Freitag, 19. September 2008
Starship Troopers 3
Auf einem Farmplaneten fechten die Trooper unter Leitung von Col. John Rico gegen helle Heerscharen rasender Bugs, auf beiden Seiten kommen dabei neue Waffen und Strategien zum Einsatz. Doch gibt es auch Kritiker des Krieges, davon nicht wenige auf dem Farmplaneten, und mit denen macht die Föderation kurzen Prozess. Darüber kommt es zum Streit zwischen Rico und seinem alten Kumpel Dix Hauser. Doch eine Rettungsmission und die Suche nach einem Spion in den eigenen Reihen eint die Freunde wieder.

"Wenn Sie gegen den Krieg sind, dann sind sie gegen uns! - Das sagte der Förderationsrichter, als er erklärte, der Tod durch Erhängen sei für all jene gerechtfertigt, welche die Moral der Förderation untergraben!"
Noch nie habe ich nationalsozialistisches Gedankengut so klar formuliert und so konsequent für einen Unterhaltungsfilm der Neuzeit mißbraucht erlebt. Und das eben nicht nur kurz, um die verwirrten Geister der Bösen zu erklären, sondern tatsächlich über die volle Spielzeit als Leitmotiv der heldenhaften Troopers.
Im berüchtigten Teil Eins von Paul Verhoeven mögen die faschistoiden Elemente noch als überspitzte Satire durchgehen. Für solch eine Ausrede braucht man aber wenigstens inhaltliche Substanz, und die fehlt diesem dummen Machwerk völlig. Ausgeglichen wird dieses Manko in der zweiten Hälfte durch Zumischen von extrem platt dargestellten religiösen Motiven, mit denen der Film inhaltlich endgültig aus den Fugen gerät (wobei die Vermischung von Religion und Faschismus durchaus ein provokanter Ansatz sein könnte). Spätestens als die tapferen Soldatinnen zu Gott um Hilfe beten und ihnen die helfende Hand von Trooper Johnny Rico aus dem Himmel entgegengestreckt wird, sollte man hoffen, dass der Fernseher nicht vor Scham implodiert.
Über die Darsteller muss man sicher nicht viel Worte verlieren: Casper Van Dien wirkt einmal mehr als lebendig gewordener Ken mit Spielzeugwaffen, seine im Privaten angetraute Frau Catherine Oxenberg hatte ihre Bestzeit ohnehin in den 80ern als gruselige Armanda Carrington und Jolene Blalock bringt auch nicht mehr Mimikspiel auf den Bildschirm wie als emotionslose Vulkanierin T'Pol. (Und habe ich da ernsthaft im Raumschiff den "Star Trek"-Spruch "Wir sind unter Warp gefallen!" aus ihrem Mund vernommen?) Ein Machwerk zum Fremdschämen!
Bewertung: 0/10


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Beerfest - Das König der Filme
Als die amerikanischen Brüder Todd und Jan Wolfhouse nach Deutschland reisen, um die Asche ihres Grossvaters (Donald Sutherland !!!) auf dem Oktoberfest zu verstreuen, stolpern sie über eine supergeheime, Jahrhunderte alte Biertradition: das "Bierfest" - die Olympiade der Biertrinker. Bei diesem Wettkampf in den Kellerräumen unterhalb der Theresienwiese werden sie von ihren deutschen Cousins (u.a. Ralf Moeller) und dem Onkel (Jürgen Prochnow) nicht gerade herzlich begrüsst: Die von Wolfhausens zeigen Todd und Jan die kalte Schulter, beleidigen ihre Vorfahren und - was noch viel schlimmer ist - trinken sie unter den Tisch! Doch Todd und Jan schwören, im nächsten Jahr nach München zurückzukehren, um ihre Familienehre wiederherzustellen!

Saublöde Oktoberfest Klischees, Wettsaufen mit bierfesten Deutschen in bayrischer Tracht und amerikanische Schauspieler der C-Klasse mit entsprechendem Dialekt und schwuchteligem Unterton - wer denkt sich so etwas aus?
Dass Jürgen Prochnow inzwischen schmerzfrei bei der Auswahl seiner Rollen scheint, ist schon seit seinen letzten Filme aufgefallen. Spätestens aber der Name Ralf Möller sollte eine deutliche Warnung sein, die Finger von diesem Objekt zu lassen. Ich wollte nicht hören - also hab ich es nicht anders verdient. Soviel Alkohol gibt es nicht, um sich soviel hirnlosen Schwachsinn schön zu trinken!
Bewertung: 0/10 (Moviepilot Prognose 6 !!!)


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Donnerstag, 18. September 2008
Tödliche Entscheidung
Andy bezieht als Immobilienmakler ein sechsstelliges Jahreseinkommen und ist mit einer schönen Frau verheiratet. Um allerdings seinen extravaganten Lebensstil und seinen exzessiven Drogenkonsum zu finanzieren, hat er Geld seiner Firma veruntreut. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Betrug auffliegt. Doch hat Andy eine Idee, wie er seine Probleme lösen kann - zumindest die finanziellen. Er muss nur seinen kleinen Bruder überreden mitzumachen. Hank soll den Juwelierladen ihrer Eltern ausrauben. Doch der Überfall scheitert blutig, mit verheerenden Konsequenzen. Und bald ist den beiden nicht nur die Polizei auf den Fersen.

50 Jahre nach seinem Debüt mit "Die 12 Geschworenen" liefert Sidney Lumet mit 84 Jahren noch einmal einen meisterlichen Film zwischen Thriller und Familiendrama. Dafür nutzt er moderne Stilmittel wie Zeit- und Perspektivsprünge ebenso wie hektischen MTV-Schnitt zwischen den Szenen. Solche Effekte nutzt der Regisseur aber nicht zum aufgesetzten Selbstzweck, sondern er treibt damit die fühlbare Spannung des Dramas auf die Spitze. Auch wenn sich in der Mitte des Films manche Rückblende wiederholt, funktionieren die Perspektivwechsel konsequenter und nicht derart schablonenhaft wie im ähnlich gelagerten "8 Blickwinkel". Über die durchweg sehr gute Leistung der Schauspieler (Hoffman - Hawke - Finney) muss man nicht weiter reden. Von den zahlreichen Thriller-Dramen der letzten Zeit gehört "Before the Devil Knows You're Dead" (Teil eines irischen Trinkspruches) mit Sicherheit zu den Besten. Es überrascht warum diese als verschachtelter Krimi getarnte Charakterstudie bei den diesjährigen Oscar-Verleihung gar keine Rolle spielte.
Bewertung: 8/10 (Moviepilot Prognose 8)


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Raw Feed presents 'Otis'
Auch nach Jahren hat der eigentümliche Otis seinen Misserfolg beim High-School-Abschlussball noch nicht verkraftet. Um sich Erleichterung zu verschaffen, sperrt er nette Mädchen in seinen Keller, spielt mit ihnen Psychospielchen und verteilt sie anschließend zerstückelt in der Stadt. Sein neuestes Opfer soll die wunderschöne Riley sein, die sich jedoch ihrem Kidnapper als durchaus gewachsen zeigt. Und es kommt noch schlimmer: nachdem es Riley gelingt, ihre Eltern zu verständigen, ziehen Vater, Mutter und Bruder Lawson aus, Otis eine Lektion zu erteilen.

"Otis" aus der "Raw Feed"-Horrorreihe ist nicht einfach ein weiterer Lowbudget Folter-Film auf der nicht abnehmende "Saw"/"Hostel"-Welle. Er ist blutiger Thriller und abgedrehte Satire zugleich. Und das liegt nicht nur an Bostin Christopher als skurile Titelfigur, sondern auch an der abgedrehten Familie des jüngsten Opfers Riley, die zwar mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hat, aber sich doch zusammenraufen kann, wenn des darum geht die Schande an der Tochter zu rächen. Die bösen Selbstjustiz Szenen sind auch die Höhepunkte des schwarzen Humors, der die ganze Story durchzieht. Ansonsten hat der Film natürlich nicht viel Neues zu bieten und gestaltet sich gar ziemlich zähflüssig. Freunde des Genre werden sich trotzdem über blutige 90 Minuten gut unterhalten fühlen.
Bewertung: 5,5/10


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