Dienstag, 29. April 2008
HITMAN - AGENTEN STERBEN ALLEIN
Agent 47 (Timothy Olyphant) ist der gefährlichste, kaltblütigste und präziseste Killer der Welt. Auf sein Konto gehen Dutzende von Auftragsmorden. Genetisch hochgezüchtet und von einer von der Kirche verbannten Bruderschaft aufgezogen, hat er nicht einmal einen richtigen Namen. Lediglich die Nummer 47, die als Strichcode auf seinen kahlrasierten Schädel tätowiert ist, kennzeichnet ihn in seiner einheitlichen Uniform (schwarzer Anzug, rote Krawatte, zwei schallgedämpfte Kanonen) als Individuum. Sein neuester Auftrag bringt den Attentäter plötzlich auf die andere Seite der gezückten Pistolenläufe. Nachdem er den russischen Präsidenten Mikhail Belicoff (Ulrich Thomsen) eliminiert hat, ist nicht nur der russische FSB auf seinen Fersen. Interpol-Agent Whittier (Dougray Scott) sitzt ihm ebenfalls im Nacken und seine Auftraggeber wollen nichts mehr von ihm wissen. Agent 47 zeigt eine ungewohnte Sentimentalität, als er die Augenzeugin Nika (Olga Kurylenko) am Leben lässt. Die Prostituierte war Belicoffs Eigentum und ist nun eine weitere Bedrohung. Verzwickter wird der Fall, als Agent 47 feststellt, dass Belicoff trotz gezieltem Kopfschuss noch lebt. Entweder hatte der Präsident einen nun toten Doppelgänger oder jemand anderes führt das Leben des Staatsoberhaupts weiter. So findet sich der Profikiller plötzlich inmitten eines brisanten politischen Machtspiels wieder...



Der Action-Film der 80er Jahre meldet sich in letzter Zeit häufiger zurück - sei es mit Hochglanz-Ware wie "Stirb langsam 4.0" oder C-Movies wie "Shooter". Eins haben alle Filme dieser Art gemein: um den Action Gehalt möglichst hoch zu halten, simplifiziert man Story (und Logik) aufs Nötigste. Was eignet sich da besser für einen Knaller als die Vorlage eines populären Action Computer Spiels; zumal "Hitman" einen Agenten- und Killer-Background aufweist, der im allerbesten Fall an die "Bourne" Reihe (und den relaunchten James Bond) aufschließen könnte. Das Ergebnis von Regisseur Xavier Gens (bisher Horrorfilm "Frontier(s)" sowie 2nd Unit Regie diverser Jean-Claude van Damme Klopper) ist natürlich zu eindimensional für solche Vergleiche, hat aber immer noch wesentlich mehr Substanz als diverse Videospiel Verfilmungen der Vergangenheit (man denke an den letzten "Tomb Raider", "Doom" oder diverse Uwe Boll Schlachtfelder).

"Hitman - Jeder stirbt allein" kann eine (fürs Genre) verhältnismässig dichte Story vorweisen (und holt dafür den bösen Russen aus der 80er Jahre Klischee Schublade). Diverse Logik Stolperfallen werden mit entsprechend blutigen Schieß- und Kampfszenen sowie der Coolness von Timothy Olyphant überspielt (den ich entgegen vieler Meinungen für die richtige Wahl halte im Vergleich zur hölzernen Visage von Vin Diesel). Ob der Film seiner Spiele Vorlage gerecht wird, kann ich als Nichtkenner nicht beurteilen, aber zumindest ist der Film größtenteils viel cooler als der alberne "Shoot`em up" gerne gewesen wäre.

Apropos James Bond: Erinnert die letzte Einstellung von "Hitman" nicht ziemlich an Daniel Craig in der letzte Szene von "Casino Royale"?
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7)


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