Donnerstag, 2. Oktober 2008
Guy Richies 'Revolver'
Jake Green war zwar gerade sieben Jahre im Gefängnis, dort hat er aber – wie er erzählt – von seinen mysteriösen Zellengenossen (einem Betrüger und einem Schachgenie) alles über die Welt der Spiele gelernt. Nun ist er der Beste in diesem Business und zockt jeden ab. Dabei gerät er an den Unterweltboss Macha (Ray Liotta), der zwar nicht gut spielen kann, aber aufgrund der Angst der Gegner vor Konsequenzen trotzdem immer gewinnt. Nur Jake lässt es sich nicht nehmen, Macha vernichtend zu schlagen, ihm so eine Stange Geld abzuknöpfen und obendrein noch zu demütigen. Das bringt ihn auf Machas Abschussliste. Ein Killer (Mark Strong) wird beauftragt. Doch der, eigentlich der weltbeste seine Faches, wird von Selbstzweifeln und Gefühlen geplagt und verfehlt Jake, der obendrein von den zwielichtigen Kredithaien Avi (André Benjamin) und Zack (Vincent Pastore) unerwarteten Beistand bekommt. Sie bieten ihm Schutz an, wenn er für sie arbeitet. Jake lehnt erst ab, doch als bei ihm eine tödliche Krankheit diagnostiziert wird, entschließt er sich, für die beiden Gangster zu arbeiten. (Quelle: www.filmstarts.de)

"Revolver" (von revolve = sich drehen) ist das überambitionierte Werk von Guy Richie, das nach langer Verzögerung hierzulande als DVD-Premiere erscheint. Der Regisseur erzählt seine Gangster-Posse auf verschiedenen Ebenen und mit einigen doppelten Böden, wobei er alles übermäßig stylish und cool zu verpacken versucht. Die Spielereien wirken allerdings irgendwann derart aufgesetzt und uninspiriert, dass manch einem Zuschauer die Lust auf das Verwirrspiel vergehen mag. Wer möchte sich schon permanent mit Taschenspielertricks eines Regisseurs hinters Licht führen lassen.
Vielfach wird argumentiert, dass man den Film mehrfach sehen müsse, um zu erkennen wie geschickt verschachtelt die Story ist. Aber einem guten Regisseur sollte es möglich sein, seine raffinierte Geschichte so zu erzählen, dass sie sich am Ende tatsächlich von selbst auflöst und den Zuschauer trotzdem überrascht. Guy Richie ist es vor lauter Filmgimmicks und aufgesetzter Coolness nicht gelungen, eine in sich schlüssige Story überzeugend zu erzählen. Wenn er sich schon bei Tarantino, Fincher und "Die unüblichen Verdächtigen" bedient, dann sollte er in der Hinsicht auch richtig hinschauen. Zudem bin ich nicht wirklich Fan vom B-Movie Star Jason Statham, und Ray Liotta halte ich inzwischen mit seinem aufgepumpten Gummi-Gesicht allenfalls in der Totale für erträglich. Und das mißglückte "Revolver" wird sich schon sehr schnell auf den Wühltischen der Kaufhäuser wiederfinden.
Bewertung: 2,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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