Montag, 1. September 2008
Steven Spielbergs 'München'
Am 5. September 1972 töteten Mitglieder einer palästinensischen Terrorgruppe während der Olympischen Spiele in München elf Israelis. Als Reaktion auf deren Ermordung beauftragt Israels Präsidentin den Geheimdienstmann Avner Kauffman, die Drahtzieher des Attentats ausfindig zu machen und zu eliminieren. Zusammen mit einem Spezialistenteam begibt er sich auf die Suche nach den Mördern und zieht dabei eine blutige Spur durch Europa. Bald plagt Kauffman das Gewissen, und er beginnt an der Racheaktion zu zweifeln.

Was macht es cineatisch relevant, wenn ein vermeindlich Guter auf die Reise geht, um die vermeindlich Bösen nach für nach auszulöschen? Okay da gibt es massig Filme, die auf einen solchen Plot aufgebaut sind. Allerdings geben sie nicht vor, einen politisch hochambitionierten weil wahre Ereignisse dokumentierenden Background zu haben. Rein technisch kann man Spielberg natürlich nichts vorwerfen, denn vom Inszenieren versteht der Erfolgsregisseur freilich etwas. Trotzdem hat er sich an einem Drehbuch überhoben, das für das brisante Thema viel zu bieder und mit banalen (und verdächtig einseitigen) Dialogen daherkommt. Allein die Schlußszenen triefen nur so vor oberflächlicher Polemik. Letztendlich bläht Spielberg eine Story auf über 160 Min auf, die als unterhaltender Politthriller so gar nicht funktionieren will. Eins ist der politische Rache-Film nämlich so gar nicht: spannend - und das ist ein Armutszeugnis für einen selbsternannten Thriller.
Bewertung: 3/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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