Dienstag, 21. Oktober 2008
My Boy Jack
England im Jahre 1914. Der Schriftsteller Rudyard Kipling (David Haig) sieht voll nationaler Begeisterung dem scheinbar unvermeidlichen Waffengang gegen die Deutschen entgegen und ist untröstlich, dass sein 19-jähriger Sohn Jack (Daniel Radcliffe) wegen einer Sehschwäche nicht ins Feld darf. Unermüdlich putzt er Klinken bei Würdenträgern im Bekanntenkreis, bis der Filius schließlich doch noch zur Infanterie darf. Prompt geht der Knabe im ersten Gefecht verloren. Kipling aber reist mit seiner Frau Caroline (Kim Cattrall) an die Front, um sein Schicksal aufzuklären.

Das Kriegsdrama erzählt die Geschichte vom Schriftsteller Rudyard Kipling ("Das Dschungelbuch"), der neben seine literarischen Werken auch wegen seiner anfänglich nationalpolitischen Gesinnung bekannt war, mit der er auch seinen Sohn an die französische Front des ersten Weltkriegs zwang. Dieser englische TV-Film beruht auf dem gleichnamigen Theaterstück von und mit David Haig, der zudem das Drehbuch schrieb und erneut die Hauptrolle spielt. Mit straffer Regie inszeniert TV-Regisseur Brian Kirk nicht nur die Geschichte des jungen Jack, sondern auch die Dramen in der Familie Kipling. Er konzentriert sich dabei auf die Handlungen des Vaters und dem eindringlichen Spiel von David Haig. Aber auch Daniel Radcliffe spielt sich einmal mehr frei vom Image als "Harry Potter". Wenn der Vater am Ende sein eigenes Gedicht "My boy Jack" rezitiert, ist man versucht allen Beteiligten großes Kino zu attestieren. Zumindest sollten sich die deutschen TV-Anstalten einmal ein Beispiel nehmen was beim Fernsehfilm möglich ist.
Bewertung: 7/10


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