Sonntag, 11. Mai 2008
Bye Bye Harry
Ian (Iddo Goldberg) und Emma (Joanna Page) fahren trotz akuter Beziehungskrise gemeinsam in die Schweiz, um einen antiken Jaguar zu gutem Geld zu machen. Bei dieser Gelegenheit will man Ians Bruder Stuart (Tim Dutton) und Schwägerin Sophie (Veronica Ferres) besuchen, doch kommt es schon auf der Anreise zu einem folgenschweren Unfall mit dem Edel-Kfz. Um ein drohendes finanzielles Debakel zu vermeiden, greift Ian zu einem Trick und entführt gegen Lösegeld die sterblichen Überreste des unlängst verblichenen Komiker-Weltstars Harry Hackett. Zwei zwielichtige Automechaniker (Til Schweiger und Bela B.) haben aber ganz andere Pläne ...

So sieht es also aus, wenn Regisseur Robert Young ("Wilde Kreaturen") mit deutschen Darstellern britisch-schwarzen Humor inszenieren will. Den typisch britischen Stil merkt man in jeder Szene, allerdings bleibt das mittelmäßige Drehbuch hinter ähnlichen Filmen wie "Grabgeflüster“ oder "Puppenmord" deutlich zurück. Auch die Darsteller agieren eher durchschnittlich (ausser dem sympatischen Iddo Goldberg) und wirken in der Synchronisation zudem ungewöhnlich künstlich (Schweiger mit Pseudodialekt).
Nun ist es schon manchen erfahrenen Regisseuren gelungen, aus mässigen Drehbüchern und durchschnittlichen Darsteller Leistungen einen unterhaltsamen bis sehr witzigen Film zu basteln. Leider beschränkt sich die Erfahrung von Robert Young auf die 93er Klamotte "Und ewig schleichen die Erben" und auf "Wilde Kreaturen" von 1997 (wo er aber gerüchteweise von Fred Schepisi ersetzt wurde, der das Ende nachdrehen musste). Und das merkt man dem Film auch an, der in jeder Szene seltsam blass bleibt.
Ich kann mich nicht dem Eindruck erwehren, dass "Bye bye Harry" hätte sehr witzig werden können, wenn man ihn mit mehr Pfiff, Elan und Tempo inszeniert hätte. So ist er nur mässig unterhaltende Durchschnittsware.
Bewertung: 3,5/10


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