Freitag, 9. Mai 2008
'Persepolis' als s/w Comicverfilmung
Mit Persepolis ist jetzt ein französischer Zeichentrickfilm aus dem Jahr 2007 auf DVD erschienen. Basierend auf dem gleichnamigen Comic von Marjane Satrapi erzählt der (größtenteils) in schwarzweiß gehaltene Zeichentrickfilm die Kindes- und Jugendgeschichte der Regisseurin während der Islamischen Revolution im Iran. Marji muss in der Schule die pro-islamische Indoktrination über sich ergehen lassen, erfährt von der Schließung der Universitäten unter der neuen Regierung, eckt mit ihrem Wunsch nach Jeans und westlicher Musik sowie ihrer Abneigung gegen das Kopftuch an; sie hört von den Folterungen unter dem Regime des Schah, erlebt Verhaftungen und Demütigungen in der Familie durch Islamisten und muss von ihrem Onkel Abschied nehmen, der als Spion für die Sowjetunion in der Hinrichtungszelle sitzt. Von den Schrecken des Irakisch-Iranischen Krieges schreibt ihr ein Cousin nach Hause. Die bürgerlichen, intellektuellen Eltern schicken sie schließlich mit 14 Jahren ins Ausland.

"Persepolis" ist erfreulich altmodisch in seiner zweidimensionalen Darstellung, aber erschreckend radikal in seiner politischen Aussage aus der Sicht eines pubertierenden Mädchens. Ein ungewöhnlicher Zeichentrickfilm für Erwachsene, den man gesehen haben sollte!
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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NME: DIE BESTEN COVERVERSIONEN
Wie ich im Internet entdeckte, hatten die Redakteure des englischen Magazins "New Musical Express" im Mai 2005 eine Liste der 50 besten Coverversionen aller Zeiten zusammengestellt (in Klammern der Originalinterpret):

50: Homer Simpson - "the joker" (Steve Miller Band)
49: The White Stripes - “i just don’t know what to do with myself” (D Springfield)
48: The White Stripes - “love sick” (Bob Dylan)
47: Shirley Bassey - “light my fire” (The Doors)
46: Johnny Cash - “personal jesus” (Depeche Mode)
45: Langley School Project - “god only knows” (The Beach Boys)
44: Tavares - “more than a woman” (The Bee Gees)
43: Schneider TM - “there is a light that never goes out” (The Smiths)
42: Johnny Cash - “the mercy seat” (Nick Cave & The Bad Seeds)
41: Pixies - “head on” (The Jesus and Mary Chain)
40: Luna - “sweet child o’ mine” (Guns n’ Roses)
39: REM - “superman” (The Clique)
38: Le Tigre - “i’m so excited” (The Pointer Sisters)
37: Quicksand - “how soon is now?” (The Smiths)
36: Nirvana - “the man who sold the world” (David Bowie)
35: Little Richard - “brown sugar” (The Rolling Stones)
34: Run DMC - “walk this way” (Aerosmith)
33: Ramones - “needles and pins” (The Searchers)
32: Sheer Terror - “boys don’t cry” (The Cure)
31: This Mortal Coil - “song to the siren” (Tim Buckley)
30: The Stranglers - “walk on by” (Dionne Warwick)
29: The Flying Burrito Brothers - “dark end of the street” (James Carr)
28: Elbow - “independent women part 1″ (Destiny’s Child)
27: Blondie - “hanging on the telephone” (The Nerves)
26: Isaac Hayes - “i just don’t know what to do with myself” (Dusty Springfield)
25: Oasis - “i am the walrus” (The Beatles)
24: Lemonheads - “mrs robinson” (Simon & Garfunkel)
23: Dakaar and Grinser - “i wanna be your dog” (The Stooges)
22: Manic Street Preachers - “suicide is painless” (Theme from MASH)
21: Muse - “feeling good” (Nina Simone)
20: Gary Jules - “mad world” (Tears for Fears)
19: Soft Cell - “tainted love” (Gloria Jones)
18: Robert Wyatt - “shipbuilding” (Elvis Costello)
17: Nirvana - “where did you sleep last night?” (Leadbelly)
16: Tatu - “how soon is now” (The Smiths)
15: Patti Smith - “gloria” (Them)
14: Ryan Adams - “wonderwall” (Oasis)
13: The Jimi Hendrix Experience - “all along the watchtower” (Bob Dylan)
12: Grace Jones - “she’s lost control” (Joy Division)
11: Tricky - “black steel (in the hour of chaos)” (Public Enemy)
10: Sinead O’Connor - “nothing compares 2 u” (Prince)
09: Sid Vicious - “my way” (Frank Sinatra)
08: The Clash - “police and thieves” (Junior Murvin)
07: Saint Etienne - “only love can break your heart” (Neil Young)
06: Pet Shop Boys - “always on my mind” (Elvis)
05: The White Stripes - “jolene” (Dolly Parton)
04: The Slits - “i heard it through the bassline” (Marvin Gaye)
03: The Futureheads - “hounds of love” (Kate Bush)
02: Johnny Cash - “hurt” (Nine Inch Nails)
01: Jeff Buckley - “hallelujah” (Leonard Cohen)

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DJ C.R.I.Z. CLASSIC MIX von 1996
1996
Plasma Rave - Vlotho - Projekt Alpha ...
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Freitag, 9. Mai 2008
OUT OF CONTROL - Die Joy Division Biografie
Der britische Film "Control" erzählt die Lebensgeschichte von Ian Curtis, Sänger der Band "Joy Division", beruhend auf dem Buch "Touching From A Distance", das Ians Ehefrau Deborah nach seinem Tod über ihn schrieb: Ian Curtis ist 19 Jahre alt, als er Debbie kennenlernt. Wenig später sind sie verheiratet und bekommen eine Tochter. Curtis stößt als Sänger zu der Band "Joy Division", die er mit seiner ominösen Stimme und seinem düsteren Charisma schnell zum Geheimtipp auch außerhalb seiner Heimatstadt Manchester macht. Doch er kommt mit der Aussicht auf schnellen Ruhm nicht zurecht. Eine Affäre mit der Journalistin Annik beschleunigt das Ende seiner Ehe und verstärkt seine Schuldgefühle. Epileptische Anfälle und eine schwere Depression lassen Curtis' Abstieg in seine persönliche Hölle eskalieren.



Verfilmte Biografien gab es viele die letzten Jahre (angefangen bei "The Doors" über "Aviator" und "Ray" bis "Walk the Line" und nicht zu vergessen "Elizabeth" usw). Sie kranken häufig daran, dass ihr Handlungsablauf durch das Leben vorgegeben ist - und zumeist auch komplexer als ein normales Hollywood Drehbuch. Das ist bei "Control" nicht anders - andererseits doch, denn Regisseur Anton Corbijn weiß mit seiner Verfilmung trotz Abarbeiten der Fakten zu fesseln. Ausserdem macht sich sein eigentlicher Beruf als Starfotograf bei der Kameraführung bemerkbar, die häufig sekundenlang still steht bevor eine Szene anfängt. So entstehen wunderschöne Bilder, die die Emotionen der jeweiligen Szene einfangen - konsequent in schwarzweiß gehalten.
Großartig auch Sam Riley als Sänger Ian Curtis, der auf der Bühne ausser Kontrolle gerät, dahinter immer wieder unter Krämpfen zusammenbricht und ausserdem zerrissen ist in seinem Privat- und Liebesleben ("Love will tear HIM apart"). Riley meistert die Rolle als hätte er nie etwas anderes gespielt und bringt uns die Person Curtis menschlich näher fernab vom Star Klischee. Wegen seiner Darstellung berührt den Zuschauer auch das Ende, obwohl es allgemein bekannt sein sollte. Ein beeindruckender Film!
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)




Eine ausführliche Besprechung auf http://www.hauptstadtblog.de

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