Dienstag, 3. Juni 2008
Schwarze Schafe
Fünf durchgeknallte Episoden zeichnen ein Sittengemälde von Berlin - dem "Las Vegas der Subkulturen": Während Ali, Birol und Halil nur Sex im Kopf haben, muss sich die Fremdenführerin Charlotte Heinze mit arroganten Wessis und ihrem betrunkenen Freund Peter herumärgern. Schönling Boris Wecker verzweifelt derweil an seiner Liebe zu einer Vogue-Redakteurin. Fred und Arnold fällt es schwer korrekte Satanisten zu sein, während sich Breslin und Julian irgendwo zwischen Selbstverwirklichung und Revolution verzetteln.
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Was für ein Film! In schwarzweiß gehalten (aber mit Farbtupfern), zeigt uns "Schwarze Schafe" die Erlebnisse von 13 Berlinern in zwei Tagen. Dabei nimmt Regisseur Oliver Rihs keine Rücksicht auf Anstand und Moral. Hier wird eine Hand für Geld abgehackt, dort die Oma aus dem Koma gepoppt, an anderer Stelle gekotzt, geschissen und Drogen genommen bis zur (farblichen) Megahalluzination.
Dass alle Beteiligten ihren Spaß am Dreh hatten, merkt man jeder Szene an. Ansonsten lässt sich auch nicht erklären, wie der Regisseur soviele bekannte Namen trotz quasi keiner Gage für das Projekt begeistern konnte. Sicher sitzt nicht jede Pointe und nicht jede Episode kann ihr "Niveau" halten. Aber insgesamt hat man eine faszinierende Pallete an abgedrehten Stories, die mit skurilen Einfällen und jede Menge Tempo durchgehend unterhalten (sofern man mit dem trashig krassem Humor des Films etwas anfangen kann).
Bewertung: 8/10




Hier die Episoden im einzelnen (Quelle: wikipedia):

Das „Handmodel“
Boris Wecker (Marc Hosemann) verliebt sich unsterblich in eine Vogue-Redakteurin, ist aber finanziell abgebrannt, da sein letzter Job als „Handmodel“ für Rolex-Armbanduhren schon einige Zeit her ist. Um an Geld zu kommen, spielt er mit dem Gedanken seine Hand abzuhacken, da diese hoch versichert ist.
Das Touristenboot
Charlotte Heinze (Jule Böwe) ist ein Stadtführer (Tourguide) auf einem Touristenschiff auf der Berliner Spree. Als eine alte Kommilitonin plötzlich mit ihrem reichen Münchener Ehemann auftaucht, spielt Charlotte ihr ein perfektes Leben mit Mann und Villa im edlen Stadtteil Grunewald vor, bis ihr betrunkener Freund Peter (Milan Peschel) auftaucht.
Die Studenten
Breslin (Robert Stadlober) und Julian (Tom Schilling) sind zwei schwule Berliner Studenten, die ihre Zeit hauptsächlich damit verbringen, über soziale und wirtschaftliche Probleme zu philosophieren und sich eine bessere Welt herbeizusehnen. Ihre Hilfe bei einem Umzug zweier schwuler Freunde wird schnell zur Katastrophe.
Die Türken
Ali (Eralp Uzun), Birol (Oktay Özdemir) und Halil (Richard Hanschmann) sind drei junge Türken auf der Suche nach Sex, die sie in den legendären Berliner KitKatClub und an eine Goa-Party am Müggelsee führt, wo ihr Trieb durch einen Ketamin-Rausch beendet wird.
Die Satanisten
Fred (Kirk Kichberger) und Arnold (Daniel Zillmann) sind zwei Satanisten, die für ein Ritual dringend eine nackte Frau benötigen. Als eine Prostituierte den Job absagt, muss Arnolds Großmutter zweckentfremdet werden.

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