Dienstag, 16. Dezember 2008
Ganz normal verliebt (1999)
Carla Tate ist geistig leicht behindert. Nach zehn Jahren in einem speziellen Internat kehrt sie mit einem Schulabschluß in der Tasche und einer Menge wundervoller Träume für ihre Zukunft nach Hause zurück. Mit den Einschränkungen, die ihr das Leben mit auf den Weg gegeben hat, kommt sie gut zurecht, nur ihre übervorsichtige Mutter Elizabeth wird für Carla zu einem wirklichen Problem. Alle Versuche der Tochter, sich ein mehr oder weniger eigenständiges Leben zu schaffen, erstickt sie aus übertriebener Fürsorge im Keim. Als Carla sich auch noch in Danny verliebt, scheint die Katastrophe im Hause Tate perfekt ...

Wenn man einen Film über Behinderte macht, dann sollte man trotzdem eine Geschichte erzählen und nicht die Betreffenden nicht nur als niedlich bloßstellen. "Pretty Woman"-Regisseur Garry Marshall liefert allerdings geradezu unangemessen zuckersüssen Familienkitsch, der dem Thema nicht gerecht wird und es nur klischeehaft ausbeutet. Allein der künstliche Umgang mit der Sexualität von Behinderten mag unbeholfenen Menschen ein Lachen entlocken, wirkt ansonsten aber nur unerträglich. Dazu übertreibt Diane Keaton ihre Paraderolle als gluckenhafte Mutter dermassen, dass es den Zuschauer schon schmerzt. Auch Juliette Lewis wirkt in ihrer Rolle als behinderte Tochter mehr anstrengend als glaubhaft oder gar liebenswert. Allenfalls Giovanni Ribisi liefert eine zumindest ansprechende Leistung als treudoofer aber durchaus liebenswerter Freund. Hinzu kommt, dass das Schmalz-Drama mit überflüssigen Nebenhandlungen auf über zwei Stunden gestreckt wird, was der Produktion allerdings nur noch mehr schadet. Heruntergeschnitten auf 90 Minuten und damit auch ohne einige Peinlichkeiten hätte aus der Story vielleicht noch ein ordentliche Rom-Com Film der anderen Art werden können. So ist das Ergebnis äußerst unrühmlicher 90er Jahre Trash.
Bewertung: 3/10 (Moviepilot Prognose 7)


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