Dienstag, 2. September 2008
Bernd Eichingers 'Baader Meinhof Komplex'


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Steven Spielbergs 'München'
Am 5. September 1972 töteten Mitglieder einer palästinensischen Terrorgruppe während der Olympischen Spiele in München elf Israelis. Als Reaktion auf deren Ermordung beauftragt Israels Präsidentin den Geheimdienstmann Avner Kauffman, die Drahtzieher des Attentats ausfindig zu machen und zu eliminieren. Zusammen mit einem Spezialistenteam begibt er sich auf die Suche nach den Mördern und zieht dabei eine blutige Spur durch Europa. Bald plagt Kauffman das Gewissen, und er beginnt an der Racheaktion zu zweifeln.

Was macht es cineatisch relevant, wenn ein vermeindlich Guter auf die Reise geht, um die vermeindlich Bösen nach für nach auszulöschen? Okay da gibt es massig Filme, die auf einen solchen Plot aufgebaut sind. Allerdings geben sie nicht vor, einen politisch hochambitionierten weil wahre Ereignisse dokumentierenden Background zu haben. Rein technisch kann man Spielberg natürlich nichts vorwerfen, denn vom Inszenieren versteht der Erfolgsregisseur freilich etwas. Trotzdem hat er sich an einem Drehbuch überhoben, das für das brisante Thema viel zu bieder und mit banalen (und verdächtig einseitigen) Dialogen daherkommt. Allein die Schlußszenen triefen nur so vor oberflächlicher Polemik. Letztendlich bläht Spielberg eine Story auf über 160 Min auf, die als unterhaltender Politthriller so gar nicht funktionieren will. Eins ist der politische Rache-Film nämlich so gar nicht: spannend - und das ist ein Armutszeugnis für einen selbsternannten Thriller.
Bewertung: 3/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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Sonntag, 31. August 2008
Snipers Valley - Mörderischer Frieden
Tom und Charly sind 1999 als Bundeswehrsoldaten für die KFOR-Truppen im Kosovo stationiert. Als eine serbische Krankenschwester von einem Heckenschützen getroffen wird, eilt Charly entgegen der Befehle zu Hilfe und wird dabei selbst angeschossen. Tom gelingt es jedoch den Schützen zu stellen bevor Schlimmeres passiert. Es handelt sich um einen Jungen, dessen Mutter nur wenige Tage zuvor einer Mine zum Opfer gefallen ist. Eine radikale Albanergruppierung hatte ihm die Profiwaffe in die Hand gedrückt.

In Hollywood hat es Tradition, Geschichten auch an Kriegsschauplätzen zu erzählen (spätestens seit Vietnam). Solch eine Tradition gibt es in Deutschland nicht, zumal das Ansehen von Bundeswehr in der Bevölkerung sehr zwiespältig ist. Insofern ist "Mörderischer Frieden" ohne die bereits vorgegebene negative Haltung gegenüber der Armee schon einmal ein Novum. Allerdings merkt man dem Film auch öfters an, dass er sich auf ungewöhnliches Gebiet vorwagt, wenn er kritisch unterhalten möchte, ohne zum gefürchteten deutschen Lehrfilm abzurutschen. Mutig ist es, sich amerikanischer Stilmittel zu bedienen und auch vor (manchmal unbeholfenem) Pathos nicht zurückzuschrecken. Eher platt wirkt es allerdings, wenn man über die für die Soldaten unsicheren Zustände vor Ort auch noch eine Dreiecksgeschichte a la "Pearl Harbour" spinnen will. Auch das überdeutlich symbolträchtige Ende hinterlässt einen etwas bitteren Beigeschmack beim Zuschauer.
Das man trotzdem nicht zu kritisch mit dem "Tal der Scharfschützen" (so der reißerische englische Zweittitel "Snipers Valley") umgehen sollte, liegt am überzeugenden Spiel der Jungdarsteller. Besonders Max Riemelt zeigt wieder einmal sein Talent, seinen Figuren sympatische Konturen zu geben, obwohl er nur die zweite Hauptrolle spielt. Auch Adrian Topol (sonst eher bekannt für "Tatort"-Beteiligungen), Susanne Bormann (demnächst im "Baader-Meinhof-Komplex") und Damir Dzumhur als albanischer Junge machen das beste aus dem ambitionierten Drehbuch, selbst wenn es gerade ins Klischeehafte abzurutschen droht. Und sowas hat man schließlich aus Hollywood schon viel schlechter zu sehen bekommen.
Bewertung: 7/10


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