Samstag, 8. November 2008
Falco - Verdammt wir leben noch
Vaterlos und mit einer dominanten Mutter wächst Johann Hölzel in Wien auf, wird Mitglied von Wiener Szenebands, unter anderem bei den populären Drahdiwaberl, bis er die Kunstfigur Falco kreiert und mit "Der Kommissar" den Durchbruch als Popstar schafft. Er ist eine schillernde Persönlichkeit, zum einen ein sensibler Mensch, fürsorglicher Vater und zum anderen, ein arrogantes, (selbst-)zerstörerisches Genie. Im Alter von 41 Jahren kommt er 1998 bei einem Autounfall in der Karibik ums Leben.

Falco gehörte in den 80ern mit Hits wie "Rock me Amadeus" und Skandalen wie "Jeanny" zu den ganz großen Nummern der Deutschen Welle. Mit seinem Comeback in den 90ern und dem gleichzeitig frühen Tod wurde er zum musikalischen Mythos. Trotzdem überrascht es, dass er post mortem sowohl ein erfolgreiches Musical als auch eine verfilmte Biografie bekommt.
"Falco - Verdammt wir leben noch" liefert genau das was man von einer Film-Bio erwarten kann. Regisseur Thomas Roth arbeitet dabei Genre-gerecht Anfänge, Erfolge und Niedergänge ab, und mischt dazu geschickt die (nachgestellten) Musikclips des extrovertierten Künstlers und Lebemanns. Der Film erhebt nicht unbedingt den Anspruch auf Vollständigkeit oder Tiefe, setzt aber einige Reizpunkte zum Mythos (z.B. Falcos Reaktion auf seinen Platz 1 in Amerika). Unbedingt hervorheben muss man die schauspielerische Lestung vom Musiker Manuel Rubey ("Mondscheiner"), der der zwiespältigen Ausstrahlung von Falco in seiner großartigen Darstellung ziemlich nahe kommt. Auch die anderen Schauspieler liefern eine mehr als ordentliche Leistung (Christian Tramitz einmal seriös als Manager). Letztenlich reicht das nicht zu mehr als einer sehr soliden und auch unterhaltsamen Wiederspiegelung des Lebens des Hans Hölzel alias Falco. In Österreich ist die Bio-Verfilmung dennoch neben "Die Fälscher" schon jetzt der erfolgreichste Kinofilm 2008.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 7)


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