicht mit einem guten Schuss unterhaltsamen Trash-Feeling. Und über die zeitgemäße Musik (u.a. der Bee Gees) und die aufregend inszenierten Tanzszenen muss man kein Wort verlieren, sie gehören heute längst zur Popkultur der damaligen Zeit.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose: 6)


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