Sonntag, 10. August 2008
Mystery & Horror Thriller im Test:
STAY - SILENT HILL - DARK WATER - TAKING LIVES - KILLING FLOOR - LIMITED GAMES - STRANGELAND
STAY - SILENT HILL - DARK WATER - TAKING LIVES - KILLING FLOOR - LIMITED GAMES - STRANGELAND
crizcgn, 18:11h
STAY
Der New Yorker Psychiater Sam Foster übernimmt von einer erkrankten Kollegin den Fall des Kunststudenten Henry Letham. Dieser leidet nach einem Unfall an Amnesie, macht dafür jedoch wirre Vorhersagen, die sich aus mysteriösen Gründen bewahrheiten. Als Henry ankündigt, sich in drei Tagen - an seinem 21. Geburtstag, exakt um Mitternacht - das Leben zu nehmen, will Sam ihn unbedingt aufhalten. Bei seinen Nachforschungen in Henrys Umfeld entdeckt er eine Welt voller Widersprüche und Rätsel, die sein eigenes Leben und besonders die Beziehung zu Sams Freundin Lila zu beeinflussen scheint. Sein Versuch, Henry zu retten, wird zum albtraumhaften Psychotrip, bei dem Traum, Realität und Wahnsinn verschwimmen und der Sam immer mehr an seiner eigenen Wahrnehmung zweifeln lässt...
Visuell ist der Film von Marc Forster (Monster`s Ball) ein Meisterwerk. Keine Kamera Einstellung, keine Ausleuchtung, kein Schnitt ist von herkömmlicher Machartart. Ständig wird der Zuschauer mit neuen visuellen Eindrücken oder aussergewöhnlichen Überblendungen zwischen den Szenen überrascht. Die Momente auf der ellenlangen, bizarr verdrehten Treppe erinnern gar an die akrophobischen Szenen aus Hitchcocks "Vertigo". Auch schauspielerisch weist der Film ein äußerst hohes Niveau auf, und das liegt nicht nur an dem vielgelobten Ryan Gosling oder Naomi Watts, sondern auch an den immer etwas unterschätzten Ewan McGregor. Aber selbst die Nebenrollen sind bestmöglich besetzt (Bob Hoskins als blinder Professor) und stehen ganz im Dienst der Geschichte. Da liegt allerdings die Krux des Films, an der sich die Geister zurecht scheiden. Dass Forster keine gradlinige Geschichte erzählt, kann man ihm noch zugute halten, dass er allerdings auch zum Abspann keine eindeutige Auflösung bereithält, mag manch einen Zuschauer verstören. Zumal der Regisseur in 90 Minuten eine unglaubliche Spannung aufbaut, die ohne griffige Antworten kein befriedigendes Ende findet. Zwar macht die Handlung mit ihren Surrealitäten beim zweiten Hinschauen (und der offensichlichen Lösung) durchaus Sinn, aber man wird das Gefühl nicht los, dass die ein oder andere Episode im Anbetracht der End-Pointe - und der eigentlichen Perspektive - etwas übertrieben und eher verwirrend wirkt.
Mein Lösungsansatz war übrigens ein anderer (zwei Identitäten einer Person - in Richtung "Fight Club" gedacht), letztendlich lag ich unbewusst aber gar nicht so ganz verkehrt - wenn ich den Perspektiv-Wechsel schon akzeptieren muss.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7,5)
SILENT HILL
Die junge Mutter Rose kann nicht akzeptieren, dass ihre Tochter Sharon an einer tödlichen Krankheit leidet. Gegen den Willen ihres Mannes flüchtet sie mit der Kleinen, um sie von einem Wunderheiler behandeln zu lassen. Auf dem Weg passieren Mutter und Tochter ein Portal, das sie in eine andere Realität, das unheimliche, verlassene Städtchen Silent Hill, führt. Urplötzlich verschwindet Sharon-Rose folgt darauf dem vermeintlichen Schatten ihrer Tochter kreuz und quer durch die verwahrloste Stadt. Spätestens jetzt wird klar: Dieser Ort ist wie kein anderer. Unter der Herrschaft einer grausamen und todbringenden Dunkelheit sind die wenigen menschlichen Überlebenden in der Stadt gefangen. Zusammen mit Cybil - einer Polizistin, die geschickt wurde, um sie und Sharon zurückzubringen- macht sich Rose auf die Suche nach ihrer Tochter. Während sie mehr über die Geschichte von Silent Hill erfährt, muss Rose feststellen, dass Sharon nur eine kleine Figur in einem übergeordneten Spiel ist. Für das Leben ihres Kindes schließt Rose einen Pakt mit dem Bösen und zahlt dafür einen hohen Preis...
Dieser Film möchte gleichzeitig Videospiel-Film sein und damit seine Anhängerschaft erreichen, aber darüber hinaus auch eine vielschichtige Geister-Geschichte fernab des üblichen Teenie Gemetzels erzählen. Ungewöhnlich ist der Film mit seinen Parallelwelten und den Kreakturen auf jeden Fall, allerdings auch nicht ganz schlüssig in seinem epischen Erzählstil und den Hintergründen. Zwar können die einzelnen Szenen durchaus atmosphärisch überzeugen, aber den Machern gelingt es nicht, sie zu einer großen Geschichte zu bringen und somit eine durchgehende Spannung über 120 Minuten zu halten. Zumal die ganzen Mutter-Töchter-Dämonen-Motive irgendwann nur noch übertrieben wirken und eher verwirren als aufklären.
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 7)
DARK WATER
Dahlia Williams will nach der Trennung von ihrem Ehemann Kyle zusammen mit ihrer fünfjhrigen Tochter Cecilia ein neues Leben beginnen. Dabei soll ihr ein neuer Job und eine neue Wohnung auf Roosevelt Island, einer kleinen Insel im East River vor Manhattan helfen. Doch leider ist die Wohnung im neunten Stock nicht nur sehr heruntergekommen und beengend, sondern entpuppt sich nach und nach als schreckliche Falle. Vor allem ein mysteriöser dunkler Wasserfleck an der Schlafzimmerdecke wirkt auf Dahlias angeschlagene Psyche immer bedrohlicher. Seltsame Geräusche aus der Wohnung über ihr, ein undurchsichtiger und wenig hilfreicher Hausmeister, ein geschwätziger Wohnungsvermittler und die gesamte, sehr bedrückende Aura des Hochhauses lassen Dahlia immer tiefer in eine gefährliche Paranoia abdriften.
Im Fahrwasser von "The Ring" bzw. dem amerikanischen Dublikat entstand dieser kleine, "dreckige" Film zwischen Psycho-Drama und Suspense-Horror (auch nach einer japanischen Vorlage). Dreckig insofern, da er die Protagonisten in einer Umgebung in Manhattan zeigt, die mit ihren trostlosen Wohnsilos und den dunklen, schmutzigen Gassen allein schon für eine schauderhafte Atmosphäre sorgt. Darüber hinaus spielt der Film mit den Erwartungen der Zuschauer auf den großen Horror, der anfangs gar nicht so recht eintreten mag und erst zum Ende richtig zuschlägt. Das Finale erschüttert dann umso mehr in seiner Kompromislosigkeit. Für Freunde des japanischen Mystery Horrors der Kategorie "Grudge" sicher zu empfehlen.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 6,5)
TAKING LIVES
Special Agent Illeana Scott (Angelina Jolie) gehört zu den besten Profilern des FBI, weil sie sich nie auf die üblichen Fahndungsmethoden verlässt, wenn es darum geht, sich in das Hirn eines Mörders zu versetzen. Oft genug hilft nur noch ihr intuitiver Ansatz, wenn die Polizei bei der Identifizierung von Tätern nicht weiterkommt. Im kanadischen Montreal versuchen die Beamten des Morddezernats vergeblich, die Motive eines raffinierten Serienmörders zu ergründen. Eher widerwillig bitten sie schließlich um Hilfe von Agentin Scott. Durch ihre präzise Analyse entwickelt sie eine Theorie: der Killer ist ein "Identitätsräuber", der sich das Leben seiner Opfer aneignet.
"Taking Lives" bietet mit Angelina Jolie, Ethan Hawke, Kiefer Sutherland und Gena Rowlands eine Top Besetzung, aber auch eine wenig überzeugende Serienkiller Story, die die Atmosphäre von Vorgängern wie "Sieben" oder ähnliche Thriller nie erreicht. Die Schauspieler versuchen mit intensiven Spiel zu überzeugen, kämpfen aber gegen ein wenig schlüssiges und unglaubwürdiges Drehbuch. Besonders die mangelhaft dargestellte Motivation des Täters (Grundvoraussetzung für die Furcht des Zuschauers) kostet den Streifen eine Menge Spannung. Das ist bedauerlich, denn auch Regisseur D.J. Caruso ("Disturbia") tut sein Möglichstes, um diese Fehler durch eine rasante Inszenierung zu überspielen.
Bewertung: 3,5/10 (Moviepilot Prognose 6)
THE KILLING FLOOR
Literaturagent David Lamont, Spezialist fürs Fachgebiet Horror, ist begnadet in geschäftlichen, doch weit weniger talentiert in zwischenmenschlichen Dingen. Kurz, nachdem er ein neues, exklusives Großraum-Appartement in New York bezieht, lernt er erst eine schöne Frau kennen und dann das Fürchten. Irgendwie nämlich scheint sich ein geheimnisvoller Fremdling auf ihn eingeschossen zu haben, belästigt ihn, filmt ihn in der eigenen Wohnung, diskreditiert ihn mit System. David geht zum Gegenangriff über.
Alles in allem ist "The Killing Floor" ein solider Thriller, der sehr langsam anfängt, sich allmählich steigert und am Ende mit einem überraschenden Twist überrascht. Auch wenn der Film alles in allem ordentlich und ohne Makel gemacht ist, bleibt er produktionstechnisch aber ziemlich einfach und durchschnittlich (fast auf Fernsehniveau). Das mindert den Unterhaltungswert nur bedingt, macht ihn aber auch austauschbar.
Bewertung: 4/10
LIMITED GAMES - STÖRTEBEKERS GEHEIMNIS
Fünf Studenten machen sich unter fachkundiger Leitung ihres Tutors Christopher auf, für eine Forschungsarbeit an der Sommeruniversität Hamburg den bislang unentdeckten Schätzen des Piraten Störtebeker hinterher zu spüren. Statt langweiliger Recherche in den Bibliotheken zieht man die Feldforschung auf Rügen vor. Doch je näher man dem Schatz dabei kommt, desto stärker scheint der sprichwörtliche Fluch des Störtebeker die Gruppe zu treffen. Es kommt zu Streitereien, blutigen Attacken und Todesfällen.
Ist dieses "Blair Witch Project"-Rip-Off ernst gemeint oder schon Satire? Zumindest unterbietet sich der Film in allen Belangen: dünne Story, dämliche Dialoge, schlechtes Schauspiel, grottige Synchronisation, grausige Effekte und lächerlicher Gesamteindruck. "Low Budget" rechtfertigt nicht solch ein dämliches Machwerk.
Bewertung: 0,5/10
DEE SNIDER`S STRANGERLAND (1998)
Die 15-jährige Genevieve und ihre Freundin Tiana lernen beim Chatten im Internet den coolen "Captain Howdy" kennen und lassen sich zu einem Blind Date überreden. Ein fataler Fehler - die Mädchen kehren nicht zurück. Als wenige Tage später Tianas übel entstellte Leiche im Kofferraum ihres Autos gefunden wird, setzt Genevieves Vater, Detective Mike Gage, alles daran, seine Tochter aus den Händen des Sadisten zu befreien. Aufgrund der Folterspuren an Tianas Körper vermutet er den Mörder in der Tattoo- und Piercing-Szene. Auf der Suche nach der Bestie betritt Gage eine schockierende Welt voller perverser Rituale und brutaler Obszönitäten.
(Jetzt ungekürzte) Folter- und Gewalt-Orgie, die den Killer per Internet auf kleine Mädchen loslässt und durch Heavy Metal und das krasse Äusere des Irren punkten will. Wirkte anno `98 schon bemüht, inzwischen aber auch irgendwie veraltet.
Bewertung: 2,5/10
Der New Yorker Psychiater Sam Foster übernimmt von einer erkrankten Kollegin den Fall des Kunststudenten Henry Letham. Dieser leidet nach einem Unfall an Amnesie, macht dafür jedoch wirre Vorhersagen, die sich aus mysteriösen Gründen bewahrheiten. Als Henry ankündigt, sich in drei Tagen - an seinem 21. Geburtstag, exakt um Mitternacht - das Leben zu nehmen, will Sam ihn unbedingt aufhalten. Bei seinen Nachforschungen in Henrys Umfeld entdeckt er eine Welt voller Widersprüche und Rätsel, die sein eigenes Leben und besonders die Beziehung zu Sams Freundin Lila zu beeinflussen scheint. Sein Versuch, Henry zu retten, wird zum albtraumhaften Psychotrip, bei dem Traum, Realität und Wahnsinn verschwimmen und der Sam immer mehr an seiner eigenen Wahrnehmung zweifeln lässt...
Visuell ist der Film von Marc Forster (Monster`s Ball) ein Meisterwerk. Keine Kamera Einstellung, keine Ausleuchtung, kein Schnitt ist von herkömmlicher Machartart. Ständig wird der Zuschauer mit neuen visuellen Eindrücken oder aussergewöhnlichen Überblendungen zwischen den Szenen überrascht. Die Momente auf der ellenlangen, bizarr verdrehten Treppe erinnern gar an die akrophobischen Szenen aus Hitchcocks "Vertigo". Auch schauspielerisch weist der Film ein äußerst hohes Niveau auf, und das liegt nicht nur an dem vielgelobten Ryan Gosling oder Naomi Watts, sondern auch an den immer etwas unterschätzten Ewan McGregor. Aber selbst die Nebenrollen sind bestmöglich besetzt (Bob Hoskins als blinder Professor) und stehen ganz im Dienst der Geschichte. Da liegt allerdings die Krux des Films, an der sich die Geister zurecht scheiden. Dass Forster keine gradlinige Geschichte erzählt, kann man ihm noch zugute halten, dass er allerdings auch zum Abspann keine eindeutige Auflösung bereithält, mag manch einen Zuschauer verstören. Zumal der Regisseur in 90 Minuten eine unglaubliche Spannung aufbaut, die ohne griffige Antworten kein befriedigendes Ende findet. Zwar macht die Handlung mit ihren Surrealitäten beim zweiten Hinschauen (und der offensichlichen Lösung) durchaus Sinn, aber man wird das Gefühl nicht los, dass die ein oder andere Episode im Anbetracht der End-Pointe - und der eigentlichen Perspektive - etwas übertrieben und eher verwirrend wirkt.
Mein Lösungsansatz war übrigens ein anderer (zwei Identitäten einer Person - in Richtung "Fight Club" gedacht), letztendlich lag ich unbewusst aber gar nicht so ganz verkehrt - wenn ich den Perspektiv-Wechsel schon akzeptieren muss.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7,5)
SILENT HILL
Die junge Mutter Rose kann nicht akzeptieren, dass ihre Tochter Sharon an einer tödlichen Krankheit leidet. Gegen den Willen ihres Mannes flüchtet sie mit der Kleinen, um sie von einem Wunderheiler behandeln zu lassen. Auf dem Weg passieren Mutter und Tochter ein Portal, das sie in eine andere Realität, das unheimliche, verlassene Städtchen Silent Hill, führt. Urplötzlich verschwindet Sharon-Rose folgt darauf dem vermeintlichen Schatten ihrer Tochter kreuz und quer durch die verwahrloste Stadt. Spätestens jetzt wird klar: Dieser Ort ist wie kein anderer. Unter der Herrschaft einer grausamen und todbringenden Dunkelheit sind die wenigen menschlichen Überlebenden in der Stadt gefangen. Zusammen mit Cybil - einer Polizistin, die geschickt wurde, um sie und Sharon zurückzubringen- macht sich Rose auf die Suche nach ihrer Tochter. Während sie mehr über die Geschichte von Silent Hill erfährt, muss Rose feststellen, dass Sharon nur eine kleine Figur in einem übergeordneten Spiel ist. Für das Leben ihres Kindes schließt Rose einen Pakt mit dem Bösen und zahlt dafür einen hohen Preis...
Dieser Film möchte gleichzeitig Videospiel-Film sein und damit seine Anhängerschaft erreichen, aber darüber hinaus auch eine vielschichtige Geister-Geschichte fernab des üblichen Teenie Gemetzels erzählen. Ungewöhnlich ist der Film mit seinen Parallelwelten und den Kreakturen auf jeden Fall, allerdings auch nicht ganz schlüssig in seinem epischen Erzählstil und den Hintergründen. Zwar können die einzelnen Szenen durchaus atmosphärisch überzeugen, aber den Machern gelingt es nicht, sie zu einer großen Geschichte zu bringen und somit eine durchgehende Spannung über 120 Minuten zu halten. Zumal die ganzen Mutter-Töchter-Dämonen-Motive irgendwann nur noch übertrieben wirken und eher verwirren als aufklären.
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 7)
DARK WATER
Dahlia Williams will nach der Trennung von ihrem Ehemann Kyle zusammen mit ihrer fünfjhrigen Tochter Cecilia ein neues Leben beginnen. Dabei soll ihr ein neuer Job und eine neue Wohnung auf Roosevelt Island, einer kleinen Insel im East River vor Manhattan helfen. Doch leider ist die Wohnung im neunten Stock nicht nur sehr heruntergekommen und beengend, sondern entpuppt sich nach und nach als schreckliche Falle. Vor allem ein mysteriöser dunkler Wasserfleck an der Schlafzimmerdecke wirkt auf Dahlias angeschlagene Psyche immer bedrohlicher. Seltsame Geräusche aus der Wohnung über ihr, ein undurchsichtiger und wenig hilfreicher Hausmeister, ein geschwätziger Wohnungsvermittler und die gesamte, sehr bedrückende Aura des Hochhauses lassen Dahlia immer tiefer in eine gefährliche Paranoia abdriften.
Im Fahrwasser von "The Ring" bzw. dem amerikanischen Dublikat entstand dieser kleine, "dreckige" Film zwischen Psycho-Drama und Suspense-Horror (auch nach einer japanischen Vorlage). Dreckig insofern, da er die Protagonisten in einer Umgebung in Manhattan zeigt, die mit ihren trostlosen Wohnsilos und den dunklen, schmutzigen Gassen allein schon für eine schauderhafte Atmosphäre sorgt. Darüber hinaus spielt der Film mit den Erwartungen der Zuschauer auf den großen Horror, der anfangs gar nicht so recht eintreten mag und erst zum Ende richtig zuschlägt. Das Finale erschüttert dann umso mehr in seiner Kompromislosigkeit. Für Freunde des japanischen Mystery Horrors der Kategorie "Grudge" sicher zu empfehlen.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 6,5)
TAKING LIVES
Special Agent Illeana Scott (Angelina Jolie) gehört zu den besten Profilern des FBI, weil sie sich nie auf die üblichen Fahndungsmethoden verlässt, wenn es darum geht, sich in das Hirn eines Mörders zu versetzen. Oft genug hilft nur noch ihr intuitiver Ansatz, wenn die Polizei bei der Identifizierung von Tätern nicht weiterkommt. Im kanadischen Montreal versuchen die Beamten des Morddezernats vergeblich, die Motive eines raffinierten Serienmörders zu ergründen. Eher widerwillig bitten sie schließlich um Hilfe von Agentin Scott. Durch ihre präzise Analyse entwickelt sie eine Theorie: der Killer ist ein "Identitätsräuber", der sich das Leben seiner Opfer aneignet.
"Taking Lives" bietet mit Angelina Jolie, Ethan Hawke, Kiefer Sutherland und Gena Rowlands eine Top Besetzung, aber auch eine wenig überzeugende Serienkiller Story, die die Atmosphäre von Vorgängern wie "Sieben" oder ähnliche Thriller nie erreicht. Die Schauspieler versuchen mit intensiven Spiel zu überzeugen, kämpfen aber gegen ein wenig schlüssiges und unglaubwürdiges Drehbuch. Besonders die mangelhaft dargestellte Motivation des Täters (Grundvoraussetzung für die Furcht des Zuschauers) kostet den Streifen eine Menge Spannung. Das ist bedauerlich, denn auch Regisseur D.J. Caruso ("Disturbia") tut sein Möglichstes, um diese Fehler durch eine rasante Inszenierung zu überspielen.
Bewertung: 3,5/10 (Moviepilot Prognose 6)
THE KILLING FLOOR
Literaturagent David Lamont, Spezialist fürs Fachgebiet Horror, ist begnadet in geschäftlichen, doch weit weniger talentiert in zwischenmenschlichen Dingen. Kurz, nachdem er ein neues, exklusives Großraum-Appartement in New York bezieht, lernt er erst eine schöne Frau kennen und dann das Fürchten. Irgendwie nämlich scheint sich ein geheimnisvoller Fremdling auf ihn eingeschossen zu haben, belästigt ihn, filmt ihn in der eigenen Wohnung, diskreditiert ihn mit System. David geht zum Gegenangriff über.
Alles in allem ist "The Killing Floor" ein solider Thriller, der sehr langsam anfängt, sich allmählich steigert und am Ende mit einem überraschenden Twist überrascht. Auch wenn der Film alles in allem ordentlich und ohne Makel gemacht ist, bleibt er produktionstechnisch aber ziemlich einfach und durchschnittlich (fast auf Fernsehniveau). Das mindert den Unterhaltungswert nur bedingt, macht ihn aber auch austauschbar.
Bewertung: 4/10
LIMITED GAMES - STÖRTEBEKERS GEHEIMNIS
Fünf Studenten machen sich unter fachkundiger Leitung ihres Tutors Christopher auf, für eine Forschungsarbeit an der Sommeruniversität Hamburg den bislang unentdeckten Schätzen des Piraten Störtebeker hinterher zu spüren. Statt langweiliger Recherche in den Bibliotheken zieht man die Feldforschung auf Rügen vor. Doch je näher man dem Schatz dabei kommt, desto stärker scheint der sprichwörtliche Fluch des Störtebeker die Gruppe zu treffen. Es kommt zu Streitereien, blutigen Attacken und Todesfällen.
Ist dieses "Blair Witch Project"-Rip-Off ernst gemeint oder schon Satire? Zumindest unterbietet sich der Film in allen Belangen: dünne Story, dämliche Dialoge, schlechtes Schauspiel, grottige Synchronisation, grausige Effekte und lächerlicher Gesamteindruck. "Low Budget" rechtfertigt nicht solch ein dämliches Machwerk.
Bewertung: 0,5/10
DEE SNIDER`S STRANGERLAND (1998)
Die 15-jährige Genevieve und ihre Freundin Tiana lernen beim Chatten im Internet den coolen "Captain Howdy" kennen und lassen sich zu einem Blind Date überreden. Ein fataler Fehler - die Mädchen kehren nicht zurück. Als wenige Tage später Tianas übel entstellte Leiche im Kofferraum ihres Autos gefunden wird, setzt Genevieves Vater, Detective Mike Gage, alles daran, seine Tochter aus den Händen des Sadisten zu befreien. Aufgrund der Folterspuren an Tianas Körper vermutet er den Mörder in der Tattoo- und Piercing-Szene. Auf der Suche nach der Bestie betritt Gage eine schockierende Welt voller perverser Rituale und brutaler Obszönitäten.
(Jetzt ungekürzte) Folter- und Gewalt-Orgie, die den Killer per Internet auf kleine Mädchen loslässt und durch Heavy Metal und das krasse Äusere des Irren punkten will. Wirkte anno `98 schon bemüht, inzwischen aber auch irgendwie veraltet.
Bewertung: 2,5/10
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