Dienstag, 26. August 2008
Die neunte Kompanie
In den späten 80er Jahren steht das schmachvolle Ende des sowjetischen Afghanistanabenteuers kurz bevor, doch viele junge Rekruten wie den gewitzten Stas, den hartgesottenen Lutayev oder den kunstsinnigen Gioconda wird man noch zu verheizen versuchen, wenn der vom Krieg gezeichnete, mit Wodka durchtränkte Ausbilder Dygalo und die Kasernenmatratze Snow White erst mal richtige Männer aus ihnen gemacht haben. Dann geht es über Usbekistan auf in den Kampf, der auch prompt nicht lange auf sich warten lässt.

"Die neunte Kompanie" ist die russische Antwort auf Amerikas unzählige Vietnam-Filme. Dabei behandelt der Film mit dem Afghanistankrieg ein ebenso unrühmliches Kapitel der eigenen Geschichte, allerdings - und das hat er ebenso mit vielen amerikanischen Pedanten gemein - ohne sich ernsthaft mit dem Thema auseinanderzusetzen. Der Kriegsschauplatz dient nur den Schauwerten und wird allenfalls am Anfang kritischer hinterfragt. Danach ist der Gegner - ebenso wie der Vietcong - nur der anonyme Böse, der den Himmel verdunkeln lässt wenn er auftritt. Alles darüber hinaus ist lauter Pathos, der die Soldaten von Jungs mit den üblichen Bedürfnissen zum Kanonenfutter für den Feind degradiert. Dabei nutzt man ungeniert Motive aus Filmen wie wie "Full Metal Jacket" und "Platoon". Auch technisch orientiert man sich am amerikanischen Standard, was den Film optisch zu einem Hochglanzprodukt macht. Den besten Moment hat der Film dabei, wenn sich die malerische Postkartenidylle der Wüstenlandschaft mittels Kameraschwenk in ein finales Blutbad verwandelt. Der Rest wirkt wie amerikanisierter Standard und deshalb eher etwas substanzlos.
Bewertung: 6,5/10


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Ein Schatz zum Verlieben
Als frisch geschiedenes Paar zoffen und zanken sie sich durch eine abenteuerliche wie urkomische Unterwasser-Schatzsuche. Finn, der immer noch hinter seiner Ex-Frau Tess her ist, während Gangster Bigg Bunny hinter ihm her ist. Seit acht Jahren sucht Finn nun schon nach dem legendären Goldschatz Queen's Dowry, der 1715 auf mysteriöse Weise in der Karibik verschwand. Da findet er endlich den langersehnten Anhaltspunkt. Jetzt muss er nur noch das Gold bergen, seinen Schatz zurückgewinnen und das Weite suchen, bevor Bigg Bunny ihn findet.

"Teilzeit-Schatztaucher lebt mit Love Interest in einem klapprigen Trailer auf den Bahamas - bis die beiden zusammen mit einem befreundeten Paar einen Schatz in einem versunkenen Schiff entdecken ..." Nein das ist nicht eine Zusammenfassung von "Ein Schatz zum Verlieben", sondern zu dem 2005 erschienenen "Into the Blue" mit Paul Walker und Jessica Alba, der zwar nicht sonderlich intelligent war, aber wunderbare Aufnahmen von Landschaft, Unterwasser und Menschen aufzeigen konnte (siehe Kommentar).
Jetzt kommt "Ein Schatz zum Verlieben" mit einer fast identischen Geschichte - nur alles wesendlich schwächer. Allein Matthew McConaughey und Kate Hudson können mit Walker und Alba keinesfalls mithalten (da kann McConaughey noch so sehr die Bauchmuskeln anspannen). Die Defizite in Tiefgang und Orginalität versucht man wettzumachen mit flapsigen Sprüchen und die aufgesetzte Nebenhandlung um die Scheidung der Hauptfiguren (was natürlich laut Hollywoodklischee nicht lange anhält). Genau diese beiden Punkte nerven jedoch und ziehen den Film noch weiter runter in die Abgründe der Belanglosigkeit. Positiv ist nur Donald Sutherland einmal wiederzusehen in einem Blockbuster. Den lustlos heruntergekurbelten Standard-Film rettet das jedoch keinesfalls.
Bewertung: 2,5/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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The Fast and the Furious 4

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