Freitag, 20. Juni 2008
Rosa Karte - Schwule Fussballer
Weil nicht sein kann, was nicht sein "darf"

Wohl kein zweites Thema ist im Fußball ähnlich tabu, wie Homosexualität. Die Ansichten gehen von "Gibt's nicht", über "Geht nicht" bis "Darf es nicht geben". Aber: Macht eine Lebensweise, die in allen gesellschaftlichen Bereichen akzeptiert zu sein scheint, ausgerechnet vor den Vereins- und Stadientoren halt? Markus Lanz spricht darüber mit Mario Basler, Corny Littmann und einem geouteten Ex-Zweitligaprofi.



"Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass im Fußball irgendein Spieler homosexuell ist." Mario Basler, 39, kommt mit Schwulen "supergut klar", glaubt aber nicht, dass Bekenntnisse von Profispielern ohne nachteilige Folgen blieben. Der ehemalige Nationalspieler ist verwundert über Theo Zwanziger, der es zur "Chefsache" erklärte, sich dafür einzusetzen, dass sich Spieler zu ihrer Homosexualität bekennen können.

Corny Littmann, 55, ist sicher, dass es in allen Bundesliga-Klubs Homosexuelle gibt. Der Präsident des FC St. Pauli bekennt sich offensiv zu seiner Homosexualität und ist von den Fans seines Vereins akzeptiert. Eine Liberalisierung im Profifußball sieht Littmann nur durch "ein kollektives Outing ehemaliger Spieler, die beruflich so abgesichert sind, dass sie keine beruflichen Nachteile befürchten müssen."

"Ich habe in ständiger Angst gelebt, entdeckt zu werden." Marcus Urban, 36, spielte in der 2. Bundesliga bei Rot-Weiß Erfurt und musste seine Homosexualität unterdrücken. In der Folge brachen seine Leistungen ein, bis er seine Karriere schließlich aus Scham beendete. Bei "Markus Lanz" spricht er über "Alibi-Frauen" und erklärt, warum sich keine Erstligaspieler outen.
Quelle: http://markuslanz.zdf.de/

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