Samstag, 19. Juli 2008
AUGUST RUSH - DER KLANG DES HERZENS
Steif und fest behauptet Außenseiter Evan im Waisenhaus, seine Eltern hören zu können. Als Evan ausbüchst, gerät er in Manhattan in ein Theater, wo zahlreiche obdachlose Kinder hausen unter der Obhut eines Wirrkopfes, der die Kids mit ihren Instrumenten auf die Straße schickt. Der Neuzugang entpuppt sich als Wunderknabe und sorgt als "August Rush" für Furore, tritt sogar mit den Philharmonikern im Central Park auf. Dort finden sich auch seine nach einer Liebesnacht mit Folgen getrennte Eltern wieder.

"August Rush" ist ein wunderschön schmalziges Märchen über die verbindene Liebe der Musik. Als Weihnachtsfilm in die Kinos gebracht, spricht er die ganz grossen Gefühle an. Als Zuschauer muss man (oder frau) sich fallenlassen können in eine Meer aus emotionalen Momenten. Wem dieser Zugang verwehrt ist, der wird sich empören über das Übermass an Kitsch, Klischees und absolute Vorhersehbarkeit der zielsicher angelegten Geschichte. Wer sich dem aber öffnen kann, der wird berauscht sein von den herzerwärmenden (und technisch perfekten) Bilder und dem alles überwindenden magischen Klang der Musik. Der 16jährige Freddie Highmore ("Arthur und die Minimoys") gibt den zuckersüssen Junge, der seinen naiven Glauben an das Gute und die Erreichbarkeit desselben niemals aus den Augen verliert (und erinnert dabei an Haley Joel Osment und "Das Glücksprinzip"). Keri Russell ("Jennas Kuchen") und Jonathan Rhys Meyers ("Die Tudors – Mätresse des Königs") tragen ihre Rolle als unglücklich Getrennte durch den ganzen Film, obwohl sie nur wenige Augenblicke am Anfang haben, um den Funken zwischen sich glaubhaft überspringen zu lassen. Und Robbie Williams erreicht in seiner Nebenrolle eine verschrobene Intensität, wie man sie seit "König der Fischer" viel zu selten von ihm gesehen hat. Wenn August Rush als musikalisches Wunderkind am Ende ein ganzes Orchester dirigiert ist zwar die Grenze des Rationalem endgültig überschritten, aber das dürfte bei der emotionalen Reizüberflutung (und Unmassen an "Meg-Ryan-Gedächtnis"-Taschentüchern) auch nicht mehr ins Gewicht fallen. Thats what Movies are made for ...
Bewertung: 8/10 (Moviepilot Prognose 7)


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Paul Potts stürmt die deutschen Verkaufscharts
Durch massive Werbung der Deutschen Telekom, die den legendären Fernsehauftritt von Paul Potts in einer Kampagne wieder aufleben lässt, stürmt Britains gewähltes Supertalent mit seinem Debutalbum erneut die Charts. "One Chance" erreichte mit dem Neueinstieg auf Platz 16 der Media Control Charts die bisher höchste Platzierung seit der Veröffentlichung von vor einem Jahr. Der Titel "Nessun dorma" selbst schaffte es in derselben Woche allein durch Download Verkäufe bis auf Platz 12 der Singles.

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Donnerstag, 17. Juli 2008
JUNO - Die Teenie-Komödie auf DVD
"DU BIST DER KÄSE AUF MEINEN MAKKARONIS!"

Die 16-jährige Juno wird von ihrem Klassenkameraden Paulie ungewollt schwanger und steht nun vor einer schwierigen Entscheidung. Dank der Unterstützung ihrer Eltern und ihrer besten Freundin Leah wird ihre jedoch schnell klar, dass sie das Kind zur Adoption freigeben wird. Als Adoptiveltern scheint niemand besser geeignet als das Ehepaar Loring, das seit Jahren auf eine Adoption wartet und ein scheinbar perfektes Leben führt. Während der Monate der Schwangerschaft lernt Juno die beiden jedoch besser kennen und muss dabei feststellen, dass nicht alles so ist, wie es scheint ...

Sicher ist der Film besser als "Das erste Mal" und "Superbad" (ohne den beiden ihren Unterhaltungswert abzusprechen). Das Drehbuch ist feinsinnig, die Dialoge auch ohne Fäkalhumor witzig und die Darsteller hauchen ihren Figuren skuriles aber liebenswertes Leben ein. Trotzdem ist "Juno" letztendlich nur eine (intelligent gemachte) Teenie-Komödie mit Baby-Bonus. Auch das ist so neu nicht (1987 gab es z.B. "Maybe Baby" mit Molly Ringwald). Das mindert nicht die fraglose Qualität des Films, rechtfertigt aber nicht unbedingt den Hype. Die Oscar-Nominierung für das sympatische Spiel von Ellen Page ist allerdings überzogen, zumal die junge Schauspielerin sowohl in "Hard Candy" als auch in "An American Crime" wesentlich mehr von ihrem Schauspiel-Talent zeigen konnte.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 8,5)


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DANTE 01 - SciFi aus Frankreich
Auf einem kreuzförmigen Gefängnisschiff in der Nähe des höllischen Vulkanplaneten Dante 01 forscht einige Ärzte an einer Handvoll Gefangener im Auftrag eines ominösen Konzerns. Eines Tages dockt eine Fähre an, und eine neue Ärztin mit besonderen Befugnissen bringt einen neuen Patienten mit besonderen Fähigkeiten auf das Schiff. Ihre Ankunft wird begleitet von Spekulationen, hebt gewachsene Hierarchien aus dem Gleichgewicht und resultiert in einer Reihe schrecklicher Ereignisse.

Neben der Atmosphäre zwischen Kubrick und "Alien" sind es vor allem die fast surrealen Optiken und bizarren Kameraeinstellungen, die den Reiz dieses französichen Science Fiction Films von Marc Caro ("Delicatessen") ausmacht. Interessant schon die künstlich dunkle Farbgebung: Die Forscher haben einen blau-lila Touch, während die Gefangenen konsequent in gelb-grün gehalten sind. Die Handlung verliert sich allerdings etwas in den optischen Reizen.
Bewertung: 6/10




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