Freitag, 12. Dezember 2008
Black Snake Moan (2006)
Einst war Lazarus ein erfolgreicher Blues-Musiker. Jetzt ist er verbittert, pleite und steht vor den Trümmern seiner Ehe. Da tritt Rae in sein Leben. Halbnackt und fast zu Tode geprügelt findet er sie am Straßenrand. Der gottesfürchtige, ältere schwarze Mann nimmt das stadtbekannte Nymphchen auf, pflegt sie, will sie heilen. Von ihren Ängsten, ihren - vor allem auch seelischen - Verletzungen. Seine Methoden sind rau, ja unmenschlich. Doch niemand anderes kann die beiden geschundenen Seelen retten als sie selbst. Und so begeben sich Lazarus und Rae auf einen emotionalen Horrortrip, dessen letzte Ausfahrt entweder Erlösung oder ewige Verdammnis heißt.

Samuel L. Jackson legt Christina Ricci in Ketten, als sie in Sex- und Drogensucht unterzugehen droht weil ihr Freund (Justin Timberlake) zu Army abberufen wird. Black Snake Moon ist ein düsteres Südstaatendrama, das unter die Haut geht.
Bewertung: 8,5/10


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DVDs Reloaded
The Opposite of Sex (1998)
Der Teenager Dede Truitt (Christina Ricci) zieht nach dem Begräbnis ihres Stiefvaters zu ihrem homosexuellen Halbbruder Bill (Martin Donovan). Bill ist mit der Schwester seines verstorbenen Liebhabers, Lucia DeLury (Lisa Kudrow), eng befreundet. Dede spannt ihrem Bruder seinen Liebhaber Matt Mateo (Ivan Sergei) aus und sagt Matt, sie wäre von ihm schwanger. In Wirklichkeit stammt das Kind von Dedes Ex-Geliebten ...

Hier gibt es einen richtig boshaften Film über die Moral und den Sex, über Homo und Hetero Beziehungen sowie über viel Geld. Die Geschichte wird erzählt von der 16-jährigen Göre Dedee (die umwerfende Christina Ricci aus der "Addams Family"), die sich bei ihrem schwulen Bruder Bill einnistet, um sich durchzuschnorren und umgehend den Freund zu verführen. Als sie erkennt, daß sie schwanger ist, verschwindet sie kurzerhand mit dem Liebhaber, 10.000 Dollar und der Asche des an Aids verstorbenen Freundes Bills. Mag die Handlung schon skuril sein, die boshaften Sprüche Dedees sind die Krönung der insgesamt sehr unterhaltsamen Komödie. Daß die Handlung am Ende etwas an Tempo verliert, trübt den Genuß nur gering. Nur wer einen politisch korrekten Film erwartet, sollte "Opposide of Sex" meiden. (Kommentar 12/1999) ...
Bewertung: 8/10


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Donnerstag, 11. Dezember 2008
Wargames - Kriegsspiele (1983) + War Games 2
Wargames - Kriegsspiele (1983)

Lange bevor man an das Internet dachte, betätigte sich der Schüler David Lightman (Matthew Broderick) bereits als Hacker. Da er kein übermäßig guter Schüler ist, loggt er sich schon `mal in den Rechner seiner Penne ein, um seine Noten etwas aufzubessern. Aber auch Computerspiele üben auf ihn eine besondere Anziehungskraft aus. So versucht er sofort, sich in den Rechner einer Firma einzulocken, die in der Zeitung Spiele annonciert. Dabei landet er jedoch zufällig in einem System, in dem man merkwürdige Spiele wie "Weltweiter thermonuklearer Krieg" spielen kann.
"With A Little Help From His Friend Jim" findet er das Passwort des Servers heraus, das offensichtlich von seinem Erfinden, Professor Falken (John Wood) vergeben wurde. Zusammen mit Freundin Jennifer (Ally Sheedy) macht er sich ans Spiel, in dem es offensichtlich um die Vernichtung der Welt geht. Womit die beiden nicht rechnen: Es handelt sich hier um keine Simulation, sondern die beiden haben sich direkt im Rechner des US-Verteidigungsministerium eingeloggt. Die Beamten kommen David auch bald auf die Schliche, verhaften ihn und Inspector McKittrick (Dabney Coleman) unterzieht ihn langen Verhören. Was aber noch keiner ahnt: Der Computer mit dem unschuldigen Namen "Joshua" hat ein Eigenleben begonnen und will das Spiel nun unbedingt zu Ende spielen. Ein Sieg würde für die Erde den dritten Weltkrieg und den atomaren Overkill bedeuten ...
Quelle: www.moviemaster.de/archiv/film/film_2405.htm


"Wargames" ist einer der interessantesten Hightech-Thriller der 80er. Zudem ist er der erste Film mit Matthew Broderick, der mit Filmen wie "Ferris macht blau" und "Project X" neben Michael J. Fox vermutlich einer der wichtigsten Teenie-Darsteller seiner Zeit war. Regisseur John Badham, der schon mit "Saturday Night Fever" den Zeitgeist der Jugend traf, lieferte einen spannenden Thriller, der nicht nur die aufkommende Computerisierung aufgriff, sondern auch die damit einhergehende Paranoia vor der damals neuen Technologie und das wiederaufkommenden Gefühl des Kalten Krieges der Reagan-Ära. Die Geschichte erinnert dabei aber ganz eindeutig an das beliebte Motiv "Computer dreht durch und wird von Captain Kirk ins Paradoxum gequasselt" aus der Star Trek Serie der 60er.
Aus heutiger Sicht mag der typische 80er Jahre Erzählstil, die gezeigte Technologie und die ziemlich naive Auflösung sicherlich etwas altmodisch wirken. Dafür hat der Film seinen nicht zu leugnenden Charme und ein äußerst spannendes Finale. Und das Szenarium an sich ist heute sicher aktueller denn je.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose: 7,5)




War Games 2: The Dead Code

Computerfreak Will (Matt Lanter) liebt nichts so sehr wie Computerspiele. Bis er Annie (Amanda Walsh) kennen lernt. Um ihr beim Schachturnier in Montreal nahe zu sein, braucht er schnell mal Geld. Letzteres verspricht das geheimnisvolle Internetkriegsspiel Ripley, von dem Will nicht ahnt, dass es ein militärisches Köderprogramm für Terroristen ist. Als er sich ausgerechnet über den Computer des syrischen Nachbarn einloggt und auf Anhieb das höchste Level erreicht, hat er im Nu den Staat auf den Fersen. Und Ripley versteht keinen Spaß.

Junger Hacker stellt im Internet Unfug an und wird fortan als Staatsfeind gejagt. Die Idee für diese Fortsetzung klingt erst einmal gar nicht so schlecht. Auch orientiert sich der Film eher an modernen Verfolgungsfilmen wie "Die Bourne Identität", "Eagle Eye" oder eben "Staatsfeind Nr. 1" als an das in seiner Paranoia sehr 80er-mäßige Vorlage. Trotzdem gibt es immer wieder Bezüge zum Original, sei es mit dem erneut für tot erklärten Wissenschaftler Stephen Falken oder aber dem Computer Joshua selbst. Eigentlich hätte aus dem Film durchaus ein ambitionierter B-Movie werden können, zumal das grundsätzliche Szenarium nichts von seiner Bedrohlichkeit verloren hat. Im Gegenteil: die Bedrohlichkeit des Computerzeitalters ist aktueller denn je. Aber auch für eine "Direct-to-DVD"-Produktion sollte die Geschichte an sich einigermaßen stimmig sein. Die Macher hatten aber alle Zutaten für einen spannenden Thriller und waren nicht in der Lage daraus eine schlüssige Story zu machen. Die Handlung wird immer verwirrender und unglaubwürdiger, die Dialoge wirken als sollten sie der Story irgendwie eine Erklärung liefern und das Technoblabla wird wahrscheinlich jeder halbwegs versierte Crack auseinandernehmen können. Das Finale mit dem alten Computer gegen sein Nachfolger ist zudem nicht ansatzweise so spannend wie das nervenaufreibende Ende anno 1983. Sicher gehört das inzwischen 25 Jahre alte "Wargames" zu den wenigen Filmen, die wirklich ein Update verdient hätten, aber bitte nicht so eins, das im ersten Drittel Spannung von der Stange liefert und darüber hinaus immer deutlicher an der unausgereiften Story scheitert. Und das ist in dem Fall wirklich schade!
Bewertung: 3,5/10 (Moviepilot Prognose: 6)


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