Freitag, 12. September 2008
Das Waisenhaus
Laura (Belén Rueda) verlebte einen Teil ihrer Kindheit in einem Waisenhaus und möchte es nun zusammen mit ihrem Mann Carlos (Fernando Cayo) wiedereröffnen. Gut gestimmt macht sie sich ans Werk, einzig ihr kleiner, aidskranker Sohn Simón (Roger Príncep) bereitet ihr Probleme. Häufig berichtet er seinen Eltern von seinen unsichtbaren Freunden, insbesondere ein gewisser Tomas besucht ihn häufig, so berichtet er zumindest. Argwöhnisch versucht Laura das Rätsel zu lösen, doch zunächst scheint es sich bei Simón lediglich um ein Kind mit viel Fantasie zu handeln. Imaginäre Spielkameraden sind bekanntlich keine Seltenheit. Als jedoch die merkwürdige alte Frau Benigna (Montserrat Carulla) auftaucht und sich nachts auf dem Gelände des Waisenhauses herumtreibt, wird die Angelegenheit immer verzwickter. Auf dem Geburtstag ihres Sohnes kommt es zu einer Attacke durch Tomas, einem entstellten Jungen, der tatsächlich existierte und sein Antlitz hinter einer Maske verbarg, bis er nach einem Streich anderer Kinder in einer Höhle für immer verschwand. Das gleiche Schicksal droht auch Simón, der sich zum Meer aufmachte und nun vermisst wird ... (www.filmstarts.de)

Am Besten wirkt der Film von Juan Antonio Bayona, wenn der Zuschauer so gar keine Ahnung hat, was auf ihn zu kommt. Dann gerät man unbefangen in den Bann der Geschichte um "imaginäre" Kinder, die atmosphärisch nicht nur an "The Others" erinnert, sondern auch deutliche Parallelen zu Spielbergs "Poltergeist" und Nicolas Roegs "Wenn die Gondeln Trauer tragen" aufweist. Die grundsätzlichen Ideen der Story sind nicht unbedingt neu, aber das Ergebnis ist geradezu wohltuend altmodisch geraten - besonders in Anbedracht solcher hirnlosen Blutorgien in Folge von "Hostel". Und spannend ist "Das Waisenhaus" auf jeden Fall, auch wenn man hinterher womöglich einige Szenen aus anderem Blickwinkel noch einmal betrachten sollte. Denn einen unglaublichen Twist gibt auch.
Bewertung: 7,5/10


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