Montag, 7. Juli 2008
George Clooney ist 'MICHAEL CLAYTON'
Es sind die schlimmsten Tage seiner Karriere. Der ehemalige Staatsanwalt Michael Clayton (George Clooney) bereinigt die persönlichen Probleme der Klienten einer New Yorker Anwaltskanzlei. Sein brillanter Kollege Arthur Edens (Tom Wilkinson) soll für einen internationalen Chemikalienhersteller eine Milliarden-Dollar-Klage abwenden. Doch statt den Interessen des Großklienten bedingungslos zu folgen kommen Edens Zweifel an dessen Unschuld und er sabotiert den Fall. Michael Clayton wird beauftragt, die drohende Katastrophe abzuwenden. Ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bei dem sich Clayton der größten Herausforderung seiner Karriere stellen muss.

"Erin Brockovich" war ein Film, in dem Julia Roberts als Anwaltsgehilfin die Aufklärung eines Umweltskandals erzwang. "Erin Brockovich" war großartig, weil er den Zuschauer auf die Seite der Titelheldin zog und damit auch ganz deutlich Position bezog. Coppolas "Der Regenmacher" mit Matt Damon als Anwalt gelang zuvor ähnliches aus der Sicht eines Frischling. "Michael Clayton" betritt inhaltlich also Pfade, die diese beiden Filme - und auch einige andere - bereits abgelaufen haben. Leider gewinnt der mit Vorschusslorbeeren und Oscar-Nominierungen überschüttete Film der Handlung auch keinen neuen Dreh ab. Die Geschichte ist nicht nur absolut vorhersehbar, sondern auch ziemlich in die Länge gezogen. Wäre der Film nach einem Grisham gedreht worden, dann hätte der Mord ziemlich am Anfang stattgefunden und dann erst würde die Story um den Titelhelden losgehen. In diesem Werk aber wird die Tat ziemlich hinausgezögert, damit vorab noch eine ganze Weile "gemenschelt" werden kann (und das nur bedingt überzeugend). Vermutlich gibt es auch deshalb den zeitlichen Sprung als Einleitung, damit man mit der Bombe einen Knalleffekt zum Anfang hat, da danach (bzw davor) erst einmal eine ganze Weile nichts passiert. Und den vielgelobte Showdown hat es doch so auch schon mehrfach gegeben ("16 Blocks"). Das soll die schauspierische Leistung von George Clooney und Kollegen nicht mindern. Auch von technischer Seite kann man dem Film wenig vorwerfen, die Optik ist elegant bis unterkühlt und die Kamera fast angenehm altmodisch. Nur leider scheitert das Ergebnis an dem uninspirierten weil austauschbarem Drehbuch ohne Überraschungen oder Thrill.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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