Samstag, 20. Dezember 2008
DVDs Reloaded
Baz Luhrmanns 'Moulin Rouge' (2001)
1900. Die Welt dreht sich um Paris - und alles in der Stadt der Liebe dreht sich um den berühmtesten Nachtclub der Stadt, das Moulin Rouge. Auch der junge Schriftsteller Christian (Ewan McGregor) kann sich der explosiven Atmosphäre und der Sinnlichkeit des Cancan nicht entziehen. Vor allem aber fasziniert ihn Satine (Nicole Kidman), der Star des Moulin Rouge, die unnahbare Kurtisane mit dem großen Traum von einer Karriere als Schauspielerin. Indem Satine sich einem reichen englischen Duke hingibt, soll die Finanzierung eines aufwendigen Theaterstücks im Moulin Rouge gesichert werden. Doch dann tritt Christian in Satines Leben und erobert ihr Herz im Sturm. Sie muss eine Entscheidung treffen: zwischen ihrem Traum und der wahren Liebe, zwischen dem Moulin Rouge und Christian.

Ewan "Obi-Wan" McGregor und Nicole Kidman in einem verschnulzten Musical - das soll funktionieren? Auf jeden Fall wenn der Regisseur Baz Luhrmann ist, der schon "William Shakespeares Romeo & Julia" zum Erlebnis machte. Luhrmann macht die Geschichte zum knalligen Bonbon zwischen Kitsch und Ironie. Da trällern McGregor und Kidman über den Dächern von Paris die Liebesschnulzen der letzten Jahre - und der Zuschauer ist verzaubert. Hier wird ein wunderbares Märchen erzählt, ohne dass sich der Film selbst zu ernst nimmt. Mit wilden Kamerafahrten und verrückten Ideen zieht der Regisseur sein Publikum von Anfang an in den Bann. Und die Schauspieler zeigen, dass sie viel mehr können als nur mit Laserschwertern fuchteln oder Ehefrau sein. Gegen jeden Zweifel sollte man sich einfach in die Welt des "Moulin Rouge" fallen lassen - und man wird begeistert sein.
(Kommentar 03/2002) ... Bewertung: 9/10


Am Donnerstag startet Baz Luhrmanns Abenteuerepos "Australia" mit Hugh Jackman und erneut Nicole Kidman in den Hauptrollen ...

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Stateside - Sinners (2004)
Mark Deloach (Jonathan Tucker) entstammt einer privilegierten Familie und besucht eine katholische Schule. Er verursacht im betrunkenen Zustand einen Verkehrsunfall, bei dem zwei Menschen verletzt werden. Um einer Gefängnisstrafe zu entgehen, verpflichtet er sich zu den Marines, nicht ohne zuvor seinem Opfer einen Besuch in Krankenhaus abzustatten. Bei dieser Gelegenheit macht er die Bekanntschaft der schönen Jungschauspielerin Dori Lawrence (Rachael Leigh Cook) und verliebt sich über beide Ohren in die Schizophrenie-Patientin. Eine bizarre Beziehung erblüht und hält sowohl ihrer Einlieferung in die Psychiatrie als auch seiner Entsendung an die Nahostfront stand.

Man merkt diesem Film auf jeden Fall an, dass es sich um ein Drama mit autobiografischem Hintergrund handelt. Autor und Regisseur Reverge Anselmo verarbeitet Erlebnisse aus seiner Vergangenheit, was die verschiedenen Handlungsebenen ohne eine übergreifende Storyline erklärt. Einen Großteil des Anfangs beschäftigt sich die Geschichte mit der militärischen Ausbildung und der Figur des Drillinstructors, die als Zugeständnis an Darsteller Val Kilmer unnötig ausgeweitet wurde, mit der darauf folgenden Love Story aber nicht wirklich etwas zu tun hat. Dass der Film trotzdem nicht zur klischeehaften Abarbeitung von einzelnen Episoden verkommt, verdankt der Regisseur den überzeugenden Leistungen der Darsteller, allen voran der Hauptdarsteller Jonathan Tucker ("Ruinen") und Rachael Leigh Cook ("11:14"), die beide noch auf den ganz großen Durchbruch in Hollywood warten. Mit der Leistung in diesem etwas konfusen aber sympatischen Liebesdrama haben sie zumindest gezeigt, dass sie für größere Aufgaben geeignet wären.
Bewertung: 7/10


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Kontroll (2003)
Bulcsú lebt in der Budapester U-Bahn. Seit Jahren hat der Fahrkartenkontrolleur das Tageslicht nicht mehr gesehen und nicht mehr am normalen Leben teilgenommen. Auf Streife mit seinen Kollegen begegnet ihm täglich der menschgewordene Irrsinn: pöbelnde Fahrgäste, gefährliche Schwarzfahrer und eine als Bär verkleidete Traumfrau. Die ewige Rivalität mit den anderen Kontrolltrupps entlädt sich in lebensgefährlichen Mutproben. Da lassen immer mehr Fahrgäste durch einen geheimnisvollen Kapuzenträgers ihr Leben.

Der ungarische Film erzählt von einer Handvoll erfolgloser Fahrkartenkontrolleure im U-Bahn-System Budapests. Dabei teilt sich die mosaikhafte Story in mehrere Handlungsstränge: eine Schwarzfahrerin in Bärenkostüm, Konflikte mit einem Sprayer, die Rivalität zu anderen Kontrolleuren und der phantomartige Kaputzen-Killer, der Passagiere vor die Bahn stösst. Dem Regisseur gelingt es anfangs geschickt, die einzelnen Geschichten in abwechselnd hartem Realismus und surrealen Momentaufnahmen zu verbinden. Erst zum Ende hin verliert sich die Handlung zusehens in seiner eigenen Verschrobenheit. "Kontroll" ist in seiner stylischen Art durchaus ansehnlich geworden, eine geradliniges Drehbuch sucht mal allerdings vergebens. Als Independent-Film mit experimentierfreudigen Bildern macht "Kontroll" aber eine überduchschnittlich gute Figur.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 7)


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Jerome Bixby`s 'The man from earth'
Professor Oldman (David Lee Smith) wechselt den Wohnsitz, Freunde und Kollegen nahen zum Abschied, um ihm beim Packen zu helfen und ein letztes Gläschen zu trinken. An Oldmans reichem Schatz antiker Artefakte entzündet sich eine Debatte, in deren Verlauf der Professor den Freunden eröffnet, seit 14000 Jahren unsterblich auf Erden zu wandeln und vor allem deshalb jede Dekade umzuziehen, damit keiner merkt, wie er nicht altert. Die Freunde versuchen vergeblich, mit kritischer Hinterfragung die Behauptung zu erschüttern.

Wer bei dem Namen Jerome Bixby, Autor mehrerer "Star Trek Classic" Episoden, und der Bewerbung als großes Science Fiction einen Actionfilm erwartet, wird bitterlich enttäuscht werden. "The Man from Earth" läd mehrere Personen in einen Raum zum Philosophieren über die Welt. In dem Kammerspiel entpuppt sich dabei die Figur des Oldman als etwas ganz anderes als der Zuschauer erwarten kann. Das führt immer wieder zu überraschenden Wendungen in der Handlung. Die Umsetzung als Film entpuppt sich dabei als ziemlich bieder und angestaubt. Da helfen auch die ordentlichen Leistungen der Schauspieler nicht, das Interesse durchgehend hochzuhalten. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass man mit einer zeitgemäßeren Verfilmung aus der Geschichte viel mehr hätte rausholen können als einen Theater-ähnlichen Debattierclub über die Weltgeschichte.
Bewertung: 4/10


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