Donnerstag, 4. Dezember 2008
Nothing to Lose
Johan hat seinen Vater getötet, weil dieser so ein Schwein war. Leider erscheint die Mutter nicht vor Gericht, um diesen Umstand zu bezeugen, so dass ihm lebenslang Gefängnis droht. Kurzerhand nutzt Johan eine Gelegenheit zur Flucht und macht sich auf den Weg von Holland nach Belgien, wo die Mutter angeblich auf einem Campingplatz wohnt. Damit ihn die Polizei davon nicht abhält, schnappt er sich ein Mädchen als Geisel. Auf gemeinsamer Irrfahrt kommt sich das ungleiche Paar näher.

Die Geschichte über einen Strafgefangenen, der auf der Flucht Sympathien für eine Geisel entdeckt, ist sicher nicht neu, aber dass es sich bei der Geisel um ein 13jähriges Mädchen handelt, sorgt schon für eine provokante Brisanz. Überraschend bitter ist zudem das Ende, das bei einem US-Film an keinem Produzenten vorbei käme. Aber auch sonst merkt man "Nothing to lose" an, dass er eben kein amerikanischer Thriller, sondern eine niederländische Produktion ist. Vor allem zieht sich der Film ziemlich in die Länge, zumal er zwischen Road Movie und Low Budget gar nicht soviel zu erzählen hat. Die Entwicklung zwischen den beiden wirkt nur bedingt überzeugend und seltsam unspektakulär. Ich unterstelle einmal jedem Mädchen, dass sie bei aller Sympathie immer noch die Gelegenheit zur Flucht nutzen und eben nicht einfach zurückkommen würde. Auch aus diesem Grund bleibt "Nothing to lose" für mich letztendlich nicht mehr ein blutiger Independent Geheimtipp.
Bewertung: 4/10


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