Dienstag, 2. Dezember 2008
The Illusionist
Im Wien des späten 19. Jahrhunderts lässt der Magier Eisenheim die Massen mit seinen perfekten Tricks an echte Zauberei glauben. Weniger überzeugt von Eisenheims Talenten ist der neurotische Kronprinz Leopold, der Eisenheim den eigentlich ganz netten Polizeichef Uhl auf den Hals hetzt. So richtig sauer wird der Monarch aber erst, als seine Mätresse Sophie in Liebe zu dem Schausteller entbrennt. Als Sophie nach einem heftigen Streit ermordet aufgefunden wird, beschwört Eisenheim öffentlich ihren Geist.

Wer bei diesem Film ein zweites "Prestige" mit großen Zaubereien und viel Schauwerten erwartet, wird enttäuscht sein. "The Illusionist" zieht seine Kraft aus dem Stillen und Mystischen. Entscheidend geprägt werden die Szenen durch Edward Nortons undurchsichtiges und wortkarges Spiel, das bis zum Ende nichts von seiner fast emotionslosen Aura einbüßt, auch wenn man seine Leidenschaft für die farblose Jessica Biel nicht unbedingt nachvollziehen kann. Bei aller Zauberei ist die schwülstige Liebesgeschichte die eigentliche Motivation des Films, die mit viel Taschenspielertricks auf der Bühne als auch in der Handlung vorangetrieben wird. Daß die in ihrem Verlauf eigentlich ziemlich einfach, unspektakulär und vor allem ungewöhnlich vorhersehbar bleibt, wird dem Zuschauer erst hinterher bewußt. Und das ist - wie zumeist - der größte Trick.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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Nicholas Nickleby (2002)
Nicholas Nickleby soll sich nach dem Tod des geliebten Vaters um Mutter und Schwester kümmern. Beim reichen Onkel in London sucht das Landei um Hilfe nach und wird vom geldgierigen Oheim postwendend als Hilfslehrer in ein düsteres Jungeninternat abgeschoben. Dort angekommen, muss er feststellen, dass die Schutzbefohlenen vom sadistischen Wackford Squeers und dessen bitterböser Gattin eher tyrannisiert als ausgebildet werden und vor allem - dank Schulgeld - als Einnahmequelle und billige Arbeitskräfte dienen.

"Nicholas Nickleby" ist eine weitere historische Verfilmung nach einem Roman von Charles Dickens. Die verarmte Person mit Familienverpflichtung, das Waisenhaus mit mißbrauchten Kindern und der herzlose reiche Verwandte; die Motive aus den berühmten "Oliver Twist" und nicht zuletzt auch aus "Christmas Carol" wiederholen sich dabei merklich. Dafür überzeugen die Darstellungen in dem intrigenreichen Drama. Neben Charlie Hunnam als Nicholas sowie Christopher Plummer und Nathan Lane ist es vor allem Jamie Bells Darstellung als verstoßener Sohn Smike, die nach "Billy Elliot" zum ersten Mal andeutet, dass er mehr kann als nur den tanzen. Auch wenn der Film mit all seinen Irrungen und Wirrungen seine Längen hat, überzeugt er durchaus mit seiner detailfreudigen und stimmigen Inszenierung der teils düsteren und trostlosen Zeit.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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Deine, Meine & Unsere (2005)
Frank Beardsley (Dennis Quaid) ist Admiral der Küstenwache und achtfacher Vater, Helen North (Rene Russo) Handtaschendesignerin mit zehn Kindern. Er gibt sich als strenger Patriarch, sie als liberale Freidenkerin. Gegensätzlicher können zwei Menschen also kaum sein. Und doch kommt es, wie es kommen muss: Die beiden verlieben sich ineinander und beschließen zu heiraten. Sehr zum Entsetzen der 18-köpfigen Kinderschar, die nun alles daran setzt, die geplante Vereinigung der unterschiedlichen Eltern zu sabotieren.

"Im Dutzend billiger" heißt es auch in dieser leichten Familienkomödie, in der Papa und Mama zuviel mit ihren 18 Kindern zu tun haben als dass sie selbst glücklich werden können. In einem routinierten Feuerwerk aus Kinder-Slapstick und berechenbaren Emotionen werden die beiden erst entnervt auseinandergebracht und dann in bester Walt-Disney-Tradition wieder vereint. Was man aus den Dutzend Familienfilmen mit Steve Martin nicht kennt, hat man bei "Kevin - Allein zu Hause" schon gesehen. Trotz der formelhaften Story hat der Film den ein oder anderen Lacher parat. Tut nicht weh!
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 3,5)


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