Dienstag, 6. Mai 2008
'FILM NOIR' ALS COMIC
Ein Mann wacht am „Hollywood“-Schild in den Hügeln von LA auf – kein Gedächtnis, aber dafür einen toten Cop neben sich. Er macht sich auf die Suche nach seiner Identität, scheint gleichzeitig der Privatdetektiv Sam Ruben und der miese Drecksack David Hudson zu sein. Bald ist ihm die Polizei auf den Fersen, und Gangster unbekannter Herkunft greifen ihn mit Helikoptern und Bazookas an. Die Recherche hat aber auch ihre gute Seiten: Sam/David vögelt nacheinander seine Nachbarin, eine heroinsüchtige High Society-Lady, und eine Stripperin. Langsam findet er heraus, dass es keine gute Idee sein kann, das Gedächtnis von „David Hudson“ zurück zu bekommen …

Dieser Trickfilm sieht aus wie eine Mischung aus altmodischen Erwachsenencomics und neuen Computerspiel Bildern. Er zeigt sich in schwarz-weiss mit popartigen Farbtupfern wie gelbes Kanonenfeuer und blutrote Lippen. Damit erinnert er nicht nur an alte und neue "Film Noir" Gangsterfilme (z.B. „LA Confidential“), sondern vor allem an die abstrakte Comic Verfilmung "Sin City". Im Blutgehalt steht er den realen Vorbildern in nichts nach; es wird zielsicher in die Köpfe geschossen bis das Blut in alle Richtungen spritzt. Dazu gibt es jede Menge Softporno, unglaubliche Handlungstwists und einen auffällig guten Jazz-Score. Das ist alles sehr cool anzusehen, vor allem wenn man auf die Art von Comics steht. Aber leider fehlt es vor lauter bösen Buben und perversen Mädchen an Spannung, um das Interesse bis zum Ende aufrecht zu halten. Kann man trotzdem mal sehen.
Bewertung: 6,5/10


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