Montag, 22. Dezember 2008
Film-Klassiker:
Adel verpflichtet (1949) + Ladykillers (1955)
ADEL VERPFLICHTET

Die Mutter von Louis Mazzini (Dennis Price) stammt aus der alten Aristokratenfamilie der D'Ascoynes. Nachdem sie mit einem Opernsänger durchgebrannt war, wurde sie von ihrer Familie verstoßen. Louis setzt sich in den Kopf, seine Mutter zu rächen und irgendwann selber den Adelstitel zu tragen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss er allerdings acht Verwandte aus dem Weg räumen, die in der Erbfolge vor ihm stehen. Mit viel List und Tücke beseitigt er einen nach dem anderen, doch dann kommen ihm zwei Frauen in die Quere. Nicht nur, dass seine langjährige Freundin Sibella (Joan Greenwood) eine Mitwisserin ist. Louis verliebt sich ausgerechnet in Edith (Valerie Hobson), die Witwe eines seiner Opfer.

"Adel verpflichtet" ist eine makabere britische Komödie über einen Massenmörder und seine absurden Motive, die ganze Verwandtschaft nach und nach auszurotten. Dabei liefert Hauptdarsteller Dennis Price eine schauspielerische Glanzleistung, wenn er in seiner Rolle Charme, Rücksichtslosigkeit und kaltblütige Leidenschaft vereint und gleichzeitig trotzdem die Sympathien des Zuschauers gewinnt. Die eigentliche Sensation ist jedoch der damalige Bühnenschauspieler Alex Guinness, der mit acht (!) Rollen - als gesamte Verwandtschaft des Mörders - sein langjährige Filmkarriere begann.
Bewertung: 7,5/10




LADYKILLERS

Als der angebliche Professor Marcus (Alec Guinness) und seine vier Ganovenfreunde mit der Hilfe von Marcus' nichts ahnender Vermieterin (Katie Johnson) einen großangelegten Geldraub schon fast erfolgreich abgewickelt haben, kommt ihnen die alte Dame im letzten Moment doch noch auf die Schliche. Die Bande ist sich einig: Sie muss umgebracht werden. Nur wer von den fünf Männer soll die Tat ausführen?

Fünf als Streicherquintett getarnte Gauner streiten sich, wer die vertrauensselige alte Dame um die Ecke bringt - "Ladykillers" ist ein weiteres Meisterwerk des frühen britischen Films. Die Kriminalgroteske kommt herlich makaber daher und brilliert mit einem einfallsreichen Drehbuch und großartigen Schauspielern. Neben Guinness spielten auch Peter Sellers in seinem Filmdebüt sowie Herbert Lom, mit dem Sellers später den "Rosaroten Panther" jagen sollte. Der größte Pluspunkt der schwarzen Komödie ist die Darstellung von Katie Johnson als etwas schrulliges, aber völlig harmloses und liebenswertes "Muttchen", das mehr an die alten Damen aus "Arsen und Spitzenhäubchen" erinnert und so gar nichts gemein hat mit der afroamerikanische Vollblut-Mama, die die Coen-Brüder Jahrzehnte später in ihrem Remake aus der Rolle machten (was der Neuverfilmung keinesfalls gut tat). Bei aller Brillianz wirkt das Original heutzutage allerdings auch ein wenig antiquiert, was wiederum auch seinen Reiz haben kann.
Bewertung: 8/10


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