Montag, 13. Oktober 2008
Zwielicht (1996) - Identität (2003)
Der Erzbischof von Chicago wird das Opfer eines bestialischen Mordanschlags. Ein 19-jähriger Ministrant (Edward Norton) wird festgenommen und der Tat angeklagt. Star-Anwalt Martin Vail (Richard Gere) übernimmt seine Verteidigung - zunächst weniger aus Überzeugung, denn aus Publicity - Sucht. Vails frühere Geliebte (Laura Linney) vertritt die Anklage. Der Prozeß nimmt eine spektakuläre Wendung nach der anderen und wirft alle Strategien, Erwartungen und Manipulationsversuche der beteiligten Personen über den Haufen. Die Frage nach Schuld und Unschuld muß neu gestellt werden!

"Zwielicht" ist das 96er Spielfilmdebüt von Gregory Hoblit ("Das perfekte Verbrechen", "Untraceable"), das den Zuschauer nach kurzem Vorspiel in seinen Bann zieht und bis zum überraschenden Ende nicht mehr losläßt. Der Regisseur manipuliert den Zuschauer bewußt mit der Figur des Anwalts, dem die eigentliche Schuldfrage egal ist solange er den Prozeß gewinnt. Richard Gere überzeugt als dieser Anwalt, der lieber mitspielen will als nur Schiedrichter zu sein, der aber im Laufe der Geschehnisse immer mehr den Überblick verliert. Die eigentliche Überraschung ist allerdings der junge Edward Norton, der in seiner ersten größeren Rolle als möglicherweise schizophrener Junge glänzt (und "Golden Globe" und "Oscar"-Nominierung einheimste). Er ist aber nur ein kleiner - wenn auch prägnanter - Teil dieses spannenden Gerichtsthrillers mit überraschenden Wendungen, überragenden Schauspielleistungen und auch einer großartigen Synchronisation.
Bewertung: 8/10




Zehn Menschen, die sich noch nie zuvor gesehen haben, landen durch eine Verkettung merkwürdiger Zufälle in einer stürmischen Nacht in demselben heruntergekommenen Motel. Auf den ersten Blick haben sich nichts gemeinsam. Doch dann stellt sich heraus, dass jeder von ihnen ein Geheimnis verbirgt. Ein tödliches Geheimnis. Denn die vermeintlich sichere Herberge entpuppt sich als tödliche Falle. Ein grausamer Countdown setzt ein, bei dem einer nach dem anderen auf brutale Weise zu Tode kommt.

Um einen schizophrenen Täter geht es auch in "Identität" von 2003, wenngleich anders als der Zuschauer anfangs denkt. Der größte Trick des Films von James Mangold ("Durchgeknallt") ist, dass er über weite Strecken vorgibt, eine der üblichen Horror Stories zu erzählen, die nach dem "10 Negerlein"-Prinzip alle Figuren an einen Ort fesseln und schließlich nacheinander eliminieren. Aber auch wenn allmählich durchschimmert, dass es um etwas ganz anderes geht, behält der Thriller seine fast schneidende Spannung aufrecht, um dann in ein furioses Finale zu münden. Über gute Schauspielleistungen muss man bei Namen wie John Cusack, Rebecca De Mornay und Ray Liotta nicht lange sprechen. Das Drehbuch ist raffiniert, die Regie packend bis zur letzten Minute und der Film insgesamt ein spannender Grusler, dessen logische Auflösung sich erst beim genauen Hinschauen erklärt. Pflichtprogramm für Thriller Fans!
Bewertung: 8/10


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