Sonntag, 23. November 2008
Mamma Mia!
Sophie möchte zu ihrer Hochzeit auf einer griechischen Insel vom Vater zum Altar geführt werden. Weil sie ihn aber so wenig kennt wie auch ihre Mutter Donna, lädt sie die drei wahrscheinlichsten Kandidaten ein. So wird Donna plötzlich mit der Magie, aber auch den Wunden ihrer Vergangenheit konfrontiert, während die schmerzlichste Aufgabe, Sophie in eine selbstbestimmte Zukunft zu entlassen, noch bevorsteht.

Ein Jukebox-Musical ist ein Musical, bei dem ein Potpourri bereits veröffentlichter Lieder in eine Handlung eingebettet wird (wieder was gelernt). "Mamma mia!" ist ein solches Jukebox-Bühnenstück mit einer um die Welthits von Abba gebastelten Geschichte, die erst die Bühnen der Welt erobert hat und dann ebenso erfolgreich für die große Kinoleinwand aufbereitet wurde.

Natürlich kann die dünne Story nur prall, bunt und völlig überdreht inszeniert sein. Theater-Regisseurin Phyllida Lloyd dreht die Postkarten-Idylle auf der griechischen Insel in grellen Settings, mit schrägen Massenaufnahmen und abgefahrenden Kameraeinstellungen. Der ausgelassene Cast um die drei "goldenen Girls" (Meryl Streep, Julie Walters, Christine Baranski) und die drei etwas ungelenken Vater-Kandidaten (Pierce Brosnan, Colin Firth, Stellan Skarsgård) beweist Mut zum Gesang und Spaß am absoluten Overacting. Einzig das junge Verlobungspaar (Amanda Seyfried, Dominic Cooper) findet nur am Rande statt.

Und ja, die großartige Meryl Streep zeigt dermassen viel Energie und auch gesanglich absolute Perfektion ("The winner takes it all"), dass man am liebsten zum 15ten Mal "Oscar" schreien möchte. Dass sie damit alles und jeden in diesem Film überstrahlt, verwundert wenig, zumal die Männer-Riege zwar äußerst drollig ist, aber spätestens gesanglich an ihre Grenzen gerät (Ex-"Bond" Brosnan).

"Mamma Mia!" ist in jedem Moment ein knallbunter und abgedrehter "Feel-Good"-Film und damit ein "High School Musical" für Erwachsene, das vor allem Frauen (und Jungs mit "Identifikationspotential") zu begeistern weiß. Will man die Männer an ihrer Seite zur Verzweiflung bringen, dann sollte man ihnen die jetzt erscheinenen DVD in die weit geöffneten Hände drücken oder demnächst heimlich auf den Gabentisch schieben. ;-)
Bewertung: 8/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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