Freitag, 6. Juni 2008
Clueso ist jetzt "so sehr dabei"
Alter was geht (denn hier ab)? Nein das soll jetzt kein Versuch sein, deutsche Umgangssprache zu verbreiten. Aber das war der erste Gedanke beim Hören dieser neuen CD. Das ist unverkennbar immer noch der Clueso, den man seit Jahren kennt mit Soul, Groove und lyrischen Texten.
Trotzdem ist "So sehr dabei" produktionstechnisch so sehr nach vorne gegangen, dass es den Zuhörer umhaut. Besonders über Kopfhörer bemerkt man eine Vielzahl von Instrumenten im Hintergrund, die ich nicht einmal benennen könnte. Aber alles fügt sich zusammen zu einen grossen Ganzen. Jede Spielerei ist niemals Selbstzweck, sondern rundet den Song nur ab. Und diese kleine 3-Minuten-Nummer steht immer noch im Mittelpunkt, auch wenn man das Gefühl hat, dass man teilweise von Bigband und Hardrockern gleichzeitig geflasht wird (hört Euch "Augen zu" an und Ihr wisst was ich meine).
"So sehr dabei" ist nicht nur eine konsequente Weiterentwicklung, sondern auch einfach nur ehrliche und verspielte Musik, die mal im Hintern groovt und mal einfach direkt zu Herz geht. Großartig!



Trackliste:
1. Barfuss
Sweet Opener, der kurz auf den Punkt bringt worum es geht: "Hier und da komm ich auf die Idee ein andern Weg zu gehen mal verspielt und mal gefasst"
2. Augen zu
Rechts die Heavy Metal Gitarre, links der Electrohouse Beat und in der Mitte Clueso mit Ohrwum Melodie. Hammer Track und ein erster Höhepunkt der CD.
3. Niemand an dich denkt
Coole Mitswing-Nummer mit melancholischem Text, markanter Gitarrenbegleitung und extralanger Instrumentalisierung. Weibliche Begleitung: Spunk (Pippi Langstrumpf???)
4. Wir woll´n Sommer
Gute Laune und jede Menge produktionstechnischen Spielereien (Breaks mit Niesen). Grooven und Tanzen!
5. Geisterstadt
"... tief im Osten. Wo ist alles Leben?". Melancholische Nummer mit plötzlichem Stilwechsel zum Rocker - und dann zum instrumentalen Blueser.
6. Mitnehm
Krasser Stimmungswechsel zur fröhlichen Uptempo Nummer (und 2. Single). Grooven und Tanzen!
7. Gewinner
Der Schmusesong (entgegen dem Titel) zum "Verlieren". Textlich brilliant und eine gesanglich ein Ohrwurm. Einfach scheen!
8. Schreibe dir
Die erste echte Ballade auf dem Album inkl. Trompeter und Gitarrensolo. Technisch okay, trotzdem eine eher schwächere Nummer (Klagen auf hohem Niveau!)
9. Keinen Zentimeter
Der (Fast) Gewinner vom Bundesvision Song Contest. Definitiv Grooven und Tanzen!
10. So sein wie du
"Will niemals so sein ...". Groovige Midtempo Nummer, in der sich Clueso von anderen Songwritern distanziert. Läd ein zum Mitschunkeln, bleibt aber vergleichsweise Durchschnitt.
11. Utopie
Wieder eines dieser Lieder, das groovig anfängt und dann mittendrin Tempo und Stimmung radikal ändert. Dann wirds zur grossen Ballade mit epischem Orchesterinstrumental. Ganz großes Kino!
12. Verlierer
Jetzt wieder eine kleine groovige Nummer, die rockt und gute Laune verbreitet. Nochmal Tanzen!
13. Pause
Ein klein bißchen instrumentaler Rock.
14. Jede Stadt
Sweet, relaxed und gleichzeitig schwermütig kommt diese Nummer daher. Auch lyrisch erneut hervorragender kleiner Song zum Ausklang.
15. So sehr dabei
Zum Fast-Abschluß nochmal die große Rockballade mit Gitarre, viel Pathos und Weltschmerz. Fehlt nur noch das knisternde Lagerfeuer.
16. Abspann (Weck sie nicht auf)
Und als Epilog eine kleine Zugabe, die noch einmal träumen lässt, bevor alles endgültig vorbei ist.

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Donnerstag, 5. Juni 2008
HOW TO ROB A BANK
Eigentlich wollte Jason nur einen Burger essen, doch weil ihm der Bankomat die letzten 20 Dollar wegen einer kleinen Kontogebühr verweigert, will er in einer Kurzschlussreaktion die Bankangestellte Jessica zur Geldausgabe zwingen. Was Jason nicht weiß: Jessica ist Teil eines soeben abrollenden Bankraubes, geplant und ausgeführt von einer schwerbewaffneten Gang unter Leitung eines gewissen Simon. Jetzt sitzt Jason eingeschlossen im Tresorraum fest und muss mit Gangstern, Cops und wütender Frau gleichzeitig klar kommen.

Dieser kleine Actionfilm mit dem umständlichen Titel ist eigentlich ziemlich cool und witzig. Zwar braucht er seine Zeit, bis er sich auf dem Level bewegt, auf dem er von der ersten Minute an sein möchte (was er am Anfang durch hektischen und etwas verwirrenden Aktionismus zu erreichen sucht). Aber wenn der Zuschauer sich erst einmal auf Situation und Personenkonstellation einlassen kann, dann wirds ziemlich spannend im Spiel "Jeder gegen Jeden". Fast kammerspielartig punktet der Film mit cleveren Dialogen und witzigen Twists. Besonders Nick Stahl kann als Looser Sympathien sammeln, auch wenn er sich schauspielerisch nicht sonderlich verausgabt (wie keiner der Beteiligten). Aber darauf kommt es auch gar nicht an in dem Action Thriller, der hauptsächlich von seinen spannenden Wortgefechten und coolen Schnitten lebt.
Als Direct-to-DVD Veröffentlichung ist Autor und Regisseur Andrews Jenkins ein (trotz aller Schwächen) ungewöhnlich sympatischer und auf jeden Fall sehenswerter kleiner Gangsterfilm gelungen.
Bewertung: 7,5/10


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