Montag, 17. November 2008
Liegen lernen (2003)
Anfang der 80er dreht sich bei Helmut (Fabian Busch), dem coolen "Mücke" (Florian Lukas) und dem freakigen "Schäfer" (Tino Mewes), alles um die Musik. Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht beschränken sich auf Zoten und Wunschvorstellungen. Das ändert sich, als die blonde Britta (Susanne Bormann) die Clique entert und Helmut augenblicklich den Kopf verdreht. Als die Beziehung nach vielversprechendem Start ein ebenso unvorhersehbares wie abruptes Ende nimmt, entwickelt sich Helmut zum verantwortungslosen Tagedieb. Das muss sich ändern, findet Tina (Birgit Minichmayr).

Einerseits gibt sich "Liegen lernen" selbst für eine deutsche Produktion ziemlich banal, wenn er die verschiedene Phasen abarbeitet aus dem Leben von Helmut auf der Suche nach der vermeindlichen Traumfrau, die aber immer am Vergleich mit der ersten Liebe scheitern muss. Andererseits trifft er aber auch genau damit ins Mark eines jeden Mittdreißiger, der Parallelen zum eigenen Leben finden kann. Fabian Busch gibt einen überzeugenden 32jährigen, der die letzten Jahre vergebens damit verbracht hat, sich selbst zu finden, und dabei seine offensichtlich vorhandenen Talente nicht genutzt hat, und der jetzt - also 1998 - buchstäblich im Dreck landet (genau genommen in der Pfütze vor der Kneipe, von der aus der Rückblick beginnt). Der Sprung in die Jugend der 80er und den deutschen Andel der 90er entpuppt sich dabei als detailverliebte Reise in die Vergangenheit mit geschichtlichem Background, dessen nostalgischer Ton sich auch auf den Zuschauer überträgt. Trotz der erzählerischen Leichtigkeit, mit der fast 15 Jahre bewältigt werden, bleibt diese etwas andere "Coming-of-Age" Geschichte letztendlich trotzdem einfach banal - wenn auch auf sympatische Art.
Bewertung: 6,5/10


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