Montag, 24. November 2008
Die Chroniken von Narnia
Der König von Narnia (2005)

Lucy, Edmund, Suse und Peter, vier Kinder aus London, werden während des Zweiten Weltkriegs zu ihrem Schutz auf den Landsitz eines in die Jahre gekommenen Professors geschickt. Beim Spielen stossen sie zufällig auf einen geheimnisvollen Wandschrank. Lucy macht eine unglaubliche Entdeckung: Der Schrank ist das Tor zu der phantastischen Wunderwelt von Narnia. Dieses friedvolle Land, bewohnt von sprechenden Tieren, Zwergen, Faunen, Zentauren und Riesen wird jedoch von der Weissen Hexe regiert, die das Land mit einem bösartigen Fluch unter Kontrolle hält: dem Fluch des ewigen Winters. Um sie zu besiegen, müssen sich die Kinder auf die Seite des Löwen Aslan, dem rechtmäigen Herrscher Narnias, schlagen.

Nach den großen Erfolgen der unzähligen Herr-der-Ringe und Harry Potter Verfilmungen suchte auch Disney, eigentlich das Mutterschiff für familientaugliche Kinokost, nach Fantasy Projekten für die Weihnachtszeit. Der geeignete Stoff schien die englische Kinderbuch Reihe über die "Chroniken von Narnia", die bis dahin nur als billige TV-Serie bearbeitet wurde. Das Ergebnis des ambitionierten Disney-Projektes ist allerdings ein ziemlich zahnlose Kinder-Verfilmung, die zwar mit epischen Aufnahmen und fantastischen Effekten glänzen kann, aber eine oberflächliche Story im kriegerischen Pathos erstickt, die wegen der blutarmen Inszenierung zudem mehr ärgerlich als glaubwürdig ist. In der kindgerechten Gewalt-Darstellung erreicht der Film in keinem Moment die Intensität der Vorbilder und hinterlässt trotz durchschnittlicher Unterhaltung einen sehr faden Nachgeschmack bei Groß und Klein.
Bewertung: 5/10




Prinz Kaspian von Narnia (2008)

Ein Jahr nach ihrem ersten Abenteuer in Narnia kehren die vier Pevensie-Kinder Peter, Susan, Edmund und Lucy zurück in das Wunderland. Dort sind allerdings 1300 Jahre vergangen, das Reich wird mittlerweile von dem blutrünstigen General Miraz beherrscht, dem Onkel des eigentlichen Thronfolgers Prinz Kaspian, der sich nach einem Attentat ins Exil flüchtet. Die Kinder schlagen sich auf Kaspians Seite und machen sich mit Hilfe der sprechenden Maus Reepicheep und schließlich auch dem Löwen Aslan daran, den König vom Thron zu stoßen.

Nach dem allzu harmlosen ersten Teil hat man sich entschlossen, die Fortsetzung in aktuell beliebter Hollywood Unart mit weniger Handlung und mehr Action zu inszenieren. Beweggründe und Motive werden im Schlacht- und Effektgewitter aufs Nötigste reduziert und teilweise als selbstverständlich vorrausgesetzt. Gleichzeitig bedient man sich noch deutlicher bei anderen Fantasy-Projekten. Vor allem Storylines aus der unerreichbaren "Herr der Ringe"-Trilogie und Peter Jacksons Inszenierungsstil werden gnadenlos kopiert.
Auffällig ist dabei - noch stärker als beim ersten Teil - die bedenkenlose Gewaltbereitschaft der Kinder, die für "ihr Land" in den Krieg ziehen und den Gegner ohne Zögern umbringen (man denke auch an die Killer-Maus Peepiceek). Zugleich sind die Schlachtszenen erneut derart blutarm inszeniert, dass man schon von kindgerechter Gewaltverherrlichung sprechen muss.
Abgesehen von diesem Fauxpas des eigentlich für kinderfreundliche Produktionen bekannte Disney Labels kann man dem Film aber zugute halten, dass er mehr noch als der erste Teil epische Landschaftsaufnahmen mit einer straffe Inszenierung verbindet, die zumindest keine Langeweile aufkommen läßt. So reicht das immer noch zur solide Popcorn Unterhaltung für die größeren Kinder, die sich der Banalität der zusammengeklauten Story bewusst sind.
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 7)


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[.Rec]
Reality-TV-Moderatorin Angela und ihr Team jagen mit der Feuerwehr zu einem Mietshaus in der nächtlichen Innenstadt, um live dabei zu sein beim Rettungseinsatz in vier Wänden. Doch was zunächst noch aussieht wie ein eskalierter Fall von Altersdemenz, entpuppt sich spätestens, als draußen das Militär die Schotten dichtmacht und die Insassen isoliert, als kein Einsatz wie jeder andere. Offenbar ist ein seltsamer Virus im Begriff, die Leute im Gebäude in blutgierige Amokläufer zu verwandeln.

Mehr noch als das überstylische "Cloverfield" macht sich "[.Rec]" die subtile Angst der Wackelkamera-Optik aus "Blair Witch Project" zu Eigen, um als Dokumentation getarnt einen klaustrophobischen Zombie-Horror abzuliefern. Zwar bietet der spanische Film nicht wirklich etwas Neues (selbst das Infrarot-Finale gab es bereits im "Schweigen der Lämmer"), mischt aber die allseits bekannten Motive aus Horror, Thriller und Sozialdrama zu einem sehr beklemmenden und sich immer mehr zuspitzenden Schocker, der trotz Vorhersehbarkeit mehr Wirkung hinterlässt als die meisten vermeindlichen Horrorstreifen der letzten Zeit.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 7)


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