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Freitag, 11. Juli 2008
IM TAL VON ELAH
crizcgn, 01:34h
Mike Deerfield ist ein dekorierter US-Soldat, der nach der Rückkehr von seinem Irak-Einsatz in die USA spurlos verschwindet. Sein Vater Hank, ein pensionierter Berufssoldat, macht sich auf die Suche nach dem Sohn und kann nach anfänglichem Misstrauen auf die junge Polizistin Emily Sanders bauen. Gemeinsam stoßen sie auf eine Wand des Schweigens, was schnell einen fürchterlichen Verdacht nährt: Könnte Mike nach einer durchzechten Nacht von Freunden aus seinem eigenen Platoon ermordet worden sein?
Ich war nie so euphorisch wegen "L.A.Crash", der sicherlich technisch und von den schauspielerischen Leistungen hervorragend war, aber als Episodenfilm die Spannung nicht in allen Handlungssträngen halten konnte. "Valley of Elah", der nachfolgende Film von Regisseur Paul Haggis, ist da anders, weil er eine geradlinige Geschichte erzählt, auch wenn sie wieder auf verschiedenen Ebenen funktioniert. Dieses Militärdrama ist dank der ausgefeilten Regie äußerst spannend, auch wenn es viele Passagen gibt, in denen man gar nichts hört ausser das Summen vom Fernseher. Es sind aber genau diese stillen Momente, die den Zuschauer umso mehr packen. Und das liegt zumeist am Hauptdarsteller. Tommy Lee Jones gibt eine zurecht Oscar-nominierte Leistung als pedantischer Exsoldat und Vater, der im Laufe der Zeit aber immer mehr innerlich zerbricht. Als gleichwertige Partnerin hat er Charlize Theron als Detective Emily Sanders an seiner Seite, die ihn unterstützt auf der Suche nach der Wahrheit und einige grossartige Szenen hat. Erschreckend gut ist auch Susan Sarandon, der zwar als leidende Mutter nur wenige Momente bleiben, in denen sie aber die Leinwand mit ihrem intensiven Spiel füllen kann. Mit diesen Schauspielern funktioniert das "Tal von Elah" als Drama ebenso hervorragend wie als spannender Polizeithriller. Doch letztendlich möchte der Film auch Antikriegsfilm sein (ohne Krieg). Die Einsätze machen aus den jungen Leute geistige Monster, so muss der patriotische Vater erkennen. Hier überspannen die Macher fast den Bogen. Wenn Regisseur Haggis zum Schluß die amerikanische Flagge verkehrt herum aufhängen lässt als Symbol, dass etwas nicht in Ordnung ist, wirkt das grob plakativ. Andererseits aber auch nicht mehr plakativ wie wenn in den ganzen US-Actionfilmen die Flagge patriotisch in die Kamera gehalten wird.
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 8)
Ich war nie so euphorisch wegen "L.A.Crash", der sicherlich technisch und von den schauspielerischen Leistungen hervorragend war, aber als Episodenfilm die Spannung nicht in allen Handlungssträngen halten konnte. "Valley of Elah", der nachfolgende Film von Regisseur Paul Haggis, ist da anders, weil er eine geradlinige Geschichte erzählt, auch wenn sie wieder auf verschiedenen Ebenen funktioniert. Dieses Militärdrama ist dank der ausgefeilten Regie äußerst spannend, auch wenn es viele Passagen gibt, in denen man gar nichts hört ausser das Summen vom Fernseher. Es sind aber genau diese stillen Momente, die den Zuschauer umso mehr packen. Und das liegt zumeist am Hauptdarsteller. Tommy Lee Jones gibt eine zurecht Oscar-nominierte Leistung als pedantischer Exsoldat und Vater, der im Laufe der Zeit aber immer mehr innerlich zerbricht. Als gleichwertige Partnerin hat er Charlize Theron als Detective Emily Sanders an seiner Seite, die ihn unterstützt auf der Suche nach der Wahrheit und einige grossartige Szenen hat. Erschreckend gut ist auch Susan Sarandon, der zwar als leidende Mutter nur wenige Momente bleiben, in denen sie aber die Leinwand mit ihrem intensiven Spiel füllen kann. Mit diesen Schauspielern funktioniert das "Tal von Elah" als Drama ebenso hervorragend wie als spannender Polizeithriller. Doch letztendlich möchte der Film auch Antikriegsfilm sein (ohne Krieg). Die Einsätze machen aus den jungen Leute geistige Monster, so muss der patriotische Vater erkennen. Hier überspannen die Macher fast den Bogen. Wenn Regisseur Haggis zum Schluß die amerikanische Flagge verkehrt herum aufhängen lässt als Symbol, dass etwas nicht in Ordnung ist, wirkt das grob plakativ. Andererseits aber auch nicht mehr plakativ wie wenn in den ganzen US-Actionfilmen die Flagge patriotisch in die Kamera gehalten wird.
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 8)
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Donnerstag, 10. Juli 2008
Stephen Kings DER NEBEL auf DVD
crizcgn, 01:48h
Ein Sturm zieht herauf in der kleinen Stadt Bridgton an der Küste von Maine. Der Filmplakatzeichner David Drayton (Thomas Jane) kann gerade noch sein Atelier verlassen, als der Baum seines Großvaters durch die Scheibe hereinbricht. Am nächsten Tag stellen er und seine Frau den entstandenen Schaden fest, neben dem Fenster wurde auch ihr Bootshaus von einem Baum zerstört. Der Baum gehörte zum Grundstück des Großstadtanwalts Brent Norton (Andre Braugher), mit welchem die Draytons im letzten Jahr gerichtlich zu tun hatten. Da von den Bergen eine Nebelwolke herabzieht, machen sich David und Norton - dessen Auto auch von einem Baum zerstört wurde - auf in den örtlichen Supermarkt. Dort angekommen erleben die beiden und Davids fünfjähriger Sohn ein scheinbares Erdbeben, ehe sie mit den übrigen Kunden von einem blutenden Dan Miller (Jeffrey DeMunn) wieder in den Laden getrieben werden. Etwas verstecke sich im Nebel presst Dan nur hervor und die Menschenmasse verbarrikadiert sich erstmals im Supermarkt. Als David gemeinsam mit dem Assistant Manager Ollie (Toby Jones) und drei weiteren Männern ins Lager geht und die übrigen darauf bestehen den Generator von außen zu reinigen, werden sie von einem Schwarm Tentakelarmen angefallen. Fortan splittet sich die Menge im Supermarkt in drei Lager auf: die Skeptiker um Norton, die Verängstigten um David und dann gibt es im Hintergrund noch die christlich-fundamentalistische Mrs. Carmody (Marcia Gay Harden), welche den Weltuntergang predigt. Währenddessen bricht die Nacht mit neuen Geschöpfen herein ...
www.wicked-vision.com
Mit Horror Verfilmungen nach Motiven von Stephen King ist es so eine Sache. Meist bekommt man einen ähnlich motivierten Film, der je nach Budget und Aufwand sehr gut ("In einer kleinen Stadt", Kubricks "Shining") bis katastrophal ("The Mangler") ausfallen kann - oder irgendwo dazwischen. Insofern sollte man wissen, worauf man sich bei einer DVD wie "Der Nebel" einlässt. Allerdings führt dieses Mal kein geringerer als Frank Darabont Regie, und der brachte bereits die erfolgreichen Stephen King Dramen "Die Verurteilten" und "The Green Mile" auf die Leinwand.
Doch auch im reinen Horror Metier überzeugt der Regisseur, indem er die gängigen Klischees routiniert und glaubhaft zu einer spannenden Geschichte verbindet. Seine starken Momente hat der Film allerdings weniger in den Szenen, in denen die Kreaturen angreifen, sondern eher in den ruhigen Einstellungen, in denen man vor lauter Nebel nicht erkennt, was auf den Zuschauer zukommt. Die Szene mit dem Seil ist nur ein Beispiel dafür (Erinnerungen werden wach an "Poltergeist"), die endgültige Flucht durch die graue Masse ein weiteres.
Gleichsam ist es nicht nur der Nebel mit seinen Monstern, der für Angst und Schrecken sorgt, sondern auch Mrs. Carmody lehrt die "ehrbaren" Menschen in ihrem religiösen Wahn das Fürchten (und erinnert dabei durchaus an die Übermutter aus "Carrie"). Zwar wirkt der Film gerade in diesen dramatischen Momenten ziemlich plakativ, aber es gelingt Marcia Gay Harden als fanatische Predigerin gerade noch die Balance zu halten zwischen Wahnsinn und Overacting (den Szenenapplaus beim Abgang hat sie sich dennoch verdient).
Das der Film sich am Ende vom spannenden B-Movie zum epischen Endzeit-Drama (mit stimmungsvollem Score) entwickelt, ist wieder dem Regisseur zu verdanken (oder ihm anzukreiden - wie man es sehen mag). Die Konsequenz der letzten Szene schlägt dann auch vieles, was Hollywood in letzter Zeit ins Kino gebracht hat, der endgültige Twist gleicht dem bitteren Schlag in die Magengrube.
Wenn man sich auf genau den Horror einlässt, den man bei Autor der Vorlage erwarten kann, dann könnte man sogar positv überrascht werden von dieser spannenden Verfilmung (wer allerdings ein Drama mit tiefschürfender Charakterstudie erwartet, sollte eher nochmal auf "Die Verurteilten" zurückgreifen).
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose 8)
www.wicked-vision.com
Mit Horror Verfilmungen nach Motiven von Stephen King ist es so eine Sache. Meist bekommt man einen ähnlich motivierten Film, der je nach Budget und Aufwand sehr gut ("In einer kleinen Stadt", Kubricks "Shining") bis katastrophal ("The Mangler") ausfallen kann - oder irgendwo dazwischen. Insofern sollte man wissen, worauf man sich bei einer DVD wie "Der Nebel" einlässt. Allerdings führt dieses Mal kein geringerer als Frank Darabont Regie, und der brachte bereits die erfolgreichen Stephen King Dramen "Die Verurteilten" und "The Green Mile" auf die Leinwand.
Doch auch im reinen Horror Metier überzeugt der Regisseur, indem er die gängigen Klischees routiniert und glaubhaft zu einer spannenden Geschichte verbindet. Seine starken Momente hat der Film allerdings weniger in den Szenen, in denen die Kreaturen angreifen, sondern eher in den ruhigen Einstellungen, in denen man vor lauter Nebel nicht erkennt, was auf den Zuschauer zukommt. Die Szene mit dem Seil ist nur ein Beispiel dafür (Erinnerungen werden wach an "Poltergeist"), die endgültige Flucht durch die graue Masse ein weiteres.
Gleichsam ist es nicht nur der Nebel mit seinen Monstern, der für Angst und Schrecken sorgt, sondern auch Mrs. Carmody lehrt die "ehrbaren" Menschen in ihrem religiösen Wahn das Fürchten (und erinnert dabei durchaus an die Übermutter aus "Carrie"). Zwar wirkt der Film gerade in diesen dramatischen Momenten ziemlich plakativ, aber es gelingt Marcia Gay Harden als fanatische Predigerin gerade noch die Balance zu halten zwischen Wahnsinn und Overacting (den Szenenapplaus beim Abgang hat sie sich dennoch verdient).
Das der Film sich am Ende vom spannenden B-Movie zum epischen Endzeit-Drama (mit stimmungsvollem Score) entwickelt, ist wieder dem Regisseur zu verdanken (oder ihm anzukreiden - wie man es sehen mag). Die Konsequenz der letzten Szene schlägt dann auch vieles, was Hollywood in letzter Zeit ins Kino gebracht hat, der endgültige Twist gleicht dem bitteren Schlag in die Magengrube.
Wenn man sich auf genau den Horror einlässt, den man bei Autor der Vorlage erwarten kann, dann könnte man sogar positv überrascht werden von dieser spannenden Verfilmung (wer allerdings ein Drama mit tiefschürfender Charakterstudie erwartet, sollte eher nochmal auf "Die Verurteilten" zurückgreifen).
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose 8)
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