Samstag, 1. November 2008
Frontier(s) - Horror aus Frankreich
Vier junge Leute aus der Pariser Trabantenvorstadt haben die traditionellen Unruhen für einen Raubzug genutzt und dabei auf Polizisten geschossen. Jetzt fliehen sie aus der Hauptstadt, wo der Boden für sie zu heiß geworden ist, Richtung Holland und steigen für die Nacht in einer wenig vertrauenerweckenden Spelunke nahe der Grenze ab. Dort führt eine degenerierte Nazisippe ein Schreckensregiment. Gäste aber sind willkommen - im Falle der Herren zum Verzehr, im Falle der Damen zur Auffrischung des Blutes.

Man sollte im Splatter-Genre nicht unbedingt innovative Ideen erwarten, aber was Xavier Gens hier abliefert, ist doch ziemlich enttäuschend, zumal der Film als französischer Horror in der Tradition von "High Tension" und "Inside" gehandelt wurde. "Frontier(s)" ist aber nicht mehr als ein holpriges Rip-Off von "Texas Chainsaw Massacre", der in Amerika bereits unzählige Male mehr oder weniger gut kopiert wurde. Künstlich aufgepumpt wird der Folter-Porno durch Einbeziehung der politischen Unruhen in Frankreich sowie aufgesetztes Fascho-Getue und eine Schwangerschaft. Ersteres gibt für die eigentliche Geschichte nichts her, und letzteres nervt einfach, zumal die Figuren völlig unglaubwürdig und die Dialoge einfach nur dämlich sind. Besonders die bösen Pseudo-Nazis haben überhaupt keine authentische Ausstrahlung als dass man sie wirklich ernst nehmen will. Da hilft es auch nicht, dass im letzten Drittel die Blutspirale gewaltig nach oben geschraubt wird. Das hat man alles in US-Splattern schon gesehen - und auch Xavier Gens hat mit dem atmosphärisch dichten "Hitman" bewiesen, dass er es besser kann. Natürlich muss man auch erwähnen, dass die blutigsten Aufnahmen natürlich wieder der deutschen Zensur zum Opfer fielen (über 3 Minuten) und der Film damit noch einiges an Atmosphäre verliert (Anschlussfehler).
Mehr dazu auf http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=1835098
Bewertung: 3/10


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