Samstag, 15. November 2008
The Lost Boys (1987)
Die frisch geschiedene Lucy zieht mit ihren beiden Söhnen Michael und Sam zu ihrem Vater in die Küstenstadt Santa Carla, die auch Hauptstadt des Todes genannt wird, wo sie ein neues Leben beginnen wollen. Die Jungs sind anfangs nicht recht begeistert von ihrem neuen Zuhause, doch Michael verliebt sich bald in die hübsche, mysteriöse Star, die Freundin von David, dem Anführer der ortsansässigen Motorradgang. Weil er Stars Aufmerksamkeit gewinnen und Anschluss in der Gruppe finden möchte, lässt er sich von David herausfordern. Er beteiligt sich nicht nur an einer nächtlichen, coolen Motorradfahrt, sondern trinkt auch den von David angebotenen Schluck Wein, der, wie sich nachher rausstellt, Blut ist! Die coolen Jungs sind nämlich eine Gruppe von Vampiren, die für das Verschwinden Hunderter Kinder dort verantwortlich sind! Michaels jüngerer Bruder hat sich inzwischen mit zwei Jungs angefreundet, die von sich behaupten, Vampirjäger zu sein. Gemeinsam mit den zwei Brüdern will Sam nun versuchen, seinen Bruder, der mittlerweile hin und her gerissen ist zwischen Gut und Böse, von den Vampiren zu retten. Tapfer brechen sie in die Höhle der Monster ein und können sogar einen von den Biestern töten! Doch die Rache folgt in der darauf folgenden Nacht, als der Rest der Vampire das Haus der Mutter angreifen ... (Quelle: www.die-besten-horrorfilme.de)

"The Lost Boys" ist großartiger 80er Jahre Kult. Zwar bietet der Film eine für die Zeit typische aber nicht sonderlich tiefgründige Mixtur aus Halbstarken Romanze und Teenie Klamauk, garniert mit einem Vampir-Horror Background. Regisseur Joel Schumacher gelingt es jedoch mit diesem Frühwerk eine ebenso ungewöhnliche und wie zeitgemäße Atmosphäre zu kreieren, die vor allem optisch eine Menge hergibt und immer wieder für spannende Überraschungen (inkl. Handlungstwist) sorgt. Zur perfekten Mischung tragen nicht nur die jungen Schauspieler bei - die doppelten Coreys (Haim und Feldman) begründen ihren Teeniekult, außerdem überzeugt Kiefer Sutherland (nach "Stand by me") in seiner ersten großen Rolle als Bad Guy -, sondern auch der hippe Soundtrack mit Rock Titeln wie das grandiose "Cry little sister" und "People are strange" von Echo & the Bunnymen. Der Streifen ist nach über 20 Jahren auch heute noch immer wieder mal sehenswert. Und das macht einen Kultfilm ja aus.
Bewertung: 9/10


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Lost Boys II - The tribe
Im Küstenort Luna Bay tummeln sich makabre Gestalten, und plötzlich verschwinden immer mehr Leute spurlos. Wenn die Sonne untergeht, steht der Stamm auf: Auf der Suche nach dem actionreichen Kick stellt die Vampir-Clique den Strand und die Straßen von Luna Bay auf den Kopf. Doch als ein Surf-Champion (Tad Hilgenbrinck) und seine Schwester (Autumn Reeser) in den Ort ziehen, entladen sich die düsteren Geheimnisse in heißblütiger Leidenschaft und blutiger Angst.

Zwanzig Jahre nach dem Original wagt man sich an eine Fortsetzung des Kultfilm aus den 80ern (oder ist es ein Remake?). Zwecks Kontinuität versucht man den ein oder anderen Darsteller von damals für den Dreh zu gewinnen, was aber nur bei Corey Feldman als Vampirjäger Edgar Frog gelang. Sein früherer Buddy Corey Haim hat es nur zu einem Cameo im Abspann gebracht; der Kurzauftritt von Jamison Newlander, Darsteller des Frog-Bruders, fiel gar der Schere zum Opfer. Und da es utopisch war, "24"-Star Kiefer Sutherland zu bekommen, hat man kurzerhand seinen deutlich weniger charismatischen Halbbruder Angus (offensichtlich des Namens wegen) für dessen Rolle als Anführer der Vampir-Gang engagiert. Die eigentliche Hauptrolle wird übernommen von Tad Hilgenbrink, der allenfalls als kleiner Stifler Bruder aus "American Pie 4" bekannt wurde, aber inzwischen mit "Curiosity of Chance" schauspielerisch aufgefallen ist.
Besondere Schauspielerleistungen kann man in diesem Streifen allerdings weniger erwarten. Dieser Film funktioniert rein über Sex, Action und einige heftig blutige Gore-Szenen (netter Abgang von Horror-Kultfigur Tom Savini im Vorspann). Alles was das Original aber ausgemacht hat, sucht man hier vergeblich. Nicht nur von dem geradezu anarchischen Rebellenauftritt der Vampire merkt man nichts mehr. Auch der Gegensatz der konservativen Familiendarstellung und vor allem der Teenager Humor der 80er wird völlig ausgespart. Zwar darf Feldman bei seinen raren Auftitten ein paar nette Oneliner aufsagen, die allerdings wirken als wären sie ohne Weiterentwicklung der Figur direkt aus dem damaligen Drehbuch abgeschrieben. Einzig die beiden Auftritte der Tante Jillian (und einer "Goonies"-Anspielung) sorgen für einen echten Schmunzler.
Zu echte "Lost Boys"-Atmosphäre kommt es aber allenfalls, wenn die Originalmusik von damals (als Coverversion) zu hören ist. Allerdings wirken Kamera und Settings dieser "Direct-to-DVD" Low Budget Produktion derart einfallslos und billig, dass man in gleichen Moment eher peinlich berührt ist. Ohne den Aufhänger mit Feldman in der Nebensrolle wäre "The tribe" einfach nur ein namenloses Ripoff für den Wühltisch. So muss man nach dem Abspann aber gar befürchten, dass es mit beiden Coreys demnächst noch eine zweite Ausschlachtung des Titels "Lost Boys" gibt.
Bewertung: 3,5/10


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Mutant Chronicles
Im Jahre 2700 haben vier konkurrierende Konzerne die Erde in vier Zonen aufgeteilt und führen Krieg gegeneinander. In einer Schlacht wird versehentlich das Siegel einer seit mehreren Jahrtausenden ruhenden außerirdischen Maschine gebrochen, worauf sie wieder zu arbeiten beginnt und Menschen in mörderische Mutanten verwandelt. Als nichts anderes mehr fruchtet, soll ein aus allen Hemisphären zusammen gewürfeltes Team von zwanzig Spezialisten in den Untergrund vordringen und dem Unheil Einhalt gebieten.

In der fernen Zukunft schickt der Prieser Samuel (Ron Perlman) eine Handvoll Soldaten in den Krieg gegen böse Mutanten. Viel mehr gibt die B-Movie Story nach einen "Pen-&-Paper-Rollenspiels" nicht her. Dafür kann die Low-Budget Produktion mit ihrer Optik punkten, die teils wie aus dem ersten Weltkrieg wirkt. Besonders der Look im dreckigen Grau wirkt (ähnlich wie in "Eden Log") ansprechend anders. Das hält das Interesse des Zuschauer für eine Weile hoch, verliert aber irgendwann seinen Reiz, zumal die Story im Verlauf immer mehr abflacht. Dem Regisseur gelingt es anfangs, einen großen (wenn auch zusammengeklauten) Plot um eine apokalyptische Zukunft aufzublähen und letztendlich im Nichts verpuffen zu lassen. Über den hohen Blutgehalt und die teils schwachen Effekte der Produktion kann man sicher streiten. Die Mutanten selbst wirken zumindest wesentlich einfallsloser als z.B. die Viecher in "I am Legend". Grundsätzlich hat der Film, der mich in besten Momenten an "Starship Trooper" erinnert hat, durchaus seinen Unterhaltungswert. Über die Laufzeit von 105 Minuten hinaus hat man ihn aber größtenteils schon wieder vergessen.
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 8)


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