Sonntag, 31. August 2008
Snipers Valley - Mörderischer Frieden
crizcgn, 01:20h
Tom und Charly sind 1999 als Bundeswehrsoldaten für die KFOR-Truppen im Kosovo stationiert. Als eine serbische Krankenschwester von einem Heckenschützen getroffen wird, eilt Charly entgegen der Befehle zu Hilfe und wird dabei selbst angeschossen. Tom gelingt es jedoch den Schützen zu stellen bevor Schlimmeres passiert. Es handelt sich um einen Jungen, dessen Mutter nur wenige Tage zuvor einer Mine zum Opfer gefallen ist. Eine radikale Albanergruppierung hatte ihm die Profiwaffe in die Hand gedrückt.
In Hollywood hat es Tradition, Geschichten auch an Kriegsschauplätzen zu erzählen (spätestens seit Vietnam). Solch eine Tradition gibt es in Deutschland nicht, zumal das Ansehen von Bundeswehr in der Bevölkerung sehr zwiespältig ist. Insofern ist "Mörderischer Frieden" ohne die bereits vorgegebene negative Haltung gegenüber der Armee schon einmal ein Novum. Allerdings merkt man dem Film auch öfters an, dass er sich auf ungewöhnliches Gebiet vorwagt, wenn er kritisch unterhalten möchte, ohne zum gefürchteten deutschen Lehrfilm abzurutschen. Mutig ist es, sich amerikanischer Stilmittel zu bedienen und auch vor (manchmal unbeholfenem) Pathos nicht zurückzuschrecken. Eher platt wirkt es allerdings, wenn man über die für die Soldaten unsicheren Zustände vor Ort auch noch eine Dreiecksgeschichte a la "Pearl Harbour" spinnen will. Auch das überdeutlich symbolträchtige Ende hinterlässt einen etwas bitteren Beigeschmack beim Zuschauer.
Das man trotzdem nicht zu kritisch mit dem "Tal der Scharfschützen" (so der reißerische englische Zweittitel "Snipers Valley") umgehen sollte, liegt am überzeugenden Spiel der Jungdarsteller. Besonders Max Riemelt zeigt wieder einmal sein Talent, seinen Figuren sympatische Konturen zu geben, obwohl er nur die zweite Hauptrolle spielt. Auch Adrian Topol (sonst eher bekannt für "Tatort"-Beteiligungen), Susanne Bormann (demnächst im "Baader-Meinhof-Komplex") und Damir Dzumhur als albanischer Junge machen das beste aus dem ambitionierten Drehbuch, selbst wenn es gerade ins Klischeehafte abzurutschen droht. Und sowas hat man schließlich aus Hollywood schon viel schlechter zu sehen bekommen.
Bewertung: 7/10
In Hollywood hat es Tradition, Geschichten auch an Kriegsschauplätzen zu erzählen (spätestens seit Vietnam). Solch eine Tradition gibt es in Deutschland nicht, zumal das Ansehen von Bundeswehr in der Bevölkerung sehr zwiespältig ist. Insofern ist "Mörderischer Frieden" ohne die bereits vorgegebene negative Haltung gegenüber der Armee schon einmal ein Novum. Allerdings merkt man dem Film auch öfters an, dass er sich auf ungewöhnliches Gebiet vorwagt, wenn er kritisch unterhalten möchte, ohne zum gefürchteten deutschen Lehrfilm abzurutschen. Mutig ist es, sich amerikanischer Stilmittel zu bedienen und auch vor (manchmal unbeholfenem) Pathos nicht zurückzuschrecken. Eher platt wirkt es allerdings, wenn man über die für die Soldaten unsicheren Zustände vor Ort auch noch eine Dreiecksgeschichte a la "Pearl Harbour" spinnen will. Auch das überdeutlich symbolträchtige Ende hinterlässt einen etwas bitteren Beigeschmack beim Zuschauer.
Das man trotzdem nicht zu kritisch mit dem "Tal der Scharfschützen" (so der reißerische englische Zweittitel "Snipers Valley") umgehen sollte, liegt am überzeugenden Spiel der Jungdarsteller. Besonders Max Riemelt zeigt wieder einmal sein Talent, seinen Figuren sympatische Konturen zu geben, obwohl er nur die zweite Hauptrolle spielt. Auch Adrian Topol (sonst eher bekannt für "Tatort"-Beteiligungen), Susanne Bormann (demnächst im "Baader-Meinhof-Komplex") und Damir Dzumhur als albanischer Junge machen das beste aus dem ambitionierten Drehbuch, selbst wenn es gerade ins Klischeehafte abzurutschen droht. Und sowas hat man schließlich aus Hollywood schon viel schlechter zu sehen bekommen.
Bewertung: 7/10
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