Montag, 8. Dezember 2008
Meet Bill
Der Bankangestellte Bill steckt bis zum Hemdkragen in der Midlife Crisis. Sein Job macht keinen Spaß mehr, seine Frau geht fremd, der Ranzen wächst. Außerdem hat er Ärger mit den Cops, weil er den neuen Freund seiner Frau, einen Nachrichtensprecher, verprügelte. Da eröffnet ihm ausgerechnet der kiffende Hochschüler, dessen Mentor er sein sollte, völlig neue Perspektiven. Bill beschließt, nicht mehr einfach zu funktionieren, orientiert sich beruflich neu und macht die Ehefrau kurzerhand selber eifersüchtig.

"Meet Bill" wirkt wie ein Versuch, ein ähnliches Szenarium um einen von der Midlife-Crisis gebeutelten Durchschnittsmann zu kreieren, wie es "American Beauty" vor fast zehn Jahren ausgezeichnet vorgemacht hat. Das gelingt den Machern mit der etwas seichten Geschichte allerdings nur bedingt. Zwar gibt es durchaus einige gelungene Szenen, aber insgesamt bleibt die Story ziemlich oberflächlich und harmlos. Vor allem die konventionelle und geradezu behäbige Inszenierung auf Rom-Com Niveau lässt viele der Möglichkeiten ungenutzt, die ein etwas schrägerer Regisseur vielleicht im Drehbuch entdeckt hätte. Und Aaron Eckhart stellt zwar die sprichwörtliche Durchschnittlichkeit dar, aber die Ausstrahlung eines Kevin Spacey hat er nicht einmal im Ansatz. In den Szenen mit dem Kid lässt sich der "Two-Face"-Darsteller aus "Dark Knight" gar von der Spielfreude des 16jährigen Logan Lerman ("Number 23") an die Wand spielen. Letztendlich ist "Meet Bill" zwar weder schräg noch witzig genug für den wirklich großen Wurf, tut in seiner Harmlosichkeit aber auch nicht weh. Da es in der Hinsicht bedeutend schlimmere Filme gibt, geht das durchaus okay - auch wenn mehr drin gewesen wäre.
Bewertung: 6/10


... link (0 Kommentare)   ... comment