Freitag, 27. Juni 2008
NEU auf DVD:
John Rambo - Vermächtnis des geheimen Buches - 10.000 BC - Der Krieg des Charlie Wilson - The Hunting Party - Kings of South Beach - Garfield fett im Leben
John Rambo

John Rambo lebt zurückgezogen in Bangkok. Nur widerwillig lässt er sich von einer Gruppe von christlichen Missionaren überreden, sie in das Bürgerkriegsgebiet von Burma zu bringen, wo sie Bauern eines Indianerstammes helfen wollen, die unter der brutalen Unterdrückung der Junta zu leiden haben. Als die Missionare bei ihrer Ankunft von sadistischen Miltärs gefangen genommen werden, beschließt Rambo, mit einem Trupp handverlesener Söldner in den Dschungel zurückzukehren und den Kampf aufzunehmen.

Nachdem es Sylvester Stallone bereits gelungen ist, sein Alter Ego "Rocky Balboa" einen zwar sehr pathetischen, aber durchaus respektablen Abgang zu verschaffen, versuchte er auch seinem dritten "Ich" John Rambo ein (vermutlich) letztes Mal für die grosse Leinwand wiederzubeleben. Gelungen ist es ihm nur mit Abstrichen.
Zwar täuscht die technisch dichte Atmosphäre über die eindimensionale Story im 80er-Jahre-Action-Stil hinweg, und Stallone selbst gelingt es durchaus, seiner Figur bei aller Wortkargheit so etwas wie Tiefe zu geben (ohne der Versuchung zu erliegen, sie mit witzigen Einzeilern lächerlich zu machen).
Das ändert aber nichts daran, dass - bei allen Lippenbekenntnissen der Anhänger ("Krieg ist kein Ponyhof") - Gewalt in perversester Art und Weise zum Selbstzweck verkommt. Ich muss nicht minutiös und detailiert sehen, wie Gedärme durch die Gegend fliegen und z.B. kleine Kinder ins Feuer geschmissen werden, um zu verstehen, dass Krieg Scheisse ist. Und das hat nicht einmal etwas mit moralischen Grundsätzen zu tun, sondern einfach mit ästhetischen, denn das übertriebene Gemetzel wirkt schon fast lächerlich comichaft. So verdirbt man sich ganz klar die durchaus spannende filmische Umsetzung - und auch den letzten politischen Ansatz. Weniger wäre sprichwörtlich einfach mehr gewesen - zugunstens des Films und des Mythos "Rambo".
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose: 5,5)




Das Vermächtnis des geheimen Buches

Als eine verschollene Seite aus dem Tagebuch von John Wilkes Booth, dem legendären Mörder von US-Präsident Abraham Lincoln, auftaucht, weckt diese den Verdacht, dass Benjamin Gates' Ururgroßvater ein Mitverschwörer des Attentats gewesen sein könnte. Dessen Ururenkel setzt folglich zusammen mit seinem Vater Patrick alles daran, um diesen Vorwurf zu widerlegen. Dabei wird aus der Suche nach in Freiheitsstatuen und Präsidentenschreibtischen versteckten Dokumenten nach und nach eine klassische Schatzsuche. Vater und Sohn Gates werden dabei vom treuen Gefährten Riley Poole sowie Benjamins Ex Abigail Chase unterstützt.

Diese "Vermächtnis"-Fortsetzung mit dem umständliche Titel bietet genau das was man von ihr erwarten konnte. Daß viele der Szenen aufgesetzt wirken und sich an Unglaubwürdigkeit unterbieten, muss man einfach hinnehmen. Dem Sinn der Handlung zu folgen, habe ich zum Glück schnell aufgegeben. So bietet der Film noch leidliche Unterhaltung mit einigen Schauwerten, teils platten Dialogen und deutlich unterforderten Schauspielern (aber mit Justin Bartha einen sympatischen Sidekick für Cage). Gutes Unterhaltungskino sieht aber anders aus als dieses zusammengewürfelte Reissbrett-Abenteuer.
Bewertung: 3/10 (Moviepilot Prognose: 6,5)




10.000 BC

D'Leh befindet sich auf einer Mammutjagd, deren erfolgreicher Abschluss ihm endgültig Herz und Hand der schönen Evolet einbringen soll. Zwar sind seine Bemühungen von Erfolg gekrönt, doch während seiner Abwesenheit wird sein Dorf überfallen, seine Bewohner werden versklavt. Mit seinem Lehrmeister Tic Toc und einem kleinen Jungen nimmt D'Leh die Verfolgung auf und stellt sich auf dem beschwerlichen Weg allerhand Gefahren und Kreaturen, bis sie den Bösewichten in der Wiege der Zivilisation auf die Spur kommen.

Die Story mag in seiner Oberflächlichkeit noch als Hollywoodfilm funktionieren. Auch an Schauwerten wie Mammut Jagd und grosse Kämpfen hat Regisseur Emmerich nicht gespart. Warum aber ist das Ergebnis derart spannungsarm und belanglos geraten. Allein der Off-Sprecher gibt der ganzen Geschichte eine monumentale Wichtigkeit, die sie einfach nicht hat. Mehr gradlinige Action statt verkrampfter Epos hätte dem Film sicher gut getan. Völlig abgesehen von der vieldiskutierten Geschichtsverfälschung, "10.000 B.C." ist einfach nur langweilig.
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose: 6,5)




Der Krieg des Charlie Wilson

Ein eher für seinen ausschweifenden Lebensstil bekannter Kongressabgeordneter Charlie Wilson (Tom Hanks), ein abtrünniger CIA-Agent namens Gust Avrakotos (Philip Seymour Hoffman) und eine texanische Jetset-Lady (Julia Roberts als Joanne Herring) standen hinter der wahrscheinlich größten und erfolgreichsten Geheimoperation der Geschichte. Nach außen wirkte Wilson wie ein sorgloser Playboy, doch hinter der Gute-Laune-Fassade verbargen sich ein genialer Verstand und ein großes Herz für Außenseiter. Als ihm seine Freundin und Vertraute Joanne Herring riet, sich hinter den Kulissen auf die Seite der Freiheitskämpfer im russisch besetzten Afghanistan zu schlagen, begann in den frühen 1980er- Jahren ein überaus kurioses Kapitel des Kalten Krieges. Das ungewöhnliche Trio Charlie, Joanne und Gust reiste um die Welt und bildet aus Pakistanis, Ägyptern, Israelis, Politikern, Waffenhändlern und einer Bauchtänzerin eine noch viel ungewöhnlichere Allianz ...

Dieser Film ist "basierend auf einer wahren Geschichte". Das scheint ebenso im Trend zu liegen wie die Anhäufung politisch brisanter Thriller. Leider verliert der "Krieg des Charlie Wilson" ziemlich im Vergleich zu anderen Filmen des Genre ("Von Löwen und Lämmern" / "Operation: Kingdom"). Er möchte witzig oder gar satirisch sein, wirkt aber nur bieder; er möchte politisch provozieren, langweilt aber über weite Strecken nur mit amerikanisierter Nachstellung von verzerrt wahren Begebenheiten. Den Schauspielern bleibt kaum Raum zur Entfaltung. Julia Roberts verschwindet in einer Nebenrolle ohne bleibenden Eindruck, und Tom Hanks (Entschuldigung dass ich das einmal sagen muss) hat mich sogar genervt mit seinem verlogenen Geplapper und seinem ausgebremsten Spiel. Einzig Philip Seymour Hoffmann kann ein paar gute Szenen für sich verbuchen. Das ist allerdings zu wenig für eine Film, der mit dem Thema und der Besetzung viel höhere Erwartungen erfüllen sollte.
Bewertung: 3,5/10 (Moviepilot Prognose: 7,5)




Hunting Party

TV-Kriegsberichterstatter Simon Hunt (Richard Gere) und Kameramann ‚Duck’ (Terrence Howard) arbeiten immer dort, wo es am brenzligsten ist: im Kugelhagel in Bosnien, Irak, Somalia, El Salvador …
Doch eines Tages dreht Hunt durch – damit ist die Karriere des TV-Journalisten abrupt beendet. ‚Duck’ seinerseits wird befördert, und so gehen die beiden fortan getrennte Wege. Jahre später kehrt ‚Duck’ nach Sarajevo zurück und trifft dort überraschend auf Hunt, der ihm eine weltexklusive Story anbietet: Hunt weiß, wo sich der meistgesuchte bosnische Kriegsverbrecher versteckt. Das könnte der Knüller ihres Lebens sein; wenn sie lange genug leben, um darüber zu berichten …


Richard Gere hat in letzter Zeit so einige Gurken abgeliefert ("The Flock"), "The Hunting Party" gehört aber eindeutig nicht dazu. Der Politthriller unterhält über weite Strecken und zeigt einen überzeugenden Gere als abgefuckten TV-Reporter.
Allerdings gelingt es dem Film nur mühsam, die Balance zwischen spannendem Thriller, kritischem Politikum und coolen Sprüchen zu halten. Die Mischung sieht ein wenig zu sehr nach Hollywood Standard aus. Zwar wirft Regisseur Richard Shepard auch politische Fragen auf, aber dieser Aspekt tritt zugunsten der Spannung oder dem ein oder anderen coolen Moment etwas zu sehr in den Hintergrund. So bleibt ein unterhaltender Film, der inhaltlich nicht soviel Tiefe erreicht wie er gern möchte. Am Schönsten ist dabei das Ende und die Auflösung um den Kriegsverbrecher.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose: 6,5)




Kings of South Beach

Gauner Andy wird der Boden in New York zu heiß, und so gönnt er sich eine Klimaveräderung. In Miami Beach macht justament der Halbwelt-Gastronom Chris Furore mit seiner Liquid Lounge, dem angesagtesten Tanzclub des Landes. Chris hat Ärger mit der Konkurrenz, der russischen Mafia und korrupten Cops, einen aufgeweckten Mann fürs Grobe könnte er gut gebrauchen. Was jedoch weder Chris noch die Cops von Miami ahnen: Andy ist ein Undercover-Agent des FBI und hinter den Geldgebern von Chris her.

Dieses ist eine (natürlich auf wahren Begebenheiten beruhende) Story über den Aufstieg und den Fall eines Clubbesitzers - dem "King of South Beach". Dieser Plot klingt schon nach einer bekannten Story. Auch sonst hat der Film nicht viel Neues zu bieten: Zwei Typen, die sich zu Freunden entwickeln, wobei der eine sich als Spitzel für die Polizei entpuppt usw. Sowas glaubt man schon unzählige Male gesehen zu haben, allerdings selten so uninspiriert wie in dieser TV Verfilmung. Zwar sind mit Donnie Wahlberg, Jason Gedrick und Steven Bauer durchaus Darsteller dabei, die schon einiges an Erfahrung vorweisen können, aber an dem öden Drehbuch können sie nur mit noch schnarchigerem Spiel scheitern.
Die Geschichte vom Aufstieg eines Clubbesitzers (und Drogen-Gangsters) und seinem besten Türsteher und wichtigsten Vertrauten gibt es jüngst auch in einer britischen Variante namens "Footsoldiers". Allerdings ist der Film deutlich brutaler, radikaler und ehrlicher, aber vor allem wesentlich weniger blutarm (im wahrsten Sinne) als dieses TV Produktion, die man dafür getrost stehenlassen kann.
Bewertung: 3/10




Garfield - Fett im Leben

Er ist fett, faul und gefräßig - Garfield, der berühmteste Kater der Welt! Angeödet von seinem eintönigen Dasein als Comic-Kater, wagt das neurotische Fellknäuel die Flucht aus seiner Zeitungsseite in die "wirkliche Welt". Dort angekommen merkt er jedoch schnell, dass das Leben seiner echten Artgenossen alles andere als bequem und lässig ist. Überall lauern Gefahren... bissige Chihuahuas, streitlustige Bodybuilder-Tölen und auch sonst ist alles ganz schön stressig. Zum Glück ist Garfield ja nicht alleine. Mit Hilfe seiner alten Freunde und ein paar neuen Gefährten stellt er sich den Herausforderungen der realen Welt und erlebt die haarsträubendsten Abenteuer, die eine Katze nur erleben kann.

Recht kindgerechte (und ziemlich dämliche) Story gewöhnungsbedürftig animiert. Die Idee mit der Comic Welt und der Realwelt mag ja witzig sein, aber zum einen macht man hier nicht viel aus der Idee, zum anderen erwarte ich auch etwas anderes von einer Cartoon Verfilmung. Kein Vergleich zu den Garfield Filmen (und Teil 2 war schon schwach).
Bewertung: 2,5/10


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