Samstag, 20. Dezember 2008
Kontroll (2003)
Bulcsú lebt in der Budapester U-Bahn. Seit Jahren hat der Fahrkartenkontrolleur das Tageslicht nicht mehr gesehen und nicht mehr am normalen Leben teilgenommen. Auf Streife mit seinen Kollegen begegnet ihm täglich der menschgewordene Irrsinn: pöbelnde Fahrgäste, gefährliche Schwarzfahrer und eine als Bär verkleidete Traumfrau. Die ewige Rivalität mit den anderen Kontrolltrupps entlädt sich in lebensgefährlichen Mutproben. Da lassen immer mehr Fahrgäste durch einen geheimnisvollen Kapuzenträgers ihr Leben.

Der ungarische Film erzählt von einer Handvoll erfolgloser Fahrkartenkontrolleure im U-Bahn-System Budapests. Dabei teilt sich die mosaikhafte Story in mehrere Handlungsstränge: eine Schwarzfahrerin in Bärenkostüm, Konflikte mit einem Sprayer, die Rivalität zu anderen Kontrolleuren und der phantomartige Kaputzen-Killer, der Passagiere vor die Bahn stösst. Dem Regisseur gelingt es anfangs geschickt, die einzelnen Geschichten in abwechselnd hartem Realismus und surrealen Momentaufnahmen zu verbinden. Erst zum Ende hin verliert sich die Handlung zusehens in seiner eigenen Verschrobenheit. "Kontroll" ist in seiner stylischen Art durchaus ansehnlich geworden, eine geradliniges Drehbuch sucht mal allerdings vergebens. Als Independent-Film mit experimentierfreudigen Bildern macht "Kontroll" aber eine überduchschnittlich gute Figur.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 7)


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