Freitag, 21. November 2008
Mark Wahlberg ist 'Max Payne'
In den dunkelsten und gefährlichsten Ecken New Yorks ist ein Aussenseiter unterwegs, ein Cop des Drogendezernats auf der Suche nach den Mördern seiner Familie. Auf der Suche nach Rache wird Max Payne (Mark Wahlberg) zum Hauptverdächtigen am Mord seines Partner und einer unschuldigen Frau. Um sich selbst zu entlasten, muss er nicht nur das Geheimnis hinter den brutalen Morden herausfinden, er muss sich auch Mächten zum Kampf stellen, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Ihm zur Seite steht Mona (Mila Kunis), die ihrerseits den Mörder ihrer Schwester sucht. Max' Nachforschungen führen ihn immer tiefer in eine Welt aus Drogen, Korruption und Verschwörung bis er erkennt, dass dieselbe Bedrohung die nun die Straßen von New York heimsucht auch für den Tod seiner Familie verantwortlich ist.

Max Payne ist der Name einer Computerspiel-Serie um den gleichnamigen tragischen Helden. Der erste Teil wird von seinen Schöpfern als Film Noir Story bezeichnet und allgemein als "Third-Person-Shooter" eingestuft. Die englischsprachige Originalversion ist am 25. Juli 2001 erschienen und wurde von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert. Quelle: wikipedia.org

Dass auch Filme zu Computerspielen auf ihre Art funktionieren können, hat bereits "Hitman" eindrucksvoll gezeigt. Wenn man nun Hollywood Beau Mark Wahlberg zum eindimensionalen Helden macht, dann klingt das insofern vielversprechend, da er seine Action Tauglichkeit schon in dem Action-Reisser namens "Shooter" bewiesen hat (und dabei nicht das schlechteste an dem tumpen Machwerk war). Auch als Max Payne leistet Wahlberg genau das, was man von ihm erwarten kann, nämlich ordentliche Action zu liefern und dabei verbittert böse in die Kamera zu schauen. Mehr gibt die Handlung eh nicht her, die gerade so dünn ist, dass sie nicht zu heftig über irgendwelche Logiklöcher schlittert. Der Cop, der sich an den Mördern seiner Familie rächen will und seinen finalen Gegner in den eigenen Reihen findet, hat man schon häufig genug gesehen. Auch die Dialoge wirken wie abgeschrieben aus dem Ratgeber für "was muss wer an welcher Stelle des Films sagen"-Klischees, so dass man als Filmjunkie schon mitsprechen kann.



Trotzdem muss man dem Film zugute halten, dass er gerade im Mittelteil eine ungewöhnlich dichte Atmosphäre aufbaut, die mit trist-grauen Nächten und den bedrohlich dunklen Gassen ein "Film Noir"-Gefühl aufkommen lässt. Und wenn die Handlung gerade arg zu konstruiert wirkt, lenkt die dramatische Kameraführung und der emotionale Score gewaltig von der Misere der dumpfen Storyline ab. Ab dem Moment, wo Payne das Serum schluckt, gerät diese Balance zwischen filmischer Darstellung und inhaltlichem Blödsinn jedoch aus dem Gleichgewicht - zu Ungunsten der erträglichen Glaubwürdigkeit. Vermutlich ist aber auch der unter Drogeneinfluß schwankende Held mit seltsamen (und optisch beeindruckenden) Halluzinationen ebenso eine Reminiszenz an das Computerspiel, wie auch die fast schon unerträglich verlangsamten Action-Zeitlupen an den "Bullet Time" Effekt angelehnt sein sollen, für die das Spiel bekannt ist. Mich hat nur überrascht, dass man die sinnlosen Schießereien an einer Hand abzählen kann und die sich tatsächlich auf das Finale konzentrieren.

So kann man den Film in drei Teile zerlegen: den ziemlich umständlich konstruierten Anfang, um überhaupt eine Geschichte aufzubauen; einen großartigen Mittelteil mit dramatischen Bildern und echtem "Noir"-Feeling; und ein Shootout Finale, das arg gekünzelt wirkt und gerade so die Erwartungen erfüllt. Das ist letztendlich mehr als ich von dem Film überhaupt erwartet habe. Zwar kommt er auf keinen Fall an "Hitman" oder die hervorragende Comic-Verfilmung "Wanted" heran, aber aus der Masse der Actionfilme in B-Qualität sticht er dennoch wegen seiner teils großartigen Darstellung hervor. Seine Zielgruppe wird "Max Payne" auf jeden Fall erreichen.
Bewertung: 6/10

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