Samstag, 4. Oktober 2008
Michael Manns 'Heat' (1995)
Neil McCauley (Robert de Niro) ist der Kopf einer Gangstergang, deren minutiös geplanter Coup in die Hose geht, als einer seiner Männer drei Wachleute erschießt. Obwohl dadurch die Polizei von Los Angeles auf ihn aufmerksam geworden ist, will er den letzten Bankraub seiner kriminellen Karriere wie geplant durchführen. Doch dann wird er verraten und verliert bei der Schießerei mit der Polizei ein Bandenmitglied, während sein bester Freund verletzt wird. Noch bevor er fliehen kann, wird McCauley von seinem Erzfeind, dem Cop Vincent Henna (Al Pacino), gestellt.

"Heat" gilt als einer der größten Gangsterfilme der 90er und als Meisterwerk von Michael Mann. Mit dem Abstand von 16 Jahren wirkt das Epos allerdings eher wie eine teuer aufgestylte Kinoversion des damals typisch sterilen TV-Looks ("Miami Vice"). Die zumeist regungslose Kameraführung und der fast statische Schnitt wirken ebenso antiquiert wie die durchgehenden blau-grauen Töne und die kaum vorhandene Musik. Das Ganze zieht sich dann noch in die Überlänge, ohne dass der Film sich heutigen Sehgewohnheiten auch nur annähert. Die Sensation war und ist allein das Zusammenspiel der beiden Leinwand-Riesen De Niro und Pacino (die genau genommen vor dem Finale nur eine gemeinsame Szene haben - nach über einer Stunde). Alles andere ist aus heutiger Sicht Hype, den der Regisseur mit der Zeit und Projekten wie "Miami Vice Reloaded" selbst wieder entzaubert.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 8)


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