Donnerstag, 21. August 2008
'The Dark Knight' ist auch in Deutschland gelandet ...
crizcgn, 02:45h
Gemeinsam mit Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent und Lieutenant James Gordon versucht der im Fledermauskostüm agierende Milliardär Bruce Wayne dem Verbrechen in Gotham City Einhalt zu gebieten. Wie aus dem Nichts taucht plötzlich mit dem Joker ein psychotischer Superverbrecher auf. In seiner wahnhaften Vision möchte er die Stadt in Chaos und Anarchie stürzen und Batman scheint der einzige, der ihn stoppen kann.
1989 konnte ich als Jungspund jenseits der 18 die erste "Batman" Verfilmung der Neuzeit schon weit vor dem Deutschlandstart in Schottland erleben. Ich war überwältigt von dem Superheld, der von der grossen Leinwand im riesigen aber überfüllten Kinosaal über uns hereinbrach. Nicht dass der Film besonders wertvoll war, aber es war einfach ein Großereignis - und es war wert dabeigewesen zu sein und sich vom Hype ergreifen zu lassen. Am nüchternen Deutschland ist dieser Hype allerdings ziemlich vorbeigezogen und der Fledermann streckte hier schon nach einer Woche erfolglos die Flügel.
Fast 20 Jahre später ist die Welt erneut im "Batman" Fieber - und auch bei diesem Starttermin ist Deutschland ganz hinten dran. Dieses Mal ist alles aber noch viel größer und dramatischer - schließlich mausert sich die jüngste Comic-Verfilmung trotz massiver Konkurrenz (von Spiderman über Hulk bis Ironman) zu einem der erfolgreichsten Kinoereignisse aller Zeiten. Regisseur Christopher Nolan führt das Franchise in ungeahnte Höhen, nachdem seine Vorgänger den Superhelden erst ins Skurile (Tim Burton) und dann ins lächerlich Comiceske (Joel Schumacher) abdriften liessen. Nolan verpasste dem dunklen Ritter schon bei "Batman begins" wieder eine düstere und tiefgründigere Aura und vor allem der Titelfigur mit Christian Bale einen ernstzunehmenden Charakterschauspieler. Inzwischen ist auch Deutschland vom Megahype ergriffen - und zwar in einer Art und Weise, dass es keinen Zweifel geben kann, dass auch hierzulande am kommenden Wochenende die Massen die Kinosääle füllen werden.
Dabei geht es aber längst nicht mehr um den Film selbst, sondern um das Ereignis ihn gesehen zu haben. Denn wenn man "The Dark Knight" nüchtern betrachtet, ist er nicht mehr als ein guter Superhelden Film mit tiefgründigen Figuren und hervorragenden Schauspielern (und das war "Spiderman" auch), der zudem erst in der zweiten Hälfte über sich hinauswächst, um auch nur im Ansatz den Ruf eines "Meisterwerkes" zu rechtfertigen. In der ersten Stunde kommt der Film nicht über ein durchschnittliches Action Event hinaus, das sogar Gefahr läuft Längen zu haben, wenn die clevere Regie und die großartigen Darsteller nicht Langeweile verhindern würden. Und damit meine ich nicht nur den bereits zu den Oscars gelobten Heath Ledger, der dem 1989 brillierenden Jack Nicholson in Abgedrehtheit in nichts nachsteht, sondern auch z.B. Aaron Eckhart, der mit der Wandlung vom Saubermann Harvey Dent zum verbitterten Two-Face noch die schwierigste Aufgabe des Films hat.
Aber auch die Nebenrollen haben ihre Gelegenheiten für brilliante Szenen, angefangen bei Maggie Gyllenhaal als Love-Interest der Konkurrenten Bruce Wayne und Harvey Dent über Gary Oldman als Commissioner Gordon und Morgan Freeman als Geschäftsführer Lucius Fox. Dem großartigen Michael Caine gelingt es gar als Diener Alfred wieder einmal, seinen "Herren" mit seiner trockenen Art in jeder Szene an die Wand zu spielen. Bei der Figur des Titelhelden selbst liegt allerdings auch eine der Schwächen des Films, denn im Gegensatz zum "Batman begins" hat Christian Bale im Nachfolger kaum Gelegenheit sich auszuzeichnen. Entweder er ist in Actionszenen verwickelt oder aber er leidet mit versteinerter Miene unter dem Verlust von Rachel Dawes, die grossen schauspielerischen Momente haben aber die anderen (vor allem die bösen) Figuren.
Man kann den Film jetzt weiter auseinander nehmen, die vielen Einzelschicksale, moralischen Zwiespälte und die für den Regisseur typischen Doppelbödigkeiten aufzählen oder gar philosophieren über die vielen Gründe für den massigen Erfolg sowohl beim Publikum als auch beim Großteil der Kritiker. Letztendlich wird man aber nicht an dem Event "Dark Knight" vorbeikommen, wenn er auch die nächsten Wochen die (Kino-)Schlagzeilen bestimmen wird. Das macht den Actionfilm trotz aller unbestrittenen Qualitäten allerdings auch zu einem der am meisten überbewerteten Kinoereignisse der letzten Jahre. (... Und dadurch lasse ich mir jetzt nicht weiter den großartigen Tobey Maguire als "meinen" Helden Spiderman kleinreden!)
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 8)
1989 konnte ich als Jungspund jenseits der 18 die erste "Batman" Verfilmung der Neuzeit schon weit vor dem Deutschlandstart in Schottland erleben. Ich war überwältigt von dem Superheld, der von der grossen Leinwand im riesigen aber überfüllten Kinosaal über uns hereinbrach. Nicht dass der Film besonders wertvoll war, aber es war einfach ein Großereignis - und es war wert dabeigewesen zu sein und sich vom Hype ergreifen zu lassen. Am nüchternen Deutschland ist dieser Hype allerdings ziemlich vorbeigezogen und der Fledermann streckte hier schon nach einer Woche erfolglos die Flügel.
Fast 20 Jahre später ist die Welt erneut im "Batman" Fieber - und auch bei diesem Starttermin ist Deutschland ganz hinten dran. Dieses Mal ist alles aber noch viel größer und dramatischer - schließlich mausert sich die jüngste Comic-Verfilmung trotz massiver Konkurrenz (von Spiderman über Hulk bis Ironman) zu einem der erfolgreichsten Kinoereignisse aller Zeiten. Regisseur Christopher Nolan führt das Franchise in ungeahnte Höhen, nachdem seine Vorgänger den Superhelden erst ins Skurile (Tim Burton) und dann ins lächerlich Comiceske (Joel Schumacher) abdriften liessen. Nolan verpasste dem dunklen Ritter schon bei "Batman begins" wieder eine düstere und tiefgründigere Aura und vor allem der Titelfigur mit Christian Bale einen ernstzunehmenden Charakterschauspieler. Inzwischen ist auch Deutschland vom Megahype ergriffen - und zwar in einer Art und Weise, dass es keinen Zweifel geben kann, dass auch hierzulande am kommenden Wochenende die Massen die Kinosääle füllen werden.
Dabei geht es aber längst nicht mehr um den Film selbst, sondern um das Ereignis ihn gesehen zu haben. Denn wenn man "The Dark Knight" nüchtern betrachtet, ist er nicht mehr als ein guter Superhelden Film mit tiefgründigen Figuren und hervorragenden Schauspielern (und das war "Spiderman" auch), der zudem erst in der zweiten Hälfte über sich hinauswächst, um auch nur im Ansatz den Ruf eines "Meisterwerkes" zu rechtfertigen. In der ersten Stunde kommt der Film nicht über ein durchschnittliches Action Event hinaus, das sogar Gefahr läuft Längen zu haben, wenn die clevere Regie und die großartigen Darsteller nicht Langeweile verhindern würden. Und damit meine ich nicht nur den bereits zu den Oscars gelobten Heath Ledger, der dem 1989 brillierenden Jack Nicholson in Abgedrehtheit in nichts nachsteht, sondern auch z.B. Aaron Eckhart, der mit der Wandlung vom Saubermann Harvey Dent zum verbitterten Two-Face noch die schwierigste Aufgabe des Films hat.
Aber auch die Nebenrollen haben ihre Gelegenheiten für brilliante Szenen, angefangen bei Maggie Gyllenhaal als Love-Interest der Konkurrenten Bruce Wayne und Harvey Dent über Gary Oldman als Commissioner Gordon und Morgan Freeman als Geschäftsführer Lucius Fox. Dem großartigen Michael Caine gelingt es gar als Diener Alfred wieder einmal, seinen "Herren" mit seiner trockenen Art in jeder Szene an die Wand zu spielen. Bei der Figur des Titelhelden selbst liegt allerdings auch eine der Schwächen des Films, denn im Gegensatz zum "Batman begins" hat Christian Bale im Nachfolger kaum Gelegenheit sich auszuzeichnen. Entweder er ist in Actionszenen verwickelt oder aber er leidet mit versteinerter Miene unter dem Verlust von Rachel Dawes, die grossen schauspielerischen Momente haben aber die anderen (vor allem die bösen) Figuren.
Man kann den Film jetzt weiter auseinander nehmen, die vielen Einzelschicksale, moralischen Zwiespälte und die für den Regisseur typischen Doppelbödigkeiten aufzählen oder gar philosophieren über die vielen Gründe für den massigen Erfolg sowohl beim Publikum als auch beim Großteil der Kritiker. Letztendlich wird man aber nicht an dem Event "Dark Knight" vorbeikommen, wenn er auch die nächsten Wochen die (Kino-)Schlagzeilen bestimmen wird. Das macht den Actionfilm trotz aller unbestrittenen Qualitäten allerdings auch zu einem der am meisten überbewerteten Kinoereignisse der letzten Jahre. (... Und dadurch lasse ich mir jetzt nicht weiter den großartigen Tobey Maguire als "meinen" Helden Spiderman kleinreden!)
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 8)
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