Dienstag, 4. November 2008
Präsidentschaftswahlen in den USA
Der Tag der Entscheidung: Obama vs McCain

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Oliver Stones 'JFK - Tatort Dallas'
Dallas am 22.11.1963: Präsident John F. Kennedy wird ermordet. Zwei Tage später wird der mutmaßliche Mörder Lee Harvey Oswald erschossen. Für die Regierung ist der Fall damit erledigt - doch Staatsanwalt Jim Garrison kommt zu einem anderen Ergebnis: Kennedy ist das Opfer eines in höchste Kreise führenden Komplotts geworden ...

Sicher hat Oliver Stone gerade Ende der 80er einige großartige Filme abgeliefert, aber für mich ist "JFK" das Meisterwerk des umstrittenen Regisseurs. Unabhängig von der Brisanz des Themas gelingt es Stone, einen von Anfang an packenden Thriller zu erzählen, dessen vielschichtige Handlung der Zuschauer nicht unbedingt ohne Vorkenntnisse beim erste Mal erfassen kann, der ihn aber von Anfang an zu packen weiss. Die Mischung aus Dokumentar- und nachgestellten Spielszenen sorgt für eine andauernde Dynamik, die in eine spannende Gerichtsverhandlung und den grandiosen Monolog von Garrison mündet. Wo andere Filmmacher schon an der Länge der Szene (31 Minuten) scheitern, kombiniert der Regisseur in einer furiosen Schnittfolge die dramatische Gerichtsszene mit Originaldokumenten, um jedes von Jim Garrisons Ausführungen zu untermauern. Dabei liefert Kevin Costner als Bezirksstaatsanwalt mit Verschwörungstheorien vielleicht die beste Leistung seiner Karriere ab. Da ist es sogar erst einmal zweitrangig, inwieweit Oliver Stone tatsächlich Partei ergreift für ein belogenes Amerika oder aber doch nur pathetische Geschichtsverfälschung betreibt. Zumindest regt er dazu an, die Darstellungen der Offiziellen deutlich zu hinterfragen. Die Wahrheit ist irgendwo da draussen ...
Bewertung: 9/10


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Dienstag, 4. November 2008
Will Smith ist 'Hancock'
Hancock (Will Smith) kann fliegen, ist superstark und unverletzbar – aber er ist auch ein schlampiger, ständig betrunkener Arsch, der Millionenschäden anrichtet, wenn er gegen das Böse antritt. Als er das Leben eines PR-Managers namens Ray (Jason Bateman) rettet, beschließt Ray, Hancocks Image aufzumöbeln – was damit anfängt, dass Hancock sich selbst den Behörden ausliefert und für sein wenig gesetzestreues Verhalten in den Knast geht. Der Gedanke dabei ist, dass die Kriminalitätsrate steigt, sobald Hancock im Gefängnis ist, und die Leute feststellen werden, wie nützlich Hancock in Wirklichkeit ist.

Will Smith ist ein Phänomen. Seit 1995 liefert er einen Film pro Jahr, der fast immer zu den Blockbustern des Jahres gehört (wenn man vom kleinen Hänger um die Jahrhundertwende hinwegschaut). Er ist als Schauspieler die vielleicht sicherste Bank Hollywoods. Und ganz ehrlich: wirklich schlecht sind seine Filme nie, auch wenn sie in letzter Konsequenz zumeist der Massen- und Familientauglichkeit Tribut zahlen und deshalb selten wirklich in die Tiefe gehen. Gleichwohl verzeiht man das dem Sympathen, dem es gelingt, sowohl Männer als auch Frauen aller Altersklassen anzusprechen. Um dieses Image nicht zu gefährden, hält sich auch "Hancock" ziemlich an der Oberfläche. Anfangs gibt es den (im Trailer angekündigten) teil ziemlich ordinären Klamauk, der für gute Laune sorgt. Dann aber driftet die skurile Geschichte überraschend ins Melodramatische, wenn sich die universelle Verbindung der beiden Hauptpersonen mehr und mehr herauskristallisiert. Diese kitschige Storyline wäre gar nicht so schlimm, würden die mit Special Effects vollgestopften und mit hektischer Wackelkamera aufgenommenen Actionsequenzen nicht einfach nur anstrengen. Zwar wirkt "Hancock" immer noch unterhaltsamer als das ähnlich gelagerte "Die Super-Ex". Aber auch hier bleibt der Eindruck, dass der Film Blockbuster-gerecht vom allem ein bißchen liefert, aber nichts wirklich konsequent vertieft wird. Trotzdem hat "Hancock" immer noch den Will Smith Bonus.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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Michael Hanekes
Funny Games (1997) + Funny Games US
Ein arriviertes Ehepaar macht zusammen mit seinem Sohn Urlaub im schicken Domizil in den Hamptons. Völlig unvermittelt brechen zwei weiß behandschuhte junge Männer in die Idylle ein. Nach kurzem Smalltalk geben sie der Familie gewalttätig zu verstehen, dass sie es auf das Leben der hilflosen Menschen abgesehen haben - nicht ohne sie zuvor mit "komischen Spielen" gefoltert zu haben: Sie zwingen die Frau zu wählen, wer zuerst und auf welche Weise sterben soll.

Sicherlich gehört "Funny Games" von 1997 zu den verstörensten und schockierensten Thrillern des letzten Jahrzehnts, weil er den Zuschauer täuscht, brüskiert und aufs heftigste mit dessen eigenen Voyeurismus konfroniert. Die Reaktionen der Kritiker auf die Gewaltorgie gehen von betroffener Begeisterung bis zu entsetzter Ablehnung. Kaltgelassen hat der Film aber anscheinend niemanden. Bewertung: 7,5/10



Warum aber zehn Jahre später ein fast 1:1 identisches Remake?
Sowas ist offenbar nötig für die USA, da der durchschnittliche Amerikaner nun einmal nichts im Kino anschaut, was nicht aus dem eigenen Land kommt. Das erklärt vielleicht erst einmal den Grund für das Remake. Dass Regisseur Michael Haneke aber sein Original fast Bild für Bild nachstellt und nur in Nuancen verfeinert, ist allerdings schon ungewöhnlich. Sowas hat bisher nur Gus van Sant mit seiner gescheiterten Farbkopie von "Psycho" gewagt. Trotzdem kann man nicht sagen, dass Hanekes US-Version schlechter ist als seine europäische. Sie ist einfach kaum anders, allerhöchstens in Bild und Ausstattung etwas amerikanischer. Insofern wird jeder enttäuscht sein, der den österreichischen "Funny Games" kennt und sich auch nur irgendetwas innovativ Neues erwartet.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 7)


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Brücke nach Terabithia
Jesse (JOSH HUTCHERSON) hat den Ruf, der schnellste Läufer seiner Schule zu sein. Bis er auf Leslie (ANNASOPHIA ROBB) trifft, die mit ihren Eltern neu in den Ort gezogen ist. Mit Leslie beginnt ein neues Kapitel in Jesses Leben: Denn Leslie läuft nicht nur schneller als er, sondern beeindruckt ihn auch mit ihrer überschäumenden Phantasie und ihrem Einfallsreichtum. Sie werden Freunde und erschaffen sich auf Leslies Initiative hin kurzerhand ihre eigene Welt: „Terabithia“ – ein geheimes Königreich in den Wäldern. In diesem magischen Reich voller Fabelwesen finden Jesse und Leslie Zuflucht vor Schulproblemen, Eltern und Lehrern. Gemeinsam besuchen sie ihre Phantasiewelt so oft sie können.

Der größte Fehler dieses wunderbaren Films ist die Marketingstrategie, ihn als neues "Chroniken von Narnia" Action Spektakel verkaufen zu wollen. Selbst der Trailer konzentiert sich fast ausschließlich auf die fantastischen Momente der Geschichte. Dabei erzählt der Film auf sensible Weise von den Sehnsüchten und Sorgen der Teenager, die nur am Rande in der selbst geschaffenen Fantasy Welt münden. Er behandelt glaubhaft Themem wie Eifersüchte, Erwartungsdruck und auch Mobbing in der Schule, ohne ins gängige Klischee abzudriften. Die Darsteller, insbesondere die Kids, sind dabei das ganz große Plus dieser gefühlvoll inszenierten Geschichte über Freundschaft, den man eher mit dem süssen "My girl" aus den 90ern vergleichen kann als mit den Fantasy Spektakeln der letzten Zeit.
Bewertung: 8/10


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