Montag, 1. Dezember 2008
Mrs. Ratcliffe's Revolution (2007)
Yorkshire, in den 60er Jahren: Frank Ratcliffe ist Englischlehrer und Kommunist aus Überzeugung. Dorothy Ratcliffe ist Hausfrau und Mutter. Zusammen mit ihren Kindern begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise ostwärts, als Frank eine Stelle in der DDR angeboten bekommt. Anfangs scheint die Welt noch in Ordnung, aber ziemlich bald hat Mrs. Ratcliff die Nase voll von Bevormundung, verbotenen Schallplatten, liebestollen FDJ-Sekretärinnen, neugierigen Stasi-Spitzeln und nicht gekennzeichneten Minenfeldern. Sie will zurück in den Westen, doch für die frischgebackenen DDR-Bürger ist dieses Vorhaben leichter gesagt als getan. Nur gut, dass Dorothys Nachbarin nebenberuflich als Fluchthelferin abreitet - zusammen planen die Hausfrauen den großen Coup ...

"Mrs. Ratcliffe's Revolution" ist eine britisch-ungarische Produktion nach wahren Begebenheiten und mit deutschen Darstellern (Heike Makatsch, Alexander Scheer, Katharina Thalbach). Der Film möchte die (ost-)deutsche Vergangenheit aus der Sicht von Aussenstehenden darstellen, was ihm im Vergleich zu deutschen Produktionen wie "Sonnenallee" jedoch nur teilweise gelingt. Von den Schauspielern überzeugt vor allem Catherine Tate als etwas verquere Mutter, aber auch Katharina Thalbachs Rolle als Hinterhof-Deutsche hat einen gewissen derben Charme. Trotzdem fehlt es der Komödie am letzten Biss. Die humorvollen Episoden sorgen allenfalls für ein Schmunzeln, bremsen aber gleichzeitig die eigentliche Geschichte aus. An Spannung mangelt es - trotz "Republikflucht" - insgesamt, so dass man der halbherzigen Geschichte irgendwann nur noch recht lustlos folgt. Und eine Ballon-Flucht gab es doch viel spektakulärer Ende der 70er?
Bewertung: 5,5/10


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