Montag, 1. Dezember 2008
Frühstück mit Scot
Einst schmetterte Eric den Puck für die Toronto Maple Leafs. Jetzt kommentiert er den Kufensport für den lokalen Fernsehsender und tut in solcher Umgebung gut daran, niemandem zu erzählen, dass er längst mit einem schwulen Lebensgefährten in der Vorstadt lebt. Unruhe und die Gefahr eines abrupten Outings halten Einzug, als die Herren vorübergehend Besuch von Sams kleinen Neffen erhalten. Der muntere Zwölfjährige nistet sich dauerhaft ein, schätzt offene Ansprachen und ist schwuler als die beiden Männer zusammen.

Jemand bekommt unerwartet einen Teenie vor die Tür gestellt und muss sich und sein Umfeld daran gewöhnen - "Frühstück mit Scot" ist nicht mehr als eine konventionelle Familienkomödie, die den typischen Mustern einer Walt Disney Produktuion zu folgen scheint. Dabei bewegt sie sich nicht weit weg von den Motiven aus "Mighty Ducks" oder zuletzt Dwayne Johnsons "Daddy ohne Plan". Auch wenn andauernd das Wort "schwul" fällt und Kinder sogar "Schwuchtel" rufen, scheint sich der Film mehr an ein heterosexuelles Publikum zu wenden. Die angedeutete Angst des Outings ist so wage wie die (sexuelle) Beziehung zwischen den beiden Männern. Alles bleibt verharmlost und kindgerecht auf FSK6 Niveau. An Diskriminierung grenzt das nur insofern nicht, weil es Steve Martin als (heterosexueller) Familienvater in unzähligen Komödien mit ähnlichen Banalisierungen nicht wirklich anders ging. Besser macht es das trotzdem nicht.
Bewertung: 4/10


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