Dienstag, 10. Juni 2008
Mein Freund der Wasserdrache
Angus leidet unter dem Tod des Vaters im Krieg. Vom Strand nimmt er einen Stein von der Größe eines Straußeneis mit nach Hause. Daraus schlüpft eine kleine, überaus hungrige Echse. Der neue Spielkamerad wird alsbald als Wasserdrache identifiziert und wächst sehr schnell zu imposanter Größe heran. Damit beginnen auch schon die Probleme. Denn Angus kann die Existenz des Drachen nicht länger allein verheimlichen. Und das Militär rückt auf den Plan, um das vermeintliche Untier zu beseitigen ...

Erinnerungen werden wach an "Free Willy" oder den Film-der-Filme für gestrandete Wesen in der Obhut von Kindern (sprich Spielbergs "E.T."). Den Vergleich muss diese Verfilmung nach dem Kinderbuch von Dick King-Smith ("Schweinchen namens Babe") gar nicht scheuen, erfüllt er doch perfekt die Erwartungen an einen familiengerechten Film um die Freundschaft zwischen Tier (oder Wesen) und Menschenkind (überaus sympatisch der junge Alex Etel). Aber "Mein Freund der Wasserdrache" ist mehr als nur die übliche Freundschaftsgeschichte. Die Story erzählt auch vom Krieg, wie er Familien auseinanderreißt (der Vater ist im Krieg verschollen, die Beziehung zwischen Mutter und Sohn ist seitdem sehr distanziert) - und wie er der Obrigkeit die Möglichkeit gibt, sich im Namen des Vaterlandes über die Grundrechte des Einzelnen hinwegzusetzen (die Truppe der britischen Armee besetzt kurzerhand das Haus als Staatsquartier und bestimmt fortan das Geschehen). In diesen Momenten entwickelt der Film Parallelen zum brutalen Fantasymärchen "Pans Labyrinth", ohne allerdings die familientaugliche Ebene zu verlassen. Gleichzeitig gelingt es zudem, den Mythos um das "Ungeheuer von Loch Ness" mit einem Augenzwinkern einzufangen. Also eine ganze Menge für einen Film, den manch einer voreilig als Kinderfilm einkategorisiert hatte ...
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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