Donnerstag, 31. Juli 2008
Untraceable - Jeder Klick kann töten
Ein Kätzchen wird live auf der Website "KillWithMe?" gefoltert, worauf die auf Internetkriminalität spezialisierte FBI-Frau Jennifer Marsh durch einen Tipp aufmerksam gemacht wird. Der Webmaster erweist sich als ausgefuchster Techie, der zunächst unauffindbar bleibt. Wie Marsh richtig vermutet, geht der perverse Psychopath alsbald dazu über, menschliche Opfer vor seiner Webcam zu Tode zu foltern. Der Twist dabei: Je mehr Besucher sich auf seiner Seite einloggen, umso schneller stirbt das Opfer.

Die Handlung dieses Thrillers klingt vielversprechend, bietet er doch neben der Killer-Story auch jede Menge markabere Einblicke in den perversen Voyeurismus der Neuzeit. Umso grösser ist die Enttäuschung, dass das Ergebnis doch nur ein konventioneller Film von der Stange ist, der an seinen hohen Vorsätzen kläglich scheitert. Anstatt sich intensiver oder zumindest glaubhafter mit dem Thema auseinanderzusetzen, verlässt er sich doch lieber auf die gängigen Klischees zugunsten von blutigen Schauwerte für den Zuschauer (was die Intension des Streifens letztendlich ad absurdum führt). Zum Schema F der austauschbaren Handlung kommt ein Skript, das Diane Lane und Kollegen formelhafte Platitüden über die ach so böse Internetwelt sagen lässt. Das macht "Untraceable" zu einem oberflächlichen, unglaubwürdigen und vor allem auch austauschbaren 08/15 Film, obwohl es ein spannender Schocker mit sozialkritischer Komponente hätte werden können ... Eine echte Alternative (wenn auch ohne verlogene Gesellschaftskritik) bietet die CSI-Folge "Grabesstille", die von Quentin Tarantino inszeniert wurde und zeigt, wie die Ermittler einen Kollegen per Webcam beim Sterben beobachten müssen, wenn sie nicht schnell genug seinen Aufenthaltsort finden.
Bewertung: 3/10 (Moviepilot Prognose 5,5)


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