Freitag, 8. August 2008
Vielleicht vielleicht auch nicht ...
Will Hayes (Ryan Reynolds) ist schon über dreißig, lebt getrennt von seiner Frau und wohnt mit seiner zehnjährigen Tochter Maya (Abigail Breslin) mitten in Manhattan. Da die Beziehung ihrer Eltern vor dem Ende steht, will Maya unbedingt wissen, wie sie denn überhaupt begann. So erzählt Will ihr von den romantischen Verwicklungen mit drei Frauen, die sein Herz erobert haben: Zuerst war da seine große College-Liebe Emily (Elizabeth Banks), das nette Mädchen von nebenan, danach kam seine beste Freundin und Vertraute April (Isla Fisher), und dann gab es da noch die aufregend unbefangene Summer (Rachel Weisz). Während Maya sich fragt, welche der Frauen in diesem Liebesrätsel ihre Mutter ist, erkennt Will, dass er vielleicht noch eine Chance auf ein Happy End hat. Er weiß nur noch nicht, mit wem ...

Der Weg von der romantischen Komödie zum kalkulierten Klischee oder gar zur zotenreichen Klamotte ist sehr kurz in Zeiten, in denen Hollywood Bosse jegliches Risiko scheuen und jede noch so kleine Unebenheit durch den x-ten Drehbuchautor glattbügeln lassen. Innovative Ideen haben selten noch eine Chance in dem System, zumal die Liebesgeschichte an sich auch nicht viele Varianten zulässt, die nicht schon unzählige Male erzählt wurden.
Umso erfreulicher ist es, wenn es doch einmal gelingt, eine etwas neue Idee auf die Leinwand zu bringen. "Definately Maybe" hat diese Idee, in dem Fall den romantischen Rückblick auf das Liebesleben des Hauptdarstellers Ryan Reynolds, der nicht nur den Frauen gefallen kann, sondern durch seine Geschichte auch den (erwachseneren) männlichen Zuschauern eine Identifikationsfigur bietet. Vor allem nimmt man ihm und seiner Tochter (charmant und gar nicht nervend: Abigail Breslin aus "Little Miss Sunshine") die Ausgangssituation fraglos ab. Dass man als Zuschauer entgegen der üblichen Klischees eigentlich keine Chance hat zu erahnen, wer Mayas Mutter ist, aber auch wer die grosse Liebe sein kann, macht den zusätzlichen Charme von "Vielleicht vielleicht auch nicht" aus. Das doppelte Happy End rundet das Filmerlebnis ab, ohne zu sehr im Kitsch unterzugehen und trotzdem die Taschentuchquote in bester "Schlaflos in Seattle" und "Tatsächlich Liebe" Tradition hochzuhalten.
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose: 5)


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Cloverfield auf DVD
Auf einer Party in New York feiert Rob seine Versetzung nach Japan, sein Bekannter Hud dokumentiert das Geschehen mit Robs Videokamera. Plötzlich bricht die Hölle los. Einstürzende Wolkenkratzer künden von der Ankunft eines Monsters. Alldieweil filmt Hud das desorientierende Pandämonium und den folgenden Überlebenskampf seiner Gruppe, zu der sich neben Rob, seinem Bruder Jason und dessen Freundin Lily auch die coole Marlena anschließt. Manhattan verwandelt sich vor ihren Augen in eine regelrechte Kriegszone.

Auch wenn "Cloverfield" von den Kritikern als "Godzilla durchs Blair Witch-Wackelkamera-Visier" abgeurteilt wird, kann man ihm nicht eine eigene Orginalität absprechen. Eben diese Mischung aus Monsterfilm und privater Handkamera hat es so noch nicht gegeben. Dass man die Charaktäre ziemlich oberflächlich darstellt, passt dabei ebenso ins Konzept wie die einseitige Perspektive. Zwar ist zweifelhaft, dass im Anbetracht der Situation jemand die ganze Zeit mit der Cam "draufhält" (aber dank "youtube" so undenkbar auch nicht mehr), trotzdem ist den Machern (u.a. "Lost"-Produzent J.J. Abrams) ein packender Film gelungen, der nur so und nicht anders funktioniert. Unabhängig davon ob man als Zuschauer den Film so mag oder aus ebenso nachvollziehbaren Gründen eben nicht ...
Bewertung: 7,5/10


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Val Kilmer in "Conspiracy"
Im Golfkrieg hat MacPherson nicht nur ein Bein, sondern auch so ziemlich den Antrieb fürs Leben verloren. Jetzt ereilt den Veteranen der Hilferuf eines alten Kameraden aus einem Weiler nahe der mexikanischen Grenze. Als MacPherson nach dem rechten sieht, findet er das Land des Freundes zur Mondlandschaft verwandelt, der Kumpel selbst ist verschwunden. Verantwortlich scheint Rhodes zu sein, Statthalter einer Sicherheitsfirma und größter Landbesitzer der Gegend. MacPherson lässt sich nicht einschüchtern.

"Ein Fremder kommt in die Stadt, wird von den bösen Buben gedemütigt und rächt sich aufs Blutigste." Diese uramerikanische (Western-)Geschichte wurde schon so häufig in allen Varianten erzählt (nicht zuletzt in "Rambo I"), dass man sich fragen muss, warum nun auch Val Kilmer (der zuletzt in "Spartan" überzeugte) das ausgelaugte Thema noch einmal variieren musste. Zumal das Ergebnis nicht einmal sonderlich gut ist ...
Bewertung: 2,5/10


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